Der Fußball hat derzeit einen ziemlich negativen Tenor: Die Weltmeisterschaft in Katar trübt sämtliche Sportberichterstattung. Höchste Eisenbahn also, sich wieder auf die freudigen Dinge rund um Hannover 96 zu konzentrieren. Und davon gibt es derzeit reichliche, vor allem bei der zweiten Garde. Daniel Stendel hat das rote Fußballboot erneut auf die Erfolgsbahn gelenkt – in wenigen Monaten könnte sogar der Profifußball winken.
Zwei 96-Mannschaften im deutschen Profifußball? Das klingt surreal, könnte aber demnächst Realität werden. Das Kunststück, welches bislang nur Borussia Dortmund und der SC Freiburg fertigbringen, könnte das Ergebnis harter Arbeit sein. Vorreiter ist Trainer Daniel Stendel: Das 96-Urgestein hat die U23 der Roten erst am 01.07 diesen Jahres übernommen und binnen weniger Monate das Ultimo aus den Talente herausgeholt. Der jüngste 2:0-Auswärtssieg bei Atlas Delmenhorst war bereits der elfte Sieg in der Regionalliga-Spielzeit und der vierte Erfolg in Serie.
Der 29-Mann-Kader ist seit inzwischen sieben Auftritten ungeschlagen, auf der Habenseite stehen sensationelle 35 Zähler und ein verdienter zweiter Tabellenplatz. Der Rückstand auf Tabellenführer VFB Lübeck beträgt lediglich drei Punkte. Vorzeigeriege der jungen Roten ist die Offensive. Mit 42 Treffern in 18 Spielen stellt man die stärkste Angriffsreihe der Liga. Vor allem die Flügelzange funktioniert einwandfrei.
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Mit Franck Evina und Monju Momuluh verfügt man über zwei pfeilschnelle und dribbelstarke Akteure, die sämtliche Gegner vor Herausforderungen stellen. Evina konnte bereits elf Tore und sechs Vorlagen verbuchen, Momuluh gelangen sieben Tore und acht Vorlagen. Angesicht ihrer Leistungen ist es kein Wunder, dass die Spieler Begehren wecken. Während Evina im Profikader von Hannover 96 nach wie vor keine Chance hat und deswegen von einigen Drittligisten beobachtet wird, muss Marcus Mann um die Gunst von Momuluh kämpfen. Der 20-jährige Rechtsaußen hat sämtliche Jugendmannschaften der Niedersachsen durchlaufen, steht aber jetzt unter anderem bei RB Leipzig auf dem Papier. Der Sprung in den Profikader sollte man zeitnah festzurren.
Doch der aktuelle Erfolg der U23 beruht nicht auf zwei Spielern, sondern auf dem Kollektiv. So stechen auch Keeper Toni Stahl, Mittelfeldmotor Tom Moustier oder Mittelfstürmer Robin Friedrich (neun Scorerpunkte) hervor. Über die Zukunft braucht man sich also nicht den Kopf zu zerbrechen. Der Vorstand hat die U23 übrigens fristgerecht für die dritte Liga gemeldet – man will den Jungs in Sachen Aufstieg freien Lauf lassen und dem zweiten Team nicht dazwischenfunken.
An diesem Sonntag darf das Team von Daniel Stendel wieder ran, ab 14 Uhr gastiert man bei dem Tabellen-13. Teutonia 05. Mit einem Sieg kann man Lübeck weiter unter Druck setzen.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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