Pressingboykott – Deswegen reichte es für Hannover 96 nicht zu Punkten in Frankfurt

Zu harmlos: 96 zeigte zu wenig Aggressivität in Frankfurt. Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images.

Hannover – Am Samstag reicht es für Hannover 96 nicht zu Punkten in der hessischen Metropole. Dafür gibt es sportliche Gründe. Auf den Rängen herrscht Stimmungsboykott. Auf dem Rasen zeigen die Spieler einen Pressingboykott.

Alleskönner Anton

Die Mannschaft von Trainer Andre Breitenreiter musste in Frankfurt auf den gesperrten Abwehrchef Salif Sane verzichten. Durch die Wiedergenesung von „Alleskönner“ Waldemar Anton war eindeutig, wer den Senegalesen in der zentralen Innenverteidigung vertreten durfte. Durch die exponentiell steigende Leistungskurve von Neuzugang Josip Elez war ich mir relativ sicher, dass Felipe noch eine zusätzliche Woche der Schonung zur Teil werden würde. Umso mehr war ich überrascht über die Startelf-Nominierung unseres spielstarken Linksfußes.

Frankfurter Mischrollen

Der Tabellenvierte aus Hessen zeigte sich in den letzten Wochen extrem variabel. Der hannoversche Taktikblog „NiemalsAllein“ benutzt hierfür das Schlagwort „Mischrollen“. Dieses Begriffes möchte ich mich ebenfalls bedienen. Ich finde, dass das sehr gut beschreibt, was die Frankfurter so gefährlich macht. Die Spielweise von Ante Rebic, Marius Wolf und Kevin Prince Boateng sind gute Beispiele steht exemplarisch dafür. Zusätzlich ist passt die Mischung von routinierten Bundesligaspielern, jungen dynamischen Schnittstellenspielern und talentierten Spielern im Kader der Frankfurter Eintracht. Das zeigte sich auch gegen 96

„5-3-2“ geht nicht auf

Andre Breitenreiter behalf sich einer Formation, die von sehr vielen Bundesligisten in dieser Saison gespielt worden ist: Dem 5-3-2. In dieser Formation wird das Zentrum durch drei zentrale Mittelfeldspieler gut zugestellt. Das kann auch bei Seitenverlagerung des Gegners durch gutes Nachrücken ins  Zentrum gelingen. Das bedeutet, den Gegner ruhig aufbauen zu lassen und ihn quasi auf die Außenbahnen zu lenken. Dort wird er dann konsequent attackiert. Dieser Plan ging nicht auf. Die Elf von Niko Kovac zeigte sich um einiges ruhiger am Ball als Hannover 96.

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Pressingboykott

96 bestach durch einen beeindruckenden Pressingboykott. Die Frankfurter waren nach Ballverlust so um einiges aggressiver und präsenter in der Zweikampfführung. Das vom Heimteam  gewählte 3-1-4-2 (5-1-2-2)  mit den „Achtern“ Wolf und De Guzman stand für eine hohe Variabilität. Marius Wolf ließ sich häufig auf die rechte Seite von Haller ziehen. So entstanden bei Ballbesitz Hannover Drei-gegen-Drei Duelle. Die Gäste mussten so den langen Ball spielen. Auch durch das Abkippen von Ante Rebic in den linken Zehnerraum in Verbindung mit einer kurzen Ablage und das Nachschieben von De Guzman, waren ein ganz ansehnliches Mittel um für Gefahr zu sorgen. Aus dem eigentlich als 5-1-2-2 gedachten Frankfurter Pressing, wurde deshalb zunehmend ein 5-2-1-2. Das erlaubte eine passgenaue Zuordnung der beiden Sechser, De Guzman und Fernandes, gegen Iver Fossum und Marvin Bakalorz erlaubte.

Schwacher hannoverscher Spielaufbau

Hannover 96 gelang es kaum, mit dem Ball etwas Nennenswertes anzufangen. Außerdem gelang es viel zu wenig, die zweiten Bälle zu erobern. Druck entstand nur, wenn Niclas Füllkrug weit nach außen driftete, oder sich Martin Harnik ein wenig tiefer fallen ließ. So band er sich immer stärker in den Spielaufbau über Pirmin Schwegler und Iver Fossum ein. Unterm Strich gelang es 96 mit zwei Stürmern leider nicht, gegen die Dreierkette genug offensive Durchschlagskraft zu entwickeln.

Fehlende Schnelligkeit

Frankfurt hatte mehr Zugriff im Angriffspressing. Durch die Einwechslung von Miiko Albornoz  und die nun etwas tiefer stehende Eintracht, bekam Hannover 96 mehr Ruhe am Ball und durchaus mehr ballsichere Varianten im Spiel nach vorne. Aber das Fehlen von Felix Klaus und Ihlas Bebou in der Startelf, machte sich deutlich bemerkbar. So fehlte der BReitenreiter-Elf Durchschlagskraft durch Schnelligkeit. So konnte der spielstarke Fossum nicht in den Rücken der beiden Flügelflitzer starten, während Klaus oder Bebou Gegenspieler auf sich zogen. Das und die gute Form der Hessen, die es ermöglicht auch in schlechten Spielen den Gegner zu schlagen, sorgten am Ende für ein leistungsgerechtes 1:0 für Eintracht Frankfurt.

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