Noch nie verließ ein 96-Spieler den Verein für 10 Millionen Euro. Diese Rekordmarke wurde durch den Abgang von Ihlas Bebou zu 1899 Hoffenheim nun gebrochen.
Joselu und Salif Sané verließen Hannover 96 jeweils für Ablösesummen zwischen acht und neun Millionen Euro. Niclas Füllkrug war diese Saison mit 6,3 Millionen Euro sogar günstiger zu haben als Jan Simak, der im Juli 2002 für 6,5 Millionen von Hannover 96 zu Bayer Leverkusen wechselte. (Ob das nun für Simaks Qualitäten als Fußballer oder gegen die Qualitäten der hannoverschen Verhandlungsführer beim Füllkrug-Deal spricht, sei dahingestellt).
Mit dem 10 Millionen Euro teuren Wechsel von Ihlas Bebou zu 1899 Hoffenheim wurde also nun eine neue Bestmarke in der hannoverschen Historie aufgestellt. Die Ablösesumme war in Bebous Vertrag festgeschrieben. Immerhin hat Hannover unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein deutliches Plus gemacht: Bebou kam 2017 auf ausdrücklichen Wunsch Breitenreiters und gegen den Willen von Aufsichtsrat Martin Andermatt für gut 4 Millionen Euro von Düsseldorf und erarbeitete sich den Ruf als schnellster Stürmer der Bundesliga.
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Angesichts seiner enormen Torgefährlichkeit und Spritzigkeit, die er bei seinem Comeback gegen Freiburg unter Beweis stellte, drängt sich einem als unabhängiger Beobachter dennoch der Gedanke auf, dass 10 Millionen – Rekordsumme hin, Rekordsumme her – ein Schnäppchenpreis waren. Auch wenn Hannovers aktuelles Management daran wegen der Ausstiegsklausel, die Horst Heldt im Jahr 2017 in Bebous Vertrag gesetzt hatte, natürlich nichts mehr ändern konnte. Der Sportdirektor der TSG Hoffenheim, Alexander Rosen, äußerte sich jedenfalls triumphierend über den Transfercoup: „Ihlas ist einer der schnellsten Spieler der Bundesliga und kann in der Offensive variabel eingesetzt werden. Darüber hinaus ist er technisch und spielerisch stark, sodass er extrem schwer zu verteidigen ist und ein echter Unterschiedsspieler sein kann. Wir sind sehr glücklich, dass sich Ihlas Bebou für uns entschieden hat.“
Bebou, zehnmaliger Nationalspieler Togos, wechselte im Sommer 2017 vom damaligen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf nach Hannover und bestritt seitdem 41 Bundesliga-Partien. In dieser Spielzeit kam Bebou wegen einer Muskel- und Sehnenverletzung lediglich zu elf Einsätzen, schoss dabei dennoch vier Tore und lieferte drei Vorlagen.
Damit verliert Hannover 96 seinen wohl besten Spieler. Der sympathische, neben dem Platz eher introvertierte Togolese bedankt sich für die letzten zwei Jahre in Hannover mit folgenden Worten:
„Ich bin Hannover 96 sehr dankbar. Hier habe ich vor zwei Jahren die Möglichkeit bekommen, mich in der 1. Bundesliga zu beweisen. Es war eine intensive Zeit mit Höhen und Tiefen. Ganz klar: Ich hätte den Verein natürlich sehr gerne unter ganz anderen Umständen verlassen. Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr ich mir gewünscht habe, in dieser Saison viel mehr eingreifen zu können, um dabei mitzuhelfen, dass wir unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen. Das ist uns leider nicht gelungen. Ich bin mir aber ganz sicher, der Verein wird sich nach dem Abstieg schnell neu ordnen und wieder nach oben kommen. 96 gehört in die 1. Liga.“
Damit hat Hannover 96 einen neuen Rekordabgang. Auch wenn die 6,5 Millionen Euro Ablösesumme für Jan Simak etwas außer Konkurrenz stehen. Denn der Simak-Transfer geschah in einer Zeit, als weder arabische Scheichs noch russische Öl-Milliardäre wie Roman Abramowitsch sich für Fußball interessierten und man auf die Frage „Was ist 50+1?“ lediglich ein „Na, einundfünfzig halt, was denn sonst!“ zu hören bekam.
Wir wünschen Ihlas Bebou alles Gute für seine Zukunft!
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Natürlich kann man Bebou's Wunsch in der Bundesliga zu bleiben total verstehen . Ich bin mir auch sicher, dass Hoffenheim locker das doppelte bezahlt hätte. Blöd ist halt, dass Horst Heldt halt doch nicht der Top Manager ist, für den er sich selber hält. Bei fast allen Leistungsträgern kommt so langsam die "Unfähigkeit" Heldt's ans Licht, wie vernünftige Verträge gemacht werden. Wenn ein Manager nur dann Spieler verpflichten kann, wenn diese blöden Ausstiegsklauseln mit im Vertrag stehen, dann muss man wirklich fragen, wo Hr. Heldt gelernt hat. Alleine wenn ich nach Freiburg, und oder nach Mainz schaue. Die wissen wie Verträge auszusehen haben. Da werden Top Spieler für vernünftige Ablösesummen verkauft. Nur in Hannover klappt das nicht. Trotzdem wünsche ich Bebou für die Zukunft alles gute, und das er nicht wieder eine so lange Verletzungszeit haben wird.
Liebe 96 Verantwortliche. Ich möchte sie bitten, einen wirklich guten Sportvorstand zu etablieren. Auch, oder gerade jemanden der Verhandeln kann. Nicht, dass wir gezwungen werden, gute Spieler fast zu verschenken. Z.b. Füllkrug für lächerliche 6,3 Mio. Ich wiederhole mich schon wieder. Also, alle die Leistungsträger, die mit verantwortlich für den Abstieg sind, und trotzdem Hannover 96 verlassen, oder es wollen kann ich nur zurufen; nehmt euch ein Beispiel an der Kölner Mannschaft. Da sind auch einige Leistungsträger geblieben, haben Verantwortung übernommen, haben in der 2. Liga auf Gehalt verzichtet, und sind gleich wieder aufgestiegen. Lieber Waldemar, lieber Bruno, und alle die 96 noch verlassen möchten. Jetzt könnt ihr dem Verein, etwas Zurückgeben. Macht davon gebrauch . Danke
Euer Harry96