Wie sagte schon Sepp Herberger: „der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“. Genau diese Weisheiten treffen eindrucksvoll auf das Spiel gegen den „kleinen“ HSV zu. Wenn du nach 50 Minuten gegen den Aufstiegsaspiranten Hamburg 0:3 hinten liegst, kann man nur die Klatsche in Grenzen halten. Ich hatte mir zu diesem Zeitpunkt schon die Abrechnung im Kopf zurechtgelegt . Vor allem weil der Spielstand hochverdient war und es nicht nach Besserung aussah…
Aber der Reihe nach: Aufgrund der viele Ausfälle stellte sich die Mannschaft fast von selbst auf. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle mehr Mut gewünscht und dem Nachwuchs die Chance gegeben. Gerade weil die Saison gelaufen ist und nach unten und oben nichts mehr geht. Aber so ist es unter Kocak. Er hat wieder eine Chance verpasst die Jungen einzubinden und Signale für die neue Saison zu setzen. Die Aufstellung war zwar sehr offensiv ausgerichtet, nur habe ich nicht verstanden, warum Genki als Doppel 6 neben Kaiser aufgestellt wurde. Infolgedessen fühlte sich keiner für Hunt zuständig – der freie Schuss aus 14 Metern war fast schon die logische Konsequenz. Dass Bruno sehr schlecht aussah weiß er selbst am besten.
In den nächsten Minuten lief ebenfalls nicht viel für die Roten. In der 34. Minute dann der nächste Rückschlag. Wintzheimer marschierte mehr oder weniger alleine nach vorne und der Ball fand erneut den freistehenden Hunt. Er kann wieder unbedrängt abziehen – 0:2. Vom Zweikampfverhalten her eine astreine Kopie. Spätestens jetzt sollte man denken, sie wären wach geworden. So ging man mit einem verdienten 0:2 in die Halbzeit, der nicht gegebene Elfer gegen Duksch passte ins Bild. Ich will mich nicht schon wieder über den Keller in Köln aufregen, aber es gab die Berührung und das ist definitiv Elfer.
Die zweite Halbzeit ging so weiter wie die Erste aufgehört hat. Unser Spiel war einfach nicht gut. Auch die beiden Auswechselungen brachten keinen Schwung in die Partie . Wobei die Einwechselung von Bijol für Sulejmani und die damit verbundene Umstellung – Genki als 10 – sinnvoll war. Genki gehört einfach auf die 10. Über Kaiser will ich mich nicht auslassen. Wie oben geschrieben hätte ich mir Gudra und Doumbuya in der Startelf gewünscht. Aber da ist dieser Trainer nicht der richtige.
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Dann kam die 50. Minute und erneut war es die Kombination Wintzheimer auf Hunt….. Und genannter zieht aus 17 Metern ab… Wenn man es halt nicht lernen möchte, folgt die Quittung wortwörtlich auf dem Fuß. Nur über einen Standard fanden die Roten zurück in die Partie. Twumasi gibt den Ball zu Genki und der zieht einfach ab. Der Ball landet unhaltbar zum 1:3 hinter Ulreich im Kasten. Dieses Tor ist ein erneuter Beleg dafür, wie sehr wir unseren Spielmacher in der kommenden Saison vermissen werden. Für Zuber steht einiges an Arbeit an, sollte der Japaner wirklich gehen.
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In der Folgezeit spielten die Roten besser und gut nach vorn, Hamburg vergeigte in Person von Wood aber auch zwei Hundertprozentige. Die hätten den Deckel drauf gemacht. So blieben die Niedersachsen im Spiel und nutzten jede noch so kleine Lücke. In der 68 Minute wurde man dann für die Bemühungen belohnt und Duksch köpfte sehenswert auf Flanke von Muroya zum 2:3 ein. Ab da hatte ich einen Funken Hoffnung – auch weil Hamburg nervös wurde. In der 74. Minute traf dann der eingewechselte Terrode ins Tor, welches aufgrund von Abseits aberkannt wurde. Ein erneuter, wenn auch kurzfristig, Nackenschlag. Ehrlicherweise müssen wir auch eingestehen, dass es kein Abseits war. Man spielte trotzdem mutig weiter nach vorn und ausgerechnet Genki stolperte den Ball zum 3:3 ein. Stolpern ist hier ein riskanter Begriff, nur wenige zimmern den Ball in dieser Position ins Tor. Meine Gedanken aus Minute 50 waren jedenfalls hinfällig. Ein Glück. Das 3:3 war verdient.
Dieses Spiel spiegelt eins zu eins die Leistungen in der Saison wieder: die erste Halbzeit bis zum Treffer von Genki zum Vergessen, ab dann ein bisschen besser. Es fehlt einfach die Konstanz mal ein paar Spiele auf gleichem Niveau durchzuziehen. Und deswegen steht man im grauen Mittelfeld der zweiten Liga und nicht da wo man eigentlich hin wollte. Der Aufstieg ist bei einer solche Kurve Utopie. Trotzdem kann man jetzt mit Selbstbewusstsein in die kommenden Spiele gehen. Dass man gegen Hamburg aus einem 0:3 noch ein 3:3 gemacht hat, sollte Auftrieb für die beiden Heimspiele geben. Mein persönliches Saisonziel ist nach wie vor erreichbar. Teil eins hat man ja mit den beiden Derbysiegen schon erreicht, fehlt nur noch ein Platz unter den ersten sechs und die Jubiläumssaison ist einigermaßen erfolgreich.
Rote Grüße
euer Frank
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