Seit einigen Jahren habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, Trikots von „missverstandenen“ 96-Spielern zu kaufen. Irgendwie faszinieren mich gerade die Kicker, die in der Publikumsgunst etwas daneben liegen, die aber bei genauer Betrachtung gute Werte und einen großen Input für unser Spiel haben.
Jonathas, Genki Haraguchi, so die Schublade. Der normale Fan mag da die Nase rümpfen, aber wir betonen hier ja immer wieder, dass Statistiken und Zahlen nicht lügen. So auch bei unserem heutigen Kicker (und eventuell baldigen neuen Trikotnamen): Max Besuschkow.
1997 in Tübingen geboren, durchlief Max Besuschkow alle deutschen Junioren-Nationalmannschaften. Ein besseres Gütesiegel für eine Profikarriere kannst Du Dir in diesem Land nicht erarbeiten, Fußball-Ausbildung made in Germany. Seine ersten Stationen führten ihn von Stuttgart über Eintracht Frankfurt, Holstein Kiel, bis nach Saint Gilloise (Belgien), und zuletzt Jahn Regensburg. Im Sommer 2022 wechselte unsere #7 dann ablösefrei an den Maschsee nach Hannover.
Besuschkow ist ein ruhiger Typ, weshalb er eher unscheinbar wirkt. Ein typischer Mittelfeldläufer, kein glamouröser 10er und auch keine typische Kante auf der 6. Eher so der Typ Toni Kroos, ohne den Defensive und Offensive aber nicht zusammen funktionieren würden. Box to box Spieler, ein Macher, auf der Schwelle zum Kreativ-Kopf. Er übernimmt Verantwortung bei Ecken und Freistößen, ist mit seinen 25 Jahren aber auch noch mittendrin in seiner Entwicklung.
In seinen 3 Jahren bei Jahn Regensburg konnte er in einem ruhigen Umfeld und in einem echten Team zu einem Spielmacher reifen, wird ihm von Medien und Analyseplattformen attestiert. In Hannover ist das Umfeld nun wuseliger und die Bühne etwas größer. Hier wird von den Top 5 der Liga geredet und einem baldigen Aufstieg in die 1. Bundesliga geträumt. Man merkt Max Besuschkow diese Luftveränderung noch an, stellvertretend für noch andere Mannschaftskameraden. Beißt er sich in den nächsten 1-2 Jahren bei uns durch, werden wir bald einen spielintelligenten Mittelfeld-Strategen besitzen.
Dazu muss die Mannschaft aber noch weiter zusammenwachsen und Besuschkow ein wichtiges Puzzleteil in ihr werden. Das Vertrauen des Trainers ist eine wichtige Voraussetzung dabei.
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Vor allem muss MB7 seine Zweikampfwerte deutlich verbessern, die noch unter 50% liegen. In dieser Saison gab es noch keine Karte und nur wenige Fouls gegen seine Gegenspieler, was seine geringe Körperlichkeit unterstreicht. Wir erinnern uns noch an den im Pressing von Heidenheim verlorenen Ball, der dann zu einem unnötigen Tor führte. Ärgerlich, denn mit dem entsprechenden Körpereinsatz hätte sich Besuschkow nicht so überrumpeln lassen.
Seine Bälle greift er eher nach den erfolgreichen Interceptions von Fabian Kunze etc ab und bringt sie umgehend in den Spielaufbau ein. Unnötige Rückpässe sieht man selten bei ihm und man freut sich stattdessen über eine offensive Denkweise mit Blick nach vorne. Pässe in die vorderen beiden Drittel zählen zu seinen Stärken, dafür hat er den Blick und den Fuß, wofür eine sehr gute Passgenauigkeit zwischen 70 und 90 % spricht. Durch sein Spiel in die Tiefe kommt er bisher auf 3 Vorlagen und 3 herausgespielte Großchancen. Das alles, man muss es nochmal betonen, unter einem neuen Trainer, einem neuen System, und in einem neu zusammengestellten Team!
Unsere Nummer 7 nimmt im Spiel die Position eines 8ers ein, den wir in dieser Art einige Jahre nicht mehr hatten. Er ist als Verbindungsspieler am effektivsten, wenn er möglichst ohne allzu defensive, körperliche Aufgaben bleibt, und profitiert dabei von Derrick Köhn im linken Mittelfeld und Muroya auf rechts. Das sind die Art von hochschiebenden Spielern, die ihm die Räume in das letzte Drittel öffnen, in die er seine Pässe setzen kann.
In dieser Saison hatte er 4 starke und gut bewertete Spiele hintereinander : Mainz im Pokal, Paderborn, Regensburg und Magdeburg. Danach folgten einige schwächere Spiele, in denen zudem Enzo Leopold taktisch bedingt vorgezogen wurde. Jetzt mit der Rückkehr zur Raute gegen Dortmund und Nürnberg wurde auch Besuschkow wieder stärker, weil stärker im Mittelfeld eingebunden. Er bekommt Konstanz und Vertrauen vom Trainer, da er im gewünschten Spielsystem sehr gut performt.
Ich persönlich erwarte einen weiteren Qualitätssprung von ihm, wenn Sebastian Ernst zurück in die Startelf kehrt. Dies sollte im nach vorne weitere starke Optionen bieten und gleichzeitig sein Selbstvertrauen stärken, da Ernst als absoluter Führungsspieler gilt. Zusammen könnten die beiden ein Tagteam werden, dass im Aufbauspiel jeden Gegner zerlegt!
Wir wünschen Max weiterhin gutes Gelingen im Mittelfeld und viele starke Spiele für 96! Wir sind Fan 🖤⚪💚
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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