Die magische Nacht im Europacup durch Schlaudraffs Doppelpack: Als Hannover 96 gegen den FC Sevilla gewann

Dokumentiert auf der Anzeigetafel: Hannover 96 bezwingt den FC Sevilla mit 2:1. Foto: Imago

Wenn man die Hochs und Tiefs in der Geschichte von Hannover 96 beispielhaft darstellen will, dann mit diesem Zeitfenster: Innerhalb von 15 Monaten wandeln die „Roten“ zwischen Absturz in die 2. Liga und magischer Europapokalnacht. Am 8. Mai 2010 gelingt am letzten Spieltag mit einem 3:0 in Bochum der Bundesliga-Klassenerhalt. Es folgt für 96 die beste Saison der Vereinsgeschichte, als Tabellenvierter mit 60 Punkten qualifiziert man sich für die Europa League. In den Play-offs zur Gruppenphase dieses Wettbewerbs ist am 18. August 2011 der FC Sevilla zu Gast – ein Spiel, das in die Serie „12,5 Spiele für die Ewigkeit“ gehört, das ist unsere Reihe zum 125-jährigen Vereinsbestehen.

Die Spanier sind der wohl stärkste Gegner im Topf der möglichen Lose. Ausgerechnet den erwischt 96 – und dann auch noch mit dem Auftakt zu Hause. Sei es drum. Die Partie an diesem lauwarmen Donnerstagabend vergisst so schnell niemand. Noch heute sprechen Fans von Hannover 96 davon, dass sie niemals eine solch knisternde Atmosphäre im eigenen Stadion erlebt haben. Tatsächlich springen die völlig elektrisierten Zuschauer von ihren Plätzen auf – wenn der Ball noch in Höhe Mittellinie ist.

Jan Schlaudraff erzielt in dieser Szene sein zweites Tor. Sevillas Julien Escude kommt zu spät. Foto: Imago

Alle Tore fallen vor der Pause. Jan Schlaudraff schlenzt den Ball nach fünf Minuten mit dem rechten Außenrist zum 1:0 ins Netz. Frédéric Kanouté (37.) gelingt aus stark abseitsverdächtiger Position der Ausgleich. Schlaudraff schlägt mit dem Pausenpfiff zurück, nach Doppelpass mit Schmiedebach gelingt ihm per Linksschuss das 2:1. Vor 43.500 Zuschauern in der AWD-Arena, mehr dürfen den UEFA-Richtlinien entsprechend nicht rein, verteidigt 96 gegen den hohen Favoriten den knappen Vorsprung – der aber mit Blick aufs Rückspiel als zu dünn angesehen wird. Eine Woche später gelingt den Niedersachen dann aber mit einem 1:1 in Sevilla die Qualifikation für die Gruppenphase. Die folgende Europa-Reise über Lüttich, Kopenhagen und Brüssel hat viele Höhenpunkt parat. Die Tour endet erst im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Atlético Madrid.

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Aus heutiger Sicht ist die Leistung der Hannoveraner gegen den FC Sevilla erst recht hoch zu bewerten, warfen sie doch den gefühlten Dauersieger in der jüngeren Vergangenheit des Wettbewerbs bereits in den Play-offs raus. Denn zwischen 2006 und 2020 gewinnen die Andalusier sechs Mal die Europa League. Beim letzten Triumph war sogar mit Jesus Navas noch ein Spieler dabei, der vor zehn Jahren auch Hannover 96 gegenüberstand.

In der nächsten Folge unserer Serie blicken wir auf den Tag zurück, als Hannover 96 eine faustdicke Überraschung gelang – mit dem Sieg gegen die halbe deutsche Nationalmannschaft.

Diese Teile der Serie sind bislang erschienen:

Deutsche Meisterschaft am 3. Juli 1938

Aufstieg in die Bundesliga am 9. Juni 1985

Sieg beim FC Bayern am 8. November 2006

Wunder von Wuppertal am 9. Juni 1973

Derbysieg gegen Braunschweig am 15. April 2017

Aufstieg in die Bundesliga am 30. März 2002

Skandalspiel in Cottbus am 5. Juni 1997

Klassenerhalt in Bochum am 8. Mai 2010

Amateurmeisterschaft und Aufstieg am 27./28. Juni 1964

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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