Dunkle Wochen neigen sich langsam dem Ende, unerträglich viele Tage ohne Fußball von Hannover 96. Endlich ist es Januar, endlich Vorbereitung, Trainingslager, startender Vorverkauf. Das schwarz-weiß-grüne Kribbeln ist zurück!
Ich bin ehrlich und gebe zu, Mitte November bis Ende Dezember in ein tiefes, tristes Loch gefallen zu sein. Schon vor der doofen WM hatte ich alle relevanten Apps geschlossen, um nicht mit sinnlosen Infos und News aus Katar bombardiert zu werden. Auf der Arbeit machten sich die Kollegen bereits Sorgen wegen meiner müden Augen und der knurrigen Lustlosigkeit. Liebeskummer? Fernweh? Genervt von „Last christmas“? Nein, einfach nur 78 lange Tage ohne ein Ligaspiel meines Lieblingsvereins! Selten zuvor hatte ich mich gedanklich so weit von unserem Team, dem Sport, und der ganzen damit verbundenen Euphorie entfernt…
Eigentlich hatte ich geplant, die Zeit zu nutzen und noch einen Text zur Hinrunde zu schreiben. Auch einen zu den Schlüssen, die Hannover aus der WM ziehen könnte. Und ich wollte endlich mal wieder einen Spieler aus dem aktuellen Kader analysieren. Aber mit dem Anzünden der ersten Adventskerze machte sich eine ordentliche Schreibblockade breit, weil die Anspannung ins Bodenlose sank. Es waren vorab aufwühlende Wochen gewesen, in denen sich Leitls Eleven immer höher in der Tabelle und immer tiefer in unsere geschundenen Herzen spielte. Und peng, plötzlich stand man ab dem 12. November ohne Ligabetrieb da. Der Ausschank von Glühwein und die Heavy Rotation von „3 Nüsse für Aschenbrödel“ taten ein übriges, um in Lethargie zu verfallen.
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96 war mit dem Finale der Hinrunde fulminant auf den 5. Platz geklettert. Die Spitzengruppe aus Darmstadt, Hamburg, Heidenheim und Kaiserslautern spürt den heißen Atem des Verfolgers im Nacken. Ein Verfolger, der dem eigenen Kader eine Frischzellenkur verabreicht hatte und verbal trotzdem immer noch demütig tief stapelt. Man wollte sich erstmal als Team finden und eingrooven und tanzte nun plötzlich dank eines geilen Offensiv-Fußballs dennoch Richtung Aufstiegshoffnung.
Wer sich rund um die Landeshauptstadt von der Entwicklung der letzten 6 Monate unbeeindruckt zeigt, hat den Fußball in Hannover nie geliebt! Doch so spannend der Thriller „2. Bundesliga“ im November gipfelte, so abrupt legte er eine bekloppte Pause von 2,5 Monaten ein. Ein absoluter Cliffhanger!
Und während man in unseren Landen an Weihnachten noch mit Gänsebraten und Klößen zu kämpfen hatte, stiegen viele andere Ligen bereits wieder voll ins Spielgeschehen ein. Doch der Versuch, weitere vier Wochen Winterpause mit Fußball aus England oder Spanien zu überbrücken, endete bei mir in weiterem Frust: ein Leben ohne 96 ist möglich, aber sinnlos!
Kurz nach dem Jahreswechsel purzeln bei Hannover 96 nun wieder die Pfunde, als 29 Profis in die Vorbereitung zur Rückrunde starteten. Mit den überflüssigen Kilos purzelt nebenbei auch der Plan, weiterhin priorisiert mit dem Spielsystem der „Raute“ in die Rückspiele zu ziehen.
„Raute“ bedeutet übrigens eine Art Ballbesitz-Fußball und das Laufenlassen des Gegners. Sowas ähnliches hatte das DFB-Team im Wüstensand versucht, dem Rest der Welt aufzudrücken. Und scheiterte mal wieder gnadenlos in der Vorrunde. Statt langer Ballstafetten waren mal wieder euphorische Flankenläufe und der effiziente Zug zum Tor das Gebot der Stunde. Mannschaften, die alles rein warfen und in denen jeder für jeden bis zum Umfallen kämpfte, dominierten die Playoffs. Argentinien, Marokko, und Kroatien präsentierten sich als Einheit und ließen ihr Herz auf dem Platz.
Daran sollte sich Hannover 96 ein Beispiel nehmen, anstatt die Gegner all zu sehr dominieren zu wollen. Die Vorgaben des Trainerteams lassen bereits erkennen, dass man alles reinwerfen wird, um oben dran zu bleiben. Der Rückrundenauftakt gegen Lautern, Pauli und Paderborn wird bereits richtungsweisend, zumal wir mit allen 3 Gegnern noch eine Rechnung offen haben!
Meine Kollegen auf Arbeit haben seit dieser Woche jedenfalls ihren „alten“ Steven zurück, immer unter maximaler Vorfreude und mit einem kämpferischen Lied auf den Lippen! Hey ho, 96 let’s go!!
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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Kann es kaum erwarten bis es endlich losgeht.