Die Namen Daniel Stendel und Jörg Sievers gehören zu Hannover 96 wie ein gutes Herri. Stendel absolvierte als Spieler 199 Spiele für die Niedersachsen, in der Spielzeit 01/02 feierte er mit den Landeshauptstädtern die Zweitligameisterschaft. Pokalheld Sievers brachte es sogar auf 493 Partien zwischen den Pfosten, der Pokalsieg 91/92 ist nach wie vor sein Karriere-Höhepunkt. Die aktive Spielzeit des Duos ist schon länger vorbei, doch auch als Gespann an der Seitenlinie funktionieren die beiden gut…
Jörg Sievers und Daniel Stendel blieben Hannover 96 stets treu. Unser Pokalheld war lange Zeit verantwortlich für das Geschick der neuen „Keeper-Generation“, Stendel führte unter anderem die A-Jugend zur Meisterschaft und förderte viele Talente. Gegen Ende der Saison 15/16 schaffte der ehemalige Flügelspieler den Sprung an die Seitenlinie der Profimannschaft – vorerst als Interimscoach, knapp vier Monate später (am 05.08.2016) feierte er beim 4:0-Sieg in Kaiserslautern sein Debüt als Cheftrainer.
Unter ihm spielten die Roten eine mehr als soliden Zweitligaspielzeit, nichtsdestotrotz war nach nur 25 Spieltagen Schluss. Das 0:0 gegen den FC. St. Pauli bedeutete das Ende der Ära Stendel, trotz 46 Punkten und einem guten vierten Tabellenplatz. Von ganz oben hieß es, der Aufstieg sei unter Stendel in Gefahr – angesichts des damaligen Rückstands zu Blau-Gelb (1 Punkt), Stuttgart (3 Punkte) und Union Berlin (4 Punkte) ein absoluter Witz. Diese Entscheidung nehmen viele herzblut-Hannoveraner dem Vorstand nach wie vor übel.
Über ein Jahr lang blieb der mittlerweile 47-Jährige ohne Job, ehe am 01.07.2018 der FC Barnsley anbiss. Bei den Engländern fuhr er in 66 Spielen einen Punktedurchschnitt von 1,7 ein (32 Siege), in seiner ersten Saison gelang unter ihm der sensationelle Aufstieg in die Championship. In der zweiten englischen Liga tat sich der Aufsteiger – entgegen vieler Erwartungen – deutlich schwer, dies wurde dem gebürtigen Frankfurter nach nur wenigen Wochen zum Verhängnis. Am 08.10.2019 wurde er erneut vor die Tür gesetzt, seine Liebe zum Fußball musste diesmal (ein Glück) nicht so lange leiden.
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Denn schon zwei Monate später einigte er sich mit dem vierfachen schottischen Meister Heart of Midlothian FC auf eine Zusammenarbeit. Die Station auf der Insel war gleichzeitig der Startpunkt der „Kult-Reunion“. Es stand Stendel frei, einen neuen Co-Trainer mitzunehmen – die Wahl zugunsten von Jörg Sievers fiel nicht schwer. Zu 96-Zeiten arbeiteten die beiden jahrelang zusammen, abseits der Platzes entstand eine gute Freundschaft. Beste Voraussetzung für ein neues Traumgespannt. Allerdings blieb es bei einer Hoffnung, denn schnell entpuppte sich das Abenteuer als ein großes Missverständnis. Stendel und Sievers übernahmen Midlothian zur Winterpause, zu jenem Zeitpunkt war der Verein kaputt-gewirtschaftet und belegte den elften Tabellenplatz (der elfte Tabellenplatz in der schottischen Premiership ist der vorletzte Tabellenplatz und gleichbedeutend mit der Relegation zur zweiten Liga). In den folgenden zehn Ligaspielen konnte das Duo das Ruder nicht mehr rumreißen, es folgte gar der direkte Abstieg.
Mehr oder weniger folgerichtig zog man gemeinsam die Reißleine. Bis vor wenigen Tagen mussten beide aufmerksam den Markt sondieren – nun steht eine neue Aufgabe fest. Bereits am 20.05. wurde bekannt, dass Daniel Stendel neuer Trainer des französischen Zweitligisten AS Nancy wird. Den Weg von Schottland zum L’Hexagone geht er erneut zusammen mit Kumpel Sievers. „Natürlich komme ich mit“, ließ Sievers zu seinem Engagement im Nordosten von Frankreich verlauten. Beide blicken auf eine spannende Zukunft, Potenzial ist in Nancy definitiv vorhanden.
„Ich habe mich für Nancy entschieden, ein neues Projekt mit einem guten Verein. Ich bin glücklich, hier anzufangen“, Daniel Stendel
AS Nany-Lorraine, dieser Name sollte auch den Hannoveranern etwas sagen. Bei jenem Verein wurde Salif Sané groß, einer der absoluten Traumtransfers aus der jüngeren Geschichte. Der französische Pokalsieger von 77/78 war lange Zeit Stammgast im Oberhaus, zuletzt spielte man von 2005 bis 2013 in der Ligue 1. Seither stecken die rot-weißen in der zweiten Liga fest, auch in der zurückliegenden Saison musste man das Ziel Aufstieg früh abhaken. Unter dem Hannoveraner-Gespann Stendel/Sievers soll aus der Träumerei Realität werden. Wir sagen: Bonne chance!
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