Es ist einfach unverständlich: Hannover 96 wird vom Kölner Videoschiedsrichter vorgeführt. Trotz einer Abseitsposition von Flankengeber Juan Bernat vor dem 0:1 wurde das irreguläre Tor nicht ernsthaft überprüft. Warum nicht?
Ohne das 0:1 wäre das Spiel anders verlaufen
Nach dem 0:1 ging Breitenreiter mit seinen Wechseln volles Risiko, nahm die zweikampfstarken Harnik und Bakalorz raus, um mit Sarenren Bazee und Fossum mehr Dynamik ins 96-Spiel zu bringen. Dass danach nach das 0:2 und das 0:3 fiel, war vor allem der risikoreicheren Systemumstellung geschuldet. Wer weiß, ob für Hannover 96 nicht ein Remis oder sogar ein Sieg drin gewesen wäre, wenn das 0:0 noch länger gehalten worden wäre und die Bayern langsam nervös geworden wären.
Albonorz reklamiert korrekterweise Bernats Abseitsposition – es interessiert nur niemanden
Doch nach dem 0:1 war das Spiel entschieden. Brisant daran: Dem Tor ging eine Abseitsposition voraus. Miiko Albornoz reklamierte diese sogar, Schiedsrichter Martin Petersen entschied trotzdem auf Tor für Bayern München. Es war nicht Torschütze Müller, der eine Flanke von Juan Bernat zum 0:1 verwandelte. (Sandro Wagner, der neben Müller ebenfalls im Strafraum lauerte, stand nur im passiven Abseits, weil er nicht ins Spielgeschehen eingriff). Es war Flankengeber Juan Bernat, der zuvor im aktiven Abseits stand, als er von James Rodriguez mit einem 25-Meter-Pass bedient wurde. Zum Zeitpunkt des Passes von James Rodriguez stand Bernat mit einem Bein im Abseits – knapp, aber auf den Fernsehbildern deutlich erkennbar.
Lust auf noch mehr Hannover 96? Unsere 96-App für Android im neuen Gewand! Jetzt gratis holen & immer auf dem neuesten Stand bleiben: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!
Normalerweise ist der Videoschiedsrichter angehalten einzugreifen, wenn der Flankengeber im Abseits steht. Das tat er beispielsweise auch beim Spiel Köln gegen Hannover 96, als ein Pizarro-Tor nicht gegeben wurde, weil Vorlagengeber Risse im Abseits stand. Beim gestrigen Spiel Hannover 96 gegen Bayern München blieb der Videoassistent aber stumm – der Videobeweis wurde nicht angewandt.
Für Bayern München gelten offenbar andere Maßstäbe
Es ist mehr als erstaunlich, dass der Videoschiedsrichter so reagierte. Beim Spiel Hannover 96 gegen RB Leipzig griff der Videoassistent ein, nachdem Schiedsrichter Guido Winkmann eine knappe Abseitsstellung von Niclas Füllkrug nicht erkannt hatte. Der Videoassistent meldete sich bei Winkmann und empfahl ihm, Füllkrugs Tor nochmal am Bildschirm anzuschauen. Füllkrug war tatsächlich minimal im Abseits. Winkmann entschied korrekterweise auf Abseits und nahm das Tor zurück.
Nun gegen Bayern eine nahezu identische Situation. Schiedsrichter Martin Petersen erkennt die knappe Abseitsstellung von Juan Bernat nicht. Der Videoassistent meldet sich zwar bei Petersen, denn Petersen hat seine Hand am Ohr. Doch der Videoassistent schickt Petersen nicht an den Bildschirm (wie beim Spiel Leipzig gegen 96), so dass Petersen gar nicht die Möglichkeit hatte, seine Fehlentscheidung zu korrigieren.
Videobeweis ad absurdum
Es zeigt sich die ganze Absurdität des Videobeweises: Eigentlich wurde der Videobeweis eingeführt, um erstens mehr Gerechtigkeit zu schaffen, und um zweitens den Druck vom Schiedsrichter zu nehmen. Mehr Gerechtigkeit gelang beim Spiel Hannover 96 gegen Bayern München nicht.
Fast noch fataler: Schiedsrichter Martin Petersen steht jetzt umso mehr in die Kritik – und das alles wegen einer Fehlentscheidung des Videoschiedsrichters. Warum der Kölner Videoassistent es nicht zuließ, dass sich Schiedsrichter Petersen nochmal selbst die Videobilder an der Seitenlinie anschauen konnte, wird für immer sein Geheimnis bleiben.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
Lust auf noch mehr Hannover 96? Die kostenlose 96-App für Android holen: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!
im Abseits stehen generell nur die Spieler der Bayerngegner. Für Bayernspieler gibr es keine Abseitsstellung . Falls es doch zu Diskussionen kommen sollte sticht immer das Argument: Bayern hätte trotz dieser Fehlentscheidung 100% gewonnen. Ja mei,die Bayern halt!