1 Schritt zurück, und damit dann doch 2 Schritte vorwärts machen? Unverhofft kommt oft (besonders in Hannover…), und im Fall von Sebastian Stolze scheint sich mit der „Degradierung“ in die U23 von Hannover 96 gerade eine unerwartete Tür zu öffnen.
Nämlich dann, wenn der im Sommer 2021 aus Regensburg an den Maschsee gewechselte 28-jährige Außenbahnflitzer weiterhin sein Schicksal annimmt, nicht aufsteckt, sondern zu einem wichtigen Faktor in der 2. Mannschaft wird. Die macht sich nämlich noch seichte Hoffnungen auf den direkten Aufstieg in die 3. Liga, wenn in den restlichen 11 Spielen der Tabellenführer VfB Lübeck doch noch stolpert. Der bisherige Tabellenzweite, der Hamburger SV, hat keine Drittligalizenz beantragt, angeblich weil dies für die Mannschaft zu früh kommen würde. Somit ist der Weg frei für das indirekte Duell der 96-Amateure mit den Hanseaten aus Lübeck. Denn Trainer Daniel Stendel und Akademieleiter Achim Sarstedt sehen kein Problem darin, den jungen Wilden freie Bahn zu lassen und im Fall der Fälle als Tabellenerster direkt auf zu steigen. Alles kann, nix muß. Das klingt ganz nach dem erfrischenden, mutigen Attacke-Fußball, den Sympathieträger Stendel in der Eilenriede spielen lässt.
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Zurück zu Sebi Stolze:
Der gebürtige Leinefelder (Thüringen, 6 U20-Länderspiele für Deutschland) nimmt die neue Herausforderung professionell an, heult sich nicht in der Presse aus, sondern schnürt seine Botten ohne zu meckern nun auch bei den Amas. Das sollte ihm maximale Sympathiewerte bringen, liebe Fans! Da er nicht so ganz in das Anforderungsprofil der ersten Mannschaft paßte, weil das System von Trainer Stefan Leitl keine offensiven Außenstürmer vorsieht, wurde ihm der vorläufige Gang in die U23 empfohlen. Oder der komplette Abgang zu einem neuen Verein. Stolze aber stellte das Wohl seiner jungen, hannoverliebten Familie über sein Ego und trainierte fortan unter Daniel Stendel. Dort wurden wie von Zauberhand in der Winterpause 2 Plätze auf den Außenbahnen frei, als Frank Evina nach Sandhausen wechselte und Thaddäus Momuluh in die Erste hoch rückte. Na hossa, sagte sich Sebi Stolze, und schoß in seinem ersten Spiel ausgerechnet gegen Lübeck sofort ein Tor! Mit etwas Glück holen Stolze und seine jungen Kollegen noch die 13 Punkte auf den Tabellenführer auf und schaffen das „kleine Wunder“ von der Eilenriede!
Seit der Pandemie-bedingten Unterbrechung des Fußballs hat sich einiges getan im deutschen Profifußball. Unter anderem wagen immer mehr Profis den Schritt zurück in die 2. oder sogar 3. Spielklasse. Anstatt ambitioniert in aufgeblähten Mannschaftskadern oder auf der Ersatzbank zu versauern, suchen Talente den Umweg über unterklassige Spielpraxis. Ältere Ü30-Hasen bringen ihre Erfahrung nochmal dort ein, wo sich Profi- und Hobby-Fußball guten Tag sagen. Diese Einstellung bereichert den deutschen Fußball ungemein und sorgt natürlich für tolle Momente bis runter in die Regionalligen.
Und so pflegt auch Sebastian Stolze seine Skills und seinen Wert im Spielbetrieb, „stellt sich ins Schaufenster“, wie man so schön sagt. Aus Erfurt über Wolfsburg, Regensburg und Hannover nochmal in die weite Welt? Er wäre nicht der erste Spieler, der aus der U23 hoch in die Profi-Welt wechselt, und sicher nicht unser letzter. In seinem Fall dorthin, wo gerade ein guter, motivierter Außenbahnspieler gesucht wird. Eine Win-win-Situation wäre es indessen, wenn die U23 mit ihm den Aufstieg schafft und seine Zukunft weiter unter Daniel Stendel stattfinden könnte. Verdient hätte es „Stolle“ zu 1896% 🖤⚪💚
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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