
Nach der Verpflichtung von Christian Titz biegt Hannover 96 in Sachen Kaderplanung auf die Zielgerade ein. Zugegeben: Die schwarz-weiße karierte Flagge ist noch ein gutes Stück entfernt, denn unser Kader ist nach wie vor ausgedünnt. Die Liste der Abgänge ist deutlich länger als jene der Zugänge, dies gilt vor allem für den Offensivbereich. Eines der vorhandenen Löcher soll er stopfen: Benedikt Pichler.
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Das Gerücht um den Österreicher in Diensten von Holstein Kiel ist vergleichsweise jung, hat aber sehr schnell an Fahrt aufgenommen. Gleich mehrere Medien berichten, dass der Deal noch in dieser Woche – tendenziell zu Wochenbeginn – eingetütet werden soll.
Es steht außer Frage, dass wir im Sturm, wo Pichler zu Hause ist, Nachholbedarf haben. Die Abgänge von Voglsammer, Ngankam und Tresoldi fallen schwer ins Gewicht, kompensiert wurde bis dato „nur“ mit Källman. Zudem sollte allen daran gelegen sein, die Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse deutlich zu erhöhen. Der Titz-Ball ist auf dynamischeres Angriffsspiel ausgelegt, entsprechend wird hier noch Bewegung in den Verein kommen.
Ziel Nummer 1 soll jetzt also Benedikt Pichler sein. Der Mittelstürmer hat in der letzten Saison Bundesliga gespielt, kam für die Störche allerdings nur auf 18 Einsätze (1 Tor, 2 Vorlagen). Zudem verpasste er insgesamt 15 Spiele wegen muskulären Problemen beziehungsweise einer Oberschenkelverletzung. Genau jene Statistiken lassen viele Fans zweifeln, ob Pichler wirklich ein gelungener Schachzug wäre.
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Pichler und Källman – Doppelspitze könnte harmonieren
Ich habe drei Jahre lang in Kiel gelebt und einige Freunde von mir sind KSV-Anhänger. An netten Sommertagen habe ich sie gerne mal ins Stadion begleitet, denn in Kiel konnte man die Pforten für Kinopreise (Ticket für 12 Euro) passieren. Kann man also mal machen – auch wenn mir der Verein nicht am Herzen liegt.
Ich konnte zu jener Zeit Neumann im Kieler Dress sehen und habe mir bei ihm gedacht, es wäre der perfekte Fit für uns. Ich konnte Reese den Flügel beackern sehen und wusste, dass er einer der besten Spieler dieser Liga werden wird. Und ich konnte Pichler sehen, der mich mit seiner Präsenz im Sechszehner stets beeindruckt hat. Daher lautet meine klare Meinung: Marcus Mann muss zugreifen, vor allem für die im Raum stehenden Summe (500.000 bis 700.000).
Blicken wir auf die Aufstiegssaison von Kiel zurück, als Pichler noch niemand vor die Nase gesetzt wurde, sieht die Welt deutlich rosiger aus. In 22 Spielen brachte er es auf elf Scorer (8 Tore, 3 Vorlagen). Wäre er nicht zwischendurch mit Leistenproblemen ausgefallen, wären es sicherlich mehr geworden.
Pichler gilt als präzise Anspielstation im Sechszehner-Raum und kann das Spiel mit seiner Übersicht gut entzerren. Auch in puncto lange Bälle/Steilpässe kann er unser Team bereichern (Quote von 80 Prozent). Was mit Blick auf unser lahmendes Flügelspiel der letzten Saison nennenswert ist: Er erobert die Bälle gerne in Eigenregie und tankt sich durch. Seine Heatmap zeigt, dass gerne intensive Läufe bis in die eigene Hälfte angegangen werden.
Das Zusammenspiel mit Källman kann ich mir sehr gut vorstellen. Pichler könnte als der „Wühler“ agieren, der Källman, der mit seinem bulligen und robusten Spielstil punkten kann, bedient. Einziger Wermutstropfen ist die Verletzungsanfälligkeit des 27-Jährigen. Auch in der Spielzeit 22/23 fiel er mit einer Schleimbeutelentzündung lange aus. Unsere physische und medizinische Abteilung hat sich in den letzten Jahren jedoch stark verbessert, sodass ich das Risiko als moderat einschätzen würde.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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Sorry Bro..aber..erst schreibst du bei Titz das lange Bälle in seinem System nicht gerne gesehen werden , jetzt schreibst du das seinen langen Bälle/Steilpass (Pichler) uns bereichern könnten… ??
Nicht böse sein , kommt mir aber irgendwie komisch vor….
Da hast du natürlich Recht 😀 lass es mich anders formulieren: Lange Bälle sind nicht die von Titz favorisierte Waffe – aber wenn, dann ist Pichler dafür gut geeignet. Wichtiger ist aber seine physische Präsenz und seine Abschlussstärke. Da wird er uns wirklich helfen!