Wie wird die Rückrunde angegangen? Die Wintertransferperiode war aus Sicht der Fans von Hannover 96 alles andere als spektakulär. Während Hannovers nächster Gegner Mainz 05 den Altstar Nigel de Jong in die Bundesliga zurückholte, tat sich bei 96 recht wenig. Was hinter den Kulissen für Verhandlungen stattfanden, ist schwer zu beurteilen, aber bisher hat sich der Kader der Roten noch nicht nennenswert verändert – bis auf zwei neue Personalien. Unser Kolumnist Maxi Fiedler wirft vor dem Spiel gegen Mainz 05 (Samstag, 15:30) einen Blick auf das „neue“ Hannover 96.
Josip Elez
Während in der Offensive jedoch eher Ab- als Zugänge erwartet wurden, da der Kader im Offensivbereich mehr als breit ist, war Horst Heldt offenkundig auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger. Gerüchte um Robin Knoche (VFL Wolfsburg), Koray Günter (Galatasaray) und Neven Subotic (Borussia Dortmund) machten die Runde. Jedoch wurde es im Endeffekt der in Deutschland wohl unbekannteste Akteur. Josip Elez kommt zunächst per Leihe von kroatischen Meister HNK Rijeka. 500.000€ überweisen die Roten für die zweite Saisonhälfte nach Kroatien. Im Falle dessen, dass Elez 10 Spiele absolviert, greift eine Kaufpflicht von noch einmal €2,5 Millionen. Elez, der bereits internationale Erfahrung in Rom und Dänemark sammelte, ist mit seinen 23 Jahren eine echte Verstärkung, wenn man auf das hört, was man über ihn in Erfahrung bringen kann. Der 1,89m große Verteidiger ist stark im Tackling und strahlt eine immense Ruhe bei seiner Arbeit aus. Dies konnte man auch im Test gegen die Paderborner beobachten. Auch wenn noch nicht alles gelang und der „Neue“ beim Gegentreffer nicht gut aussah, sollte man bedenken, dass dies sein erstes Spiel, nur einen Tag nach Bekanntgabe seiner Verpflichtung, war. In Anbetracht der Leistungssteigerung die beispielsweise ein Felipe unter Trainer André Breitenreiter erfuhr, sollte man Elez Zeit geben sich richtig einzufinden. Dann könnte er eine vielversprechende Verstärkung sein und das nicht nur für diese Spielzeit, sondern auf längere Sicht.
Linton Maina
Der von der Bild zuletzt als „Mini-Sané“, in Anspielung auf den Flügelflitzer Manchester Citys, bezeichnete Linton Maina ist eines der größten, wenn nicht das größte Talent im Nachwuchs von Hannover 96. Der flinke und wendige Offensivspieler machte bereits in der Hinrunde auf sich aufmerksam, als er einige Trainingseinheiten mit den Profis absolvierte und in der U19 mit 8 Scorern in 13 Spielern stark aufspielte. Jetzt scheint er jedoch in der Wintervorbereitung endgültig ins nähe Kaderumfeld gerückt sein. Der gebürtige Berliner stand zuletzt sowohl beim Wintercup in Bielefeld auf dem Platz, als auch beim 4:1-Erfolg über Paderborn im Eilenriedestadion. Hierbei gelang ihm auch direkt sein erster, durchaus sehenswerter und technisch anspruchsvoller Treffer. Viele Fans zeigen sich begeistert von Maina, der definitiv eine Perspektive für die Rückrunde werden könnte. Gerade mit jungen, wilden Offensivspieler hat 96 in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht. Ihlas Bebou und Noah Joel Sarenren Bazee haben ihren Ruf in der Landeshauptstadt nicht umsonst.
Und apropos André Breitenreiter:
Dieser hat nun die Qual der Wahl auf einigen Positionen. Es kehren nämlich die Offensivakteure wie Königstransfer Jonathas oder auch Uffe Bech und Noah Joel Sarenren Bazee zurück. Noch spannender als die Frage, wer in der Offensive spielt, wo alle Akteure bereits gute Leistungen gezeigt haben, ist die Frage nach der zentralen Defensive.
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Während auf den Außenbahnen weiterhin der permanente Zweikampf zwischen Matthias Ostrzolek und Miiko Albornoz, welcher jedoch auch schon mit einem Wechsel nach Chile zu Colo-Colo in Verbidung gebracht wurde, sowie Julian Korb und Oliver Sorg besteht, ist die Mitte deutlich spannender.
In der Innenverteidigung waren bisher Waldemar Anton und Abwehrchef Salif Sané gesetzt. Letzterer wurde zuletzt wieder einmal durch einen angeblichen Wechsel nach England in den Medien präsent. Jedoch will 96 den Senegalesen erst ab einer Ablöse von €30 Millionen ziehen lassen. Es ist mehr als fraglich, ob die Tottenham Hotspur diese Summe bezahlen würden. Ergo stehen beide weiterhin zur Verfügung und die Frage stellt sich, wie denn ein Josip Elez da reinpasst, der auf mindestens 10 Spiele kommen muss. Auch Felipe, der bis zu seiner Verletzung gegen den HSV sehr stark spielte, ist wieder fit und eine echte Alternative, wenn er sein spielerisches Niveau vom Saisonbeginn halten kann. 4 Spieler als für 2 Positionen. Nicht zu vergessen die Alternativen mit den ähnlich klingenden Namen: Timo Hübers und Florian Hübner.
Auf der Doppelsechs sind Pirmin Schwegler und Marvin Bakalorz gesetzt. Iver Fossum bekam zum Ende der Hinrunde seine Chancen und nutzte diese, genau wie in der Winterpause. Und da ist ja auch noch Ex-Kapitän Manuel Schmiedebach und Sebastian Maier. Die Frage ist als: Wie wird Breitenreiter spielen lassen?
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Möglichkeit 1:
Alles bleibt beim Alten. Wenn mit Viererkette agiert wird, bilden Anton und Sané das Zentrum. Perspektivisch wird Elez eingesetzt, entweder durch Einwechslungen oder im Falle von Verletzungen oder Sperren. Auf der Doppelsechs agieren Schwegler und Bakalorz, je nach Offensivsystem auf der 10er-Position Fossum oder Maier.
Möglichkeit 2:
Die Dreierkette wird bei Hannover 96 etabliert. Anton, Sané und Elez bilden die Kette, die klassischen Außenpositionen fallen weg und werden von den Außenverteidigern bespielt, diese sowohl offensiv als auch Defensiv dort agieren. Sechser bleiben weiterhin Schwegler und Bakalorz. Auf der 10er-Position wird ein Spieler wie Felix Klaus, Iver Fossum oder Sebastian Maier installiert, die je nach Situation auf die Außen ausweichen können. Die Doppelspitze wird gebildet aus den 5 Stürmern, wahrscheinlich am ehesten Ihlas Bebou und Jonathas, mit Martin Harnik, Niclas Füllkrug und Charlison Benschop als Alternativen.
Möglichkeit 3:
Die Viererkette bleibt die bevorzugte Variante, wird jedoch angepasst. In der Innenverteidigung agieren fortan Salif Sané und Josip Elez, während Waldemar Anton neben Pirmin Schwegler auf die Sechs rückt. Marvin Bakalorz spielt auf der 10er-Positon, während entweder ein zweiter 10er bei Doppelspitze spielt oder zwei Außenspieler neben ihm, im Falle einer alleinigen Spitze.
Fazit:
Alle 3 Systeme haben ihre Vorzüge und Nachteile. Während die Viererkette sehr solide Defensiv ist, bleibt das Problem der Spielerverteilung und, im schlimmsten Fall, eine eingeschränkte Offensivpower, die bei der Dreierkette durch das Übergewicht, das durch die Außenverteidiger erzeugt wird, eher vorhanden ist. Bei der Dreierkette besteht vor allem die Gefahr ausgekontert zu werden. Auch muss man sehen, ob sich die drei Hünen in ihrer Rolle zurechtfinden würden. Zwar weisen alle drei ein ordentliches Tempo auf, ob das jedoch gegen die schnellen Außenspieler wie Bailey, Coman oder Harit in Kontersituationen reicht, ist fraglich. Es wird spannend, für welches System sich André Breitenreiter entscheidet. Spätestens in einigen Wochen wissen wir mehr. Welches System würdet ihr bevorzugen?
Mögliche Aufstellung gegen Mainz 05:
Esser – Korb, Sané, Anton, Korb – Schwegler, Bakalorz (Fossum) – Klaus, Bebou, Harnik – Füllkrug
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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