Sehen wir es mal positiv: Hannover 96 verhindert mit einer kämpferischen Mannschaftsleistung Schlimmeres und nimmt einen Punkt aus dem Frankenland mit. Immerhin ist die Spielvereinigung seit August ’22 zuhause ungeschlagen! Bei den teilweise schauspielerischen Topleistungen der Gastgeber und den unverständlichen Entscheidungen von Schiedsrichter und Videokeller sollten wir somit zufrieden sein und schnell einen Haken hinter das Spiel machen.
Es nervt indes gewaltig, dass man mittlerweile jeden verdammten Spieltag Worte zu den strittigen Entscheidung des Schiedsrichters und seinem VAR verlieren muss! Es ist unübersehbar geworden, wie unsicher und unselbstständig die Unparteiischen auf den Plätzen der Republik geworden sind. Was wird wohl der VAR dazu sagen, ach egal, lassen wir ihn doch einfach selbst entscheiden… Neben der Zerstörung des Moments (Torfreude, Entsetzen, Spannung allgemein) durch die Videoüberprüfung sind es vor allem viele der Profis, die sich zusätzlich schauspielerisch und kalkulierend in die Situationen einbringen. Das kamerafreundliche Fallen, das schmerzverzerrte Gesicht und der Griff an den Kopf (wenn es einen Kontakt am Fuß gab) dürfte mittlerweile zu jeder professionellen Trainingseinheit bei Stürmern zählen. Schlimm, wie weit es gekommen ist, und das Eine natürlich das Andere bedingt.
In Fürth würde daher auf Seiten der Hausherren jede kleine Möglichkeit genutzt, um theatralisch den Pfiff zu erzwingen. Wahrscheinlich auch in dem Wissen, daß Hannover momentan vielzählige und intensive Zweikämpfe führt, fielen die Kleeblätter wie die Blätter im Herbstwind. Mit dem Ergebnis, daß erst ein 11er für Fürth zurück genommen wurde (warum wurde Ache für diese Schwalbe eigentlich nicht mit Gelb bestraft? Es hätte uns wohl weitere Faller von ihm erspart… ), dann ein völlig unberechtigter Elfmeter gegen uns gegeben und hinterher eine identische Szene gegen uns entschieden wurde. Da steig noch einer durch, es macht in diesem Jahr alles nur noch sauer!
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Weiter im Text:
Es gab letzte Woche nach der Heimpleite gegen Magdeburg eine kluge Analyse von Trainer Stefan Leitl zur aktuellen Schwächephase seiner Mannschaft:
Er sehe ein Team, das alles tue, um nicht zu verlieren, anstatt alles zu investieren, um das Spiel zu gewinnen. Das beschreibt eigentlich sehr gut den Angsthasen-Fußball, der schon seit mehreren Saisons immer wieder bei uns aufflammt. Diesem Knoten in der Denkweise hat der Chefcoach den Kampf angesagt und fordert von seinen Spielern mehr Mut, auch zum Risiko. Hier konnte man im Sportpark Ronhof bereits erste Schritte erkennen, in deren Folge das Spiel bei mutigen Aktionen gleich in unsere Richtung kippte. Seien es Bälle, die mal über mehr als 2-3 Stationen flach gepasst werden konnten, oder kecke 1-gegen-1-Situationen. Hier heißt es nun „Am Ball bleiben“, was Leitl vorab schon mit dem Startelfdebüt von unserem Youngster Taddel Momuluh unterstrich.
Die spannende Frage an diesem Nachmittag war, wie Stefan Leitl auf die Ausfälle der gesperrten Derrick Köhn und Fabian Kunze reagieren würde. Auch Cedric Teuchert mußte kurzfristig krankheitsbedingt ersetzt werden. Der Coach entschied sich für interessante Optionen, indem er Jannik Dehm wieder auf rechts beginnen ließ und Sei Muroya auf links zog.
Die Doppel-Sechs besetzten Sebi Ernst und Max Besuschkow, die bei Ballbesitz auf eine Art Doppel-Acht vorschoben.
Und Vorne ging es mit Maxi Beier und Thaddäus Momuluh im Tempo-Dribbling über die Außen, um im Zentrum Henne Weydandt zu bedienen. Letzterer sollte die anfällige Innenverteidigung der Kleeblätter binden, Bälle festmachen, Bälle ablegen. Und er machte es gut!
Das klang in der Theorie erstmal ganz gut. In der Praxis klappten dann ausbaufähige 35% der angesetzten 17 Dribblings, also rund 6. Fürth schaffte 58% seiner 12 Dribblings, also rund 7. Hier zählt aber erstmal der vom Trainer geforderte Versuch, und bessere Ergebnisse werden folgen!
Das Team von Alexander Zorniger konnte 57 Zweikämpfe für sich entscheiden, während wir 45 mal den Zweikampf gewannen. Auch spielten wir wieder deutlich weniger Pässe, nämlich 276 (Fürth 362), und es kamen davon nur schwache 65% an (Fürth 74%).
Dem gegenüber setzte 96 mehr Schüsse auf den gegnerischen Kasten ab und spielte auch öfter foul (trotz Abwesenheit von Fabian Kunze). Das untermalt das Bild, dass die Hausherren schon etwas überlegener agierten, wir aber zielstrebig und giftiger unterwegs waren. Und somit ging das Unentschieden dann auch klar.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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