Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) nahm überraschend einen Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli an, wonach die 50+1 Regel auch zukünftig bestehen bleiben soll.
18 der 34 stimmberechtigten Clubs stimmten für einen Antrag des FC St. Pauli, den St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig eingebracht hatte. Das ist insofern eine Überraschung, weil bei der Mitgliederversammlung am Frankfurter Flughafen ursprünglich keine Entscheidung fallen, sondern lediglich der Verfahrensverlauf für eine Diskussion über 50+1 festgelegt werden sollte.
Zuvor hatte schon Freiburgs Präsident Fritz Keller gegenüber dem „kicker“ folgendes Statement abgegeben: „Die Stimmungslage ist so, dass die Mehrheit pro 50+1 ist. Es ist ein Antrag gestellt und diesem zugestimmt worden, dass die Rechtssicherheit für 50+1 überprüft und gesichert wird.“ Die 50+1 Regel macht eine Komplettübernahme der Vereine durch Investoren unmöglich. „Das ist ein tolles Zeichen“, sagte St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig.
„Sportbild“ ergänzt, dass damit der Antrag zur Lockerung der Regel von Hannovers Präsident Martin Kind damit von Tisch ist. Investoren dürfen demnach auch weiterhin nicht die Mehrheit an den Vereinen besitzen.
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18 der 34 stimmberechtigten Clubs votierten laut DFL-Pressemitteilung für den Antrag des FC St. Pauli. Vier Clubs stimmten gegen diese Formulierung des Antrags, es gab neun Enthaltungen. Drei anwesende und stimmberechtigte Clubs beteiligten sich nicht an der Abstimmung.
Gegenüber dem „kicker“ sagte Martin Kind: „Wir können mit dem Ergebnis leben, empfehlen aber nun eine zügige Umsetzung des Themas. Unser Hannover-Antrag basiert auf der DFL-Satzung und der Möglichkeit der Ausnahme von 50+1 nach 20 Jahren. Wir haben keinen Antrag zur Abschaffung der 50+1-Regel gestellt, das wird von Kritikern oft übersehen. Wir warten erst einmal ab, was modifiziert wird, unser Antrag bleibt ruhend gestellt.“
Zuvor hatte eine Initiative, stellvertretend für über 3.000 Fanklubs, Fangruppierungen und Fanverbände aus ganz Deutschland, die Erklärung „50+1 bleibt!“ an DFL-Präsident Reinhard Rauball übergeben.
In einem Interview hatte die Fan-Initiative gegenüber dem Magazin „11Freunde“ bereits bekräftigt, dass es ein Trugschluss sei, dass die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Team erhöht werde, wenn Investoren einsteigen würden:
„Falls 50+1 fällt, heißt das nicht, dass deutsche Vereine international automatisch bessere Chancen haben werden, zumal dies nur einen kleinen Teil der 36 Proficlubs betrifft. Im internationalen Fußball läuft vieles falsch, dazu muss man nur nach England oder Paris schauen. Wir finden, der deutsche Fußball, DFB und DFL sollen sich lieber für europäische Regeln und die Einhaltung des »Financial Fairplay« einsetzen, anstatt mit noch mehr Geld irgendwie mithalten zu wollen“, sagte Initiator Manuel Gaber gegenüber „11Freunde“.
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