Es ist bekannt, dass es in diesen Tagen nicht nur um Fußball geht – aber auch. Zu seiner abendlichen Talkshow im ZDF hatte Markus Lanz Martin Kind eingeladen. Der Chef des 96-Profifußballs sollte Gesprächspartner sein bei der Frage, wie eine Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs möglich ist und welche wirtschaftlichen Schäden drohen – als Mann der Wirtschaft ist Kind schließlich vom Fach.
So zitierte Lanz, zu dessen Ritual zu Beginn der Sendung eine recht aufwändige und detaillierte Vorstellung seiner Gäste gehört, bei der Präsentation von Kind ein Medium: Der Großburgwedeler gehört laut dem Manager Magazin zu den 100 wohlhabensten Deutschen und hat aus dem Nichts ein weltweit agierendes Unternehmen für Hörgeräte aufgebaut. Während Kind, der dank einer gesunden Gesichtsbräune gut erholt aussah, hier nur leicht zuckte, fiel bei einem Eigenzitat von Lanz die Emotion von Kind ganz anders aus. „Er ist einer der einflussreichsten Manager des deutschen Fußballs“, sagte der Moderator während des Vorstellungs-Marathons – Kind lächelte, verkniff aber die Augen und schüttelte den Kopf.
Bevor der 96-Chef zu Wort kam, stand natürlich die Aktualität rund um Corona im Vordergrund. Daher begann Lanz die Talkshow mit einer Schalte nach Köln zu dem Mann, dessen TV-Präsenz in diesen Tagen nur von der Bundeskanzlerin oder den wichtigsten Ministern ihres Kabinetts übertroffen wird: Professor Hendrik Streeck, Virologe und Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn.
Außerdem zu Gast im Studio in Hamburg waren Professor Klaus Püschel, Direktor des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin, sowie der Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens. Mit Annette Hilsenbeck war später auch die ZDF-Korrespondentin aus Rom zugeschaltet. Nach dem Gespräch mit Streeck und Püschel widmete sich Markus Lanz dem Mann von 96.
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„Volkswirtschaftlich ist der Fußball unbedenklich“, sagte Kind, führte aber an: „Der Shutdown ist eine Katastrophe – wir brauchen eine Perspektive.“ Eine solche können die Wiederaufnahme des Ligabetriebs sein. „Das ist wichtig für die Seele.“ Perspektiven erkennt Kind aber auch in den Lockerungen der Beschränkungen wie in Österreich, die er sich auch in Deutschland wünscht. „Zwei oder drei Monate kann die Wirtschaft das aushalten. Ansonsten liegt die Volkswirtschaft vollständig am Boden – was das für Reaktionen bei den Menschen verursacht, das kann ich mir nur mit viel Fantasie vorstellen, das sollte wir möglichst vermeiden.“
Natürlich ging es im Gespräch mit Kind auch um den Fußball an sich. Dabei bezifferte er den Verlust für einen Verein wie Hannover 96 bei fünf noch ausstehenden Heimspielen, die als Geisterspiele stattfinden würden, auf 500 000 Euro pro Partie. „Was aber noch viel mehr weh tun würde, wenn die Fernsehgelder für das vierte Quartal entfallen würden“, sagte Kind und führte weiter aus, „dass laut DFL neun Zweitligisten die Insolvenz drohen könnte“. An dieser Stelle hätte ein Nachfrage von Lanz interessiert, ob auch 96 darunter ist – der Moderator hakte aber nicht nach.
Geld und Fußball blieb ein Thema. Gehaltsverzicht bei Profis? Gab es in Hannover natürlich auch. Der komplette Kader hat in Solidarität zu den 96-Angestellten zugestimmt – bis auf zwei Spieler. „Das hatte bei ihnen ganz spezielle Gründe“, sagte Kind. Welche Spieler das sind und um welche Gründe es sich handelt? Schade, auch hier wäre eine Nachfrage von Lanz spannend für die Zuschauer gewesen. Statt dessen wollte Markus Lanz wissen: „Geisterspiele? Will das jemand sehen?“ Martin Kind antworte sofort. „Absolut!“. Vielleicht ja schon ab Mai bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs.
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