Hannover 96 steht vor dem Abgrund. Für den Ex-Trainer Mirko Slomka endete seine zweite Amtszeit unrühmlich. Er, der schon einmal mit Hannover 96 großen Erfolg gehabt hatte, wurde vor rund zwei Wochen entlassen. Nach den Gründen braucht man nicht lange zu suchen.
Slomka musste gehen
Das Ziel, wieder in die deutsche Fußball-Bundesliga aufzusteigen, ist zum heutigen Zeitpunkt völlig illusorisch. Bereits die ersten Spieltage in der 2. Fußball-Bundesliga machten deutlich, dass Hannover 96 weit davon entfernt ist, um die Spitzenplätze mitzukämpfen. Um dem Drama ein Ende zu setzen, zogen die Verantwortlichen des Vereins die Notbremse und beurlaubten Slomka.
Dessen Bilanz in dieser Saison ist tatsächlich erschreckend. Nur drei Siege nach insgesamt 13 Spieltagen, zu Hause ist die Mannschaft bisher überhaupt ohne Erfolg geblieben. Das ist eindeutig zu wenig, wenig überraschend erfolgte nun die Trennung.
Die Experten bleiben gelassen
Ein sofortiger Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse der deutschen Fußball-Bundesliga ist in weite Ferne gerückt. Die bisherigen Ergebnisse und der 15. Platz in der Tabelle haben Ernüchterung einkehren lassen. Die Experten sehen die Zukunft von Hannover 96 zwar nicht ganz so düster, geben der Mannschaft aber derzeit keine Chance auf einen Spitzenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Hannoveraner haben auf Betway nur eine Quote von 67,0 auf den Sieg (Stand 10.11.) in der laufenden Saison. Sie sind damit weit abgeschlagen auf Platz neun der Favoritenliste, aber immer noch besser, als es die derzeitige Situation in der Tabelle widerspiegelt.
Dem HSV und dem VfB Stuttgart räumen die Buchmacher die besten Chancen ein, wieder in die deutsche Fußball-Bundesliga aufzusteigen und im Konzert der ganz Großen mitzumischen. Für Hannover 96 geht es jetzt erst einmal darum, sich zu konsolidieren, um dann Schritt für Schritt wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.
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Fans und Medien sind alarmiert
Im ersten Spiel nach der Trennung von Mirko Slomka blieb ein Effekt aus. Die Mannschaft kassierte eine 0:4 Auswärtsniederlage gegen den 1. FC Heidenheim. Die auf fünf Positionen veränderte Mannschaft steckte das frühe Gegentor gut weg, doch in der zweiten Halbzeit ging Hannover 96 unter. Zahlreiche Medien sahen in ihren Kommentaren eine erbärmliche Leistung und beschwören bereits die Gefahr eines neuerlichen Abstiegs in die dritte Liga herauf.
Schuld an der Krise geben die Kommentatoren nicht alleine der Mannschaft, sondern aus ihrer Sicht seltsamen Management-Entscheidungen. Sie sehen weder einen nachvollziehbaren Plan bei der Entwicklung der Mannschaft noch eine Strategie bei der Suche nach einem neuen Trainer. Eine Lernkurve sei da nicht auszumachen.
Aussagen, wie jene des Hannover-96-Kapitäns Marvin Bakalorz, der meinte, dass die Mannschaft noch nicht in der 2. Liga angekommen sei, lassen die Beobachter ratlos zurück. Es fehlt offenbar an allem, was einen erfolgreichen Fußballverein ausmacht. Strategie, Planung, Stabilität, Selbstbewusstsein, Mentalität und Qualität. Zurzeit wird der Leitspruch von Hannover 96 „Niemals allein“ wohl eher auf „Jeder allein“ abgewandelt.
Die zahlreichen Baustellen werden sich nicht von einem Tag auf den anderen beheben lassen. Geld für Verstärkungen im Winter ist kaum vorhanden. Auch der neue Trainer von Hannover 96 wird vom ersten Tag an gefordert sein, das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen.
Neuer Trainer, neues Glück?
Nach Thomas Doll ist nun bereits der zweite Trainer daran gescheitert, die Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Der Verein machte in den letzten Tagen Druck, um möglichst rasch einen Nachfolger für Mirko Slomka zu finden. Am Ende verdichteten sich die Gerüchte auf Kenan Kocak von Sandhausen und Daniel Meyer von Aue.
96-Boss Martin Kind und Sportdirektor Jan Schlaudraff wollen die Entscheidung schon bald bekanntgeben. Dafür spricht auch der noch nicht veröffentlichte Trainingsplan. Der Neue wird höchstwahrscheinlich schon das Heimspiel gegen Darmstadt 98 coachen, bevor es in die Länderspielpause geht.
Mit der Bestellung eines neuen Trainers trifft der Verein die wichtigste Entscheidung für die nächste Zeit. Er wird die ganze Unterstützung von Verantwortlichen und Fans benötigen, um aus den verfügbaren Spielern das Beste herauszuholen. Gelingt es Hannover 96, sich auf alte Stärken zu besinnen, dann ist für diese Saison noch nicht alles verloren und der drohende Abstiegskampf kann noch einmal vermieden werden.
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