Bockstark

Zu lange hat man die eigenen Reihen ignoriert - kommt jetzt der Aufbruch?

Man rieb sich verwundert die Augen – der bis dato strauchelnde Zweitligist Hannover 96 hat mit Borussia Mönchengladbach einen nächsten Titelanwärter aus dem Rennen genommen. Und wie! Viele vermuteten bei der Auslosung mal wieder die Endstation im Achtelfinale, doch der Dabrowski-Effekt ist nicht mehr zu leugnen. Mit 3:0 fegten die Roten das Team um Lars Stindl aus dem Niedersachsenstadion.

Einziges Manko war die geringe Stadionauslastung – Corona sei dank. So kamen nur 500 Zuschauer in den Genuss, den 96-Gaumenschmauss genießen zu dürfen. Hannover legte los wie die Feuerwehr, der überragende Maxi Beier brachte Hannover bereits nach wenigen Minuten in Führung (4. Minute). Die abgeklärte Vorarbeit kam vom vielseits abgeschriebenen Hendrik Weydandt, welcher gestern ebenfalls groß aufspielte und viele wichtige Bälle im vorderen Drittel festmachte. Sein Startelfeinsatz kam überraschend – er hat jedoch gezeigt, dass er bereit für den Dreikampf um den zweiten Platz in der Sturmzentrale ist.

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung lässt sich viel erreichen – Dabrowski hat Hannover 96 neues Leben eingehaucht

Einen immens wichtigen Anteil am Einzug in das Viertelfinale hatte „Krake“ Ron Robert Zieler. Sein Comeback nach der Verletzung tat der Truppe gut, nach Rostock war es das zweite Spiel zu Null. So wehrte er gegen Ende der ersten Halbzeit eine Gladbacher Dreifachchance gekonnte ab und brillierte mit pfeilschnellen Reflexen. Durch einen Handelfmeter besorgte Sebastian Kerk in der Zwischenzeit übrigens das 2:0 – die Party war in vollem Gang.

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Der erwartete Sturmlauf der Gäste blieb auch im zweiten Abschnitt aus. Dies lag aber nur bedingt am Unvermögen des Erstligisten, sondern vielmehr an der Harmonie im 96-Spiel. Zweifelsohne brachten die Spieler das besten Saisonspiel auf den Platz, zum genau richtigen Zeitpunkt. Einfach alles passte am gestrigen Abend zusammen, ein wichtiges Schlüsselelement war auch das gute Umschaltspiel im Mittelfeld. Ondoua brachte Ruhe in das Aufbauspiel. Auch Dominik Kaiser durfte sich beweisen – mit Erfolg. Die Qual der Wahl wird in den kommenden Wochen nicht einfacherer. Seine mit Effet gespielten Bälle hebelten die Gladbacher der Reihe nach aus.

Lange musste RRZ pausieren – sein Comeback zwischen den Pfosten hat neue (alte) Qualität zurückgebracht

Einer, der die letzten Wochen schon glänzte, ist Linton Maina. Auch er durfte gestern eine Torbeteiligung registrieren, mal wieder war seine Schnelligkeit der Schlüssel zum Erfolg. Nach einer gegnerischen Ecke schnappte er sich den Ball und marschierte nach vorne. Ein gut getimter Pass auf das Juwel Maxi Beier – 3:0. Die Roten hätten das Ergebnis sogar noch höher schrauben können (u.a. ein Pfostenschuss durch Beier), doch wir wollen mal nicht Meckern.

Unser Ex-Kapitän Stindl sagte nach dem Spiel, „jetzt ist die Chance auf den Pokalsieg schon so groß (…)“. Genau das gilt nun auch für 96. Ewig stand man nicht mehr im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs, zuletzt in der Saison 2006/2007. Damals war gegen den 1. FC Nürnberg Schluss. Knapp 15 Jahre später will man dieses Kapitel toppen, absolut unrealistisch ist dieses Szenario nicht. Zum einen hat man gegen die Fohlen gezeigt, was möglich ist. Zum anderen stehen vier Zweitligisten und vier Bundesligisten in der Runde der letzten acht. Ohne Bayern und ohne Dortmund, das gab es zuletzt vor 25 Jahren! In diesem Jahr schreibt der Pokal wirklich seine eigenen Gesetze – wieso also nicht zugunsten von Hannover 96?!

Die Erwartungen hat die Dabrowski-Truppe schon längst übertroffen. Motivation genug für das Spiel gegen Dresden haben die Roten gesammelt, mit einem Sieg wäre das obere Tabellendrittel wieder in Reichweite. Das Frühjahr 2022 könnte ein schönes werden!

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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