Ein kurioses Spiel

Die emotionale Schlussszene vor der hannoverschen Nordkurve kurz nach Abpfiff passte so gar nicht zu den 90 Minuten zuvor.Aber von Anfang an:  Hannover dominierte mehr schlecht als recht die Gäste aus Aue. Auch wenn man sich über drei Punkte natürlich nie beschweren sollte (am Ende fragt niemand mehr, wie der Aufstieg – hoffentlich – zustande gekommen ist), so passte dieser rumpelige Arbeitssieg doch zu dem kühlen Novemberwetter in Hannover.

Am besten kann man das anhand von vier Spielabschnitten erklären, die auf ihre Art und Weise entweder kurios oder unschön waren:

1. Die Defensive verschläft den Start: In zwei Minuten lässt sich Hannovers Abwehr zweimal vernaschen. Nach einem Auer Angriff über rechts legt Kaufmann zurück. Da steht kein Hannoveraner, sondern nur Aues Sokou – der zieht leicht rüber. Kurz darauf ist Köpke im Laufduell so viel schneller als Stefan Strandberg, doch Köpkes Schuss geht knapp daneben.

2. Nach dem 1:0 durch Martin Harnik (23. Minute, Kopfball nach Freistoß von Prib) und weiteren zehn starken Minuten (Großchance durch Klaus) lässt Hannover 96 überraschend stark nach.

Das war schon gegen Würzburg beim letzten Heimspiel so:



Nach der 1:0-Führung tut Hannover nicht mehr viel fürs Spiel. Als hätten man mit der Führung seine Schuldigkeit getan, fühlt sich im blassen Mittelfeld – bis auf den kämpferischen Bakalorz – plötzlich niemand für den Spielaufbau verantwortlich.

Symptomatisch, dass Harnik aus sechs Metern in der 51. Minute nur die Latte trifft, obwohl er luxuriös viel Platz und Zeit hat.

Die Fans ließen sich dann vom rumpeligen Geplänkel auf dem Platz anstecken und wurden in der zweiten Halbzeit viel leiser. Die Sehnsucht nach irgendetwas, das man bejubeln konnte, war spürbar groß bei den Fans – doch zwischen der 40. und der 75. Minute war da schlicht nichts.

3. Ausgerechnet Füllkrug ist es, der das Spiel dann wieder belebt:


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Erst mit seiner lässigen Abnahme zum 2:0, dann mit seinem hochemotionalem Jubel: Füllkrug kniet sich auf den Rasen und haut – den Freudentränen nah – mit beiden Fäusten fast ein Loch in den Rasen. In diesem Moment spürte man, was für ein Druck auf den jungen Neuzugang gelastet haben muss, der zuvor in sieben Einsätzen nicht getroffen hatte, obwohl er der teuerste Transfer vor der Saison gewesen war.

Für eine Gratulation lief sogar Philipp Tschauner 100 Meter über den Platz, um den 23-Jährigen aus Ricklingen zu feiern.

4. Nach Schlusspfiff und 90 unansehnlichen Minuten kamen dann endlich die Fans auf ihre Kosten:







Als die Mannschaft zur Kurve kam, um sich feiern zu lassen, wurde erst „Wer nicht hüpft, der ist Braunschweiger“ angestimmt (und alle Profispieler hüpften mit – beim Heimsieg gegen Würzburg taten sie das noch nicht, weil offenbar nicht alle den Fangesang kannten). Dann gab es eine La Ola.

Und schließlich – ganz als ob sich die Hannoveraner Spieler für das hässliche Zweitliga-Gekicke entschuldigen wollten – verschenkten sie eine Rekordzahl an Trikots:

Mit Sarenren Bazee, Klaus, Tschauner, Gueye, Sané, Strandberg verschenkten gleich sechs Spieler ihre Trikots – so viel waren es noch nie seit den Europa League Zeiten!

Und die Europa League liegt immerhin auch schon vier Jahre zurück.

Auch Daniel Stendel, Trainer von Hannover 96, war wohl höchstens mit dem Ergebnis zufrieden. Foto: Marc Mueller/Bongarts/Getty

Trotzdem ein paar mahnende Worte zum Schluss: Viele Erstliga-Teams würden die sichtbaren Mängel der 96-Mannschaft direkt bestrafen.

Zum Glück bleibt noch ein halbes Jahr bis zur Wiederkehr ins Oberhaus, um daran zu arbeiten!

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2 Kommentare

  1. Wie man es macht, es ist immer verkehrt. nehmt den Sieg und fangesang doch einfach man hin und diskutiert nicht immer jede Kleinigkeiten aus 

    3 Punkte sind wichtig und wenn man aufsteigen sollte, interessiert es keiner sau was gewesen ist 

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