Madsack verweigert NDR Interview zu Vorwürfen der einseitigen Berichterstattung

96-Fanszene ärgert sich über die Berichterstattung von Madsack (Photo by firo Sportphoto/firo Sportphoto/SID/)

Madsack wird in einem NDR-Beitrag mit harten Vorwürfen konfrontiert. Auf kritische Fragen zu der Berichterstattung in HAZ und Neue Presse verweigert das hannoversche Verlagshaus eine Interview-Anfrage des NDR-Magazins „ZAPP“.

Schon länger sieht sich die Verlagsgesellschaft Madsack mit dem Vorwurf einiger 96-Anhänger konfrontiert, einseitig über Hannovers aktive Fanszene zu berichten – nämlich negativ. Die Verlagsgesellschaft Madsack hielt jahrelang 2,77% an der Hannover 96 SALES & SERVICE GmbH & Co, an der Hannover 96-Präsident Martin Kind seit Mai 2016 mit über 52% der Mehrheitseigner ist.

Diese Beteiligung hat Madsack allerdings mittlerweile verkauft und ist somit finanziell nicht mehr an Hannover 96 beteiligt. Die NDR-Autoren Daniel Bouhs und Andrej Reisin wollen nun in einem Beitrag für das NDR-Magazin ZAPP untersuchen, ob Madsack insgesamt neutral und ausgewogen berichtet. So weit, so normal. Brisant daran: Die Verlagsgruppe Madsack lehnt ein persönliches Interview mit dem NDR zu dem Vorwurf der einseitigen Berichterstattung ab und lässt spezifische Fragen auch schriftlich teils unbeantwortet.

Die NDR-Autoren Bouhs und Reisin führen aus, dass in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ und der „Neuen Presse“ regelmäßig große Artikel abgedruckt würden, in denen die aktive Fanszene ins schlechte Licht gerückt werde – weshalb die Ultras in der HDI-Arena mit Spruchbändern wie: „In Hannover die größte Schande: HAZ, NP und Martins Bande“ ihre Wut auf Madsack ausdrückten.

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Bouhs und Reisin interviewen dazu Christina Rose, eine Jurastudentin, die sich für die Belange der Fanszene einsetzt. Ihr Vorwurf: „Ich glaube, dass es da persönliche Verbindungen einerseits gibt zwischen der Polizei und den entsprechenden Journalisten“, sagt Christina Rose zum NDR-Magazin Zapp, „und die Leute haben mittlerweile so ein persönlich negatives Verhältnis zur Ultraszene, dass so ein persönlicher Hass da ist, dass sie gar nicht mehr anders können, als negativ zu berichten und permanent total scharf darauf zu sein, dass jetzt mal wieder was Schlimmes passiert bei den Ultras.“

 Bouhs und Reisin wollen mit den Redaktionen von HAZ und NP über diese Vorwürfe sprechen.

„Doch ein Interview vor laufender Kamera bekommen wir nicht“, schildern die NDR-Autoren in ihrem Beitrag. „Und auf schriftlichen Fragen wird nicht konkret geantwortet.“ Stattdessen hätten sie nur eine vage formulierte E-Mail erhalten, in der Madsack folgendes Statement abgebe: „Bei unserer Berichterstattung legen wir stets Wert auf Unabhängigkeit, Unvoreingenommenheit und die Einhaltung journalistischer Standards. […] Fußball ist ein emotionaler Sport, der oftmals polarisiert. Wir sehen unsere Rolle dabei auch weiterhin als neutraler journalistischer Beobachter für alle unsere Leser.“

Den sehenswerten NDR-Beitrag zum Thema (insgesamt sechs Minuten) könnt ihr euch hier ansehen – dafür einfach auf die Schaltfläche hier drunter klicken:

Im NDR-Magazin ZAPP plädiert Béla Rethy für differenziertere Berichterstattung. Teil des Beitrags: Hannover 96 und die Verlagsgesellschaft Madsack. Foto: ZAPP Facebook

Quellen: www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Missverhaeltnis-Ultras-in-Medien,ultras126.html sowie: www.spiegel.de/sport/fussball/hannover-96-die-eigenen-ultras-und-die-medien-dumm-und-kriminell-a-1172864.html

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5 Comments

  1. Zum Glück bleibt uns dann ja "die aktive Fanszene" für eine ausgewogene und neutrale Berichterstattung. Sonst wüssten wir nicht, dass IMMER Martin Kind, die Polizei oder Martin Kind und die Polizei an all den Vorkommnissen rund um Heimspiele und Auswärtsfahrten Schuld tragen.

    Danke dafür!

  2. …die miesesten Fans in Deutschland, die „ihre“ Mannschaft überhaupt nicht unterstützen, stellen Ansprüche… ich könnte kotzen…! Statt  „Neidhammelei“ gegenüber einer auch wirtschaftlich erfolgreichen Führung sollte sie Stolz auf die Mannschaft sein, sie bedingungslos unterstützten! Im übrigen empfehle ich einen Blick in das europäische Ausland, es ist nun einmal die Entwicklung, dass es um Geld und auch Rendite geht. Was ist daran so schlimm im Profibereich ? 

    Aaron

     

     

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