Hannover 96 steckt mitten in den Planungen für die nächste Saison. Während man im Mittelfeld, unter anderem durch die Verpflichtungen von Sebastian Ernst und Sebastian Stolze, gut aufgestellt ist, drohen zwei große Lücken aufzuklaffen. Die eine hängt stark von der Zukunft von Timo Hübers ab, die andere droht sich in der Offensive aufzutun…
Die Torausbeute in dieser Spielzeit ist nicht zufriedenstellend. In 33 Partien erzielte die Mannschaft von Trainer Kocak 52 Tore. Die Teams aus Hamburg, Bochum und Fürth, mit denen man sich vor der Saison auf einer Wellenlänge sah, haben mindestens zehn Treffer mehr auf der Habenseite. Folgerichtig soll sich etwas verändern, denn auch in der kommenden Saison muss das Ziel der Aufstieg sein. Doch wie genau soll diese Veränderung aussehen? Die Finanzen von Hannover 96 sind ein Mysterium, wirklich positiv dürfte das Fazit jedoch nicht aussehen. Dies beweisen die vielen ablösefreien Transfers, die die Roten tätigen. Man muss daraus folgern, dass das Management nicht in das Portemonnaie greifen möchte beziehungsweise kann.
Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass Jan Zimmermann seinen Stürmer Yannik Jaeschke aus Havelse mitbringen möchte. Ein 27-jähriger Stürmer, der in der abgebrochenen Regionalliga-Saison in neun Spielen sechs Tore erzielen konnte. Highlight aus seiner Karriere war das DFB Pokal-Match gegen des 1. FSV Mainz 05 im zurückliegenden Jahr (1:5). Ausgebildet wurde der gebürtige Nienburger bei Werder Bremen, das Potential ist also durchaus gegeben. Allerdings tauchte er früh (2013) aus der „oberen Riege“ ab, seither ist es still geworden um Jaeschke. Vom Spielertyp ähnelt er Hendrik Weydandt – welcher bekanntlich auch unter Zimmermann den Sprung geschafft hat. Das Experiment Jaeschke könnte zu Hannover 96 passen, doch eine tatkräftige Verstärkung und Bereicherung ist fraglich. Ein „Bankdrücker“ hilft in der jetzigen Situation nicht weiter.
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Darüber hinaus ist der Markt von ablösefreien Stürmern begrenzt. Nach oben brauchen sich die Niedersachsen wohl kaum orientieren, also bleibt nur der Blick in die zweite oder dritte Liga. Zwar sind Spieler wie Kenan Karaman, Janni Serra, Serdar Dursun Branimir Hrgota gelistet, jene Transfers sind jedoch unrealistisch. Vollziehbar scheinen die Verpflichtungen von Harvard Nielsen (Greuther Fürth, dürfte bei einem Aufstieg aussortiert werden), Kevin Behrens (Sandhausen) oder dem Ex-Hannoveraner Babacar Gueye, doch lohnt sich bei diesen Namen ein Blick über den Tellerrand. Die Prognose: Nein.
In der Poleposition dürfte nun doch Marvin Ducksch sein. Der Stammspieler sollte eigentlich aussortiert werden, anscheinend wurde er sogar dem Hamburger Sportverein angeboten. Angebote gab es bis dato keine – und nun stehen die Zeichen auf Vertragsverlängerung. Der aktuelle Kontrakt läuft noch bis zum 30.06.2022. Dieser Schachzug wäre absolut vernünftig, denn schon die zweite Spielzeit in Folge ist der 27-Jährige unser Topscorer. Ohne seine 22 direkten Torbeteiligungen aus dieser Saison hätten wir deutlich größere Probleme. Auch wenn der Spielzeit von Ducksch phasenweise unorthodox wirkt, so können wir uns doch auf seine zweistellige Torausbeute verlassen. Ein Abgang würde einen großen Krater in der Offensive hinterlassen, dies müssen Kind und Co. verhindern.
Es muss jedoch eine weitere Konstante her, denn die Position neben Ducksch ist umstritten. Jan Zimmermann ist ein Trainer, welcher bei seinen bisherigen Stationen oft eine Doppelspitze bevorzugte. Zumeist durfte sich Hendrik Weydandt dieser Aufgabe annehmen, doch seine vier Tore sind keine wirkliche Eigenwerbung. Ähnliches gilt für Valmir Sulejmani (29 (Kurz)Einsätze, 3 Tore). Mick Gudra und Moussa Doumbouya kamen noch nicht regelmäßig zum Einsatz, sie sind noch im Entwicklungsstadium. Ihnen ist durchaus die Joker-Rolle zuzutrauen, für mehr dürfte es aber noch nicht reichen.
Hannover 96 sollte sein neues Sturmduo um Marvin Ducksch herum aufbauen, unter dem Strich ist er schließlich einer der erfolgreichsten Stürmer in der zweiten Bundesliga. Im Falle einer Doppelspitze muss man schnellstmöglich handeln, denn in der jetzigen Besetzung würde Ducksch in der Schwebe hängen. Vielleicht überrascht und Zimmermann jedoch auch und lässt den ehemaligen U-Nationalspieler als alleinige Spitze auflaufen – auf dem Flügel und im Mittelfeld wäre man für jene taktische Ausrichtung jedenfalls gut genug besetzt.
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