Den Derbysieg vergoldet? Nein, eine große Chance vertan

Findet auswärts derzeit nicht den richtigen Ton. 96-Coach Andre Breitenreiter. Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images.

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Derbysieg

Derbysieger, Derbysieger! Hey, hey! Es schallt noch in den Ohren. Erst elf Tage ist der Sieg vom Ostersamstag her und trotzdem fühlt es sich ein bisschen an wie aus einer anderen Zeit. Die Erleichterung war riesig, die Mannschaft tanzte auf dem Platz, die Fans blieben noch eine Ewigkeit im Stadion nach dem Spiel – es war ein wunderbares Gefühl. Auch am Sonntag danach begann der Tag mit einem dicken Lächeln im Gesicht. 19 Jahre ohne Derbysieg fanden ihr verdientes Ende.

Erinnerung an Union

Das Gefühl erinnerte ein bisschen an die Erleichterung nach dem Sieg zu Hause gegen Union Berlin – natürlich durch den Derbyfaktor potenziert. Wir erinnern uns: Vor dem Spiel gegen Union und damit zum Zeitpunkt des Trainerwechsels lag Hannover 96 vier Punkte hinter dem Tabellenführer aus Berlin. Die Anspannung war riesig, die Freude nach dem 2:0 Heimsieg ebenfalls. Union war nicht enteilt, man hatte die Top 4 der Tabelle innerhalb eines Punktes halten können.

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Vergoldung missglückt

Drei Heimsiege gab es für die Roten unter André Breitenreiter, darunter die beiden so wichtigen Siege gegen die direkten Konkurrenten. Und jeweils hatte man nach den Heimspielen die Möglichkeit am folgenden Wochenende gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte die Heimsiege zu vergolden. Mit den Würzburger Kickers spielte man gegen die zu dem Zeitpunkt – und auch weiterhin – schlechteste Mannschaft der Rückrunde. Es war ein trost- und mutloses Spiel, das zwei Punkte im Aufstiegskampf kostete. In Aue verlor man in den letzten Minuten die Nerven und es waren wieder zwei Punkte, die zu wenig eingefahren wurden. Den Derbysieg vergoldet? Nein, eine große Chance verkackt.

Zittern bis zum Schluss

Wir alle kennen das Restprogramm der Roten und das der drei Gegner im Aufstiegskampf. Zwei weiter Auswärtsspiele, die beim Blick auf unsere Rückrundenbilanz auf des Gegners Platz (nur ein Sieg aus sechs Spielen) nicht gerade für Beruhigung sorgen. Das Heimspiel gegen die beste Auswärtsmannschaft der Liga aus Stuttgart – auch kein Selbstläufer.

„Da muss ein Sieg her“

Aber vor diesen drei Spielen steht das Heimspiel gegen Düsseldorf. Die nächste Mannschaft aus der Kategorie „da muss ein Sieg her“. Nur zwei Punkte aus den letzten 5 Spielen, in der Tabelle auf direktem Weg Richtung Abstiegszone, gesperrte und verletzte Spieler obendrauf. Düsseldorf wird verunsichert sein. Unsere Mannschaft muss die 94. Minute in Aue schnell wieder vergessen. An die Heimstärke glauben. Und ganz wichtig: Eine Führung ausbauen können. Der 2:0 Sieg gegen Union war das erste Spiel, das mit mehr als einem Tor Abstand gewonnen werden konnte seit dem 13. Spieltag. Nicht nur der Blick auf die Tabelle verrät, dass das Torverhältnis noch wichtig werden könnte. Auch für das eigene Selbstvertrauen wäre eine deutlicher, nie gefährdeter Siege wichtig.

Denn dieses Selbstvertrauen wird man brauchen, damit am Ende die Saison vergoldet wird.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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