Alles spricht für ein turbulentes Spiel

Die Rollen für die morgige Partie in Hamburg sind klar verteilt: St. Pauli hat sich mit 41 Punkten aus 22 Spielen unter den Top drei festgemausert, die Roten hängen mit 25 Zählern im unteren Tabellenabschnitt fest. Der Start in das Jahr 2022 war durchwachsen, aus den bisherigen vier Spielen holte man nur fünf Punkte. Der angestrebte Rückenwind hat seine Richtung gewechselt – und bläst den Niedersachsen volle Lotte ins Gesicht. Trotz der vermeidlich schlechten Ausgangssituation blickt Coach Dabrowski zuversichtlich auf die kommende Aufgabe.

Dass das Papier lügt, hat der Fußball schon oft genug bewiesen. Nichtsdestotrotz steht Hannover 96 vor einer Mammut-Aufgabe. Mit den Paulianern wartet die zweitstärkste Offensive der Liga auf Hannover, zuhause ist man zudem ungeschlagen. Die schlechte Nachricht vorneweg: Mit Gael Ondoua fehlt ausgerechnet jetzt die Schaltzentrale im Mittelfeld (Gelbsperre). Den Bedingungen zum Trotz hat Dabrowski ein gutes Bauchgefühl – und will wie im Hinspiel (1:0 Sieg) drei Punkte stibitzen.

Zwar traut unser Coach den Hamburgern den Aufstieg zu, anfällig sind aber auch sie. Insbesondere über die rechte Abwehrseite. Luca Zander gilt als einer der wenigen Wackelkandidaten im Team von Timo Schultz, genau in diesen Umstand muss Hannover 96 hineingrätschen. Ein Mann, der für diesen Zweikampf gemacht sein könnte, ist Linton Maina. Der Flügelflitzer hat seine Blessur überstanden und will an seiner ansteigenden Formkurve festhalten. Seit Dezember gelangen dem 22-jährigen drei Tore, unter Dabrowski hat er seine Agilität wiederentdeckt. Höchstwahrscheinlich wird er zusammen mit Teuchert, Beier und Kerk das offensive Vierergespannt bilden – eine Verlagerung auf die linke Angriffsseite mit hohem Pressing scheint sinnvoll.

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Wie es funktionieren kann, hat Regensburg vorgemacht. Zwar verloren sie das Spiel gegen Pauli mit 2:3, die beiden Buden waren jedoch relativ einfach herausgespielt. Der erste Treffer fiel nach einer Ecke von der linken Seite – der vorausgegangene Zweikampf in der Defensive war wahrlich schlampig durchgeführt. Die hohe und eher unpräzise Hereingabe konnte Albers nach einem wilden Durcheinander verwerten. Bei der Kombination von Standards und Kopfbällen denken wir natürlich an Julian Börner – er kann morgen gerne nachlegen.

Nach dem Unentschieden gegen Darmstadt will Dabrowski den nächsten Aufstiegsaspiranten ärgern

Auch der zweite Treffer fiel nach einem langen hohen Ball – getreu dem Motto ab durch die Mitte. Eine Baustelle der Hanseaten könnte das Kopfballspiel sein, denn auch in dieser Situation sah man in der Luft unglücklich aus. Unbedrängt konnte Otto den Ball herunterpflücken und am Keeper vorbeilegen. Um diese Taktik zu kopieren, benötigt man Robustheit im gegnerischen Drittel. Jungspund Beier weiß seinen Körper gut einzusetzen, aber auch Hendrik Weydandt scheint eine attraktive Option zu sein. Allen voran in den letzten Spielzügen wenn die Hintermannschaft mürbe ist, könnte seine Stunde schlagen.

So schön die ausgemalten Bilder auch klingen, auf der gegenüberliegenden Seite muss man höllisch aufpassen. Mit Guido Burgstaller wartet ein 16-Tore-Mann auf Hannover, Bestwert in der zweiten Liga. Mit einer Torquote von 0,73 schüchtert er die gegnerischen Hintermannschaften ein – ein Ron-Robert Zieler in Topform kommt zur rechten Zeit. Unser Schlussmann musste zwar schon 32 Gegentreffer einstecken, allerdings ist er in einer sehr guten Verfassung. Reaktionsschnelligkeit und Spielverständnis sind seine Stärken. Gegen Darmstadt zeigte er erneut drei starke Paraden – 96 muss auf ihn bauen können. Paulis Waffe sind schnittige Angriffe über die Außen inklusive hoher Hereingaben. Mit Börner und Franke haben wir zwar zwei kopfballstarke Spieler im Zentrum, größere Kopfschmerzen bereitet jedoch die Position von Jannik Dehm.

Der Sommerneuzugang aus Kiel spult nicht sein volles Pensum ab, die Verletzung von Sei Muroya ermöglicht ihm die Spielzeit. Gegen den dribbelstarken Amenyido muss er hellwach sein, im Zweifelsfall gilt „hoch und weit bringt Sicherheit“. Die beiden Trainer erwarten eine turbulente und hitzige Partie – dieser Meinung schließen wir uns an. Ein geiziges 1:0 wie im Hinspiel dürfte es nicht geben. 

 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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