Tims kleine Taktikschule: Dreierkette

Tims kleine Taktikschule. Foto: Katrin Wuertemberger/Bongarts/Getty Images.

Hannover – Um die freie Trainingswoche zu  überbrücken, hat sich Tim mit taktischen Formationen beschäftigt. In den letzten Jahren fand ein Wandel im Fußball statt, der den Weg auch nach Deutschland in die Bundesliga geschafft hat. Immer häufiger setzen Trainer auf Präsenz im Zentrum und Flexibilität im laufenden Spiel. Das erkennt man vor allem an dem Übergang von der Vierer, zur Dreier- beziehungsweise Fünferkette. Die Frage lautet, warum das so ist. An zwei Beispielen erläutert Tim den Wandel.

Grundsätzliches

Da die meisten Teams auf das Spiel mit einer Spitze umgestellt haben, liegt die Überlegung darin einen weiteren Spieler ins Mittelfeld zu ziehen und dafür in der Defensive auf den Vierten zu verzichten. In diesem Zusammenhang achtet man bei den Innen- und Außenverteidigern auf spielerische Qualität. Auch in den verschiedensten Jugendabteilungen der Vereine, wird verstärkt auf gutes Passspiel bei den Defensivakteuren geachtet. Ein sehr gutes und bekanntes Beispiel stellt Mats Hummels dar. Durch sein gutes Spielverständnis, sein herausragendes Stellungs- und Passspiel ist er der Inbegriff eines modernen Verteidigers.

3-5-2

Durch den fünften Mann im Mittelfeld schafft man im 3-5-2 eine  „mathematische“ Überzahl. Hierdurch können die Teams mehr Druck auf das gegnerische Tor erzeugen und die Dreiecksbildung und Rautenbildung im Spiel wird vereinfacht. Außerdem wird in diesem System ein gutes Kurzpassspiel aufgezogen und die taktische Ausrichtung in der Offensive vereinfacht. Das größte Problem bleibt aber, dass durch den „fehlenden“ vierten Mann nicht alle Räume vollumfänglich abgedeckt werden können. Dadurch offenbart man dem Gegner Räume, die er im negativen Fall zu nutzen weiß.

Vor, – Nachteile des 3-5-2:

Vorteile:

  • Überzahl im Mittelfeld
  • Viele offensive Möglichkeiten
  • Hohe Anzahl an Dreiecks- und Rautenbildungen
  • Dadurch kann ein gutes Kurzpassspiele aufgezogen werden
  • Hervorragend für Mittelfeldpressing geeignet

Nachteile:

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  • Schwer zu praktizieren gegen Teams, die mit  drei Spitzen agieren.
  • Hohe Anforderungen für die Spieler, speziell in der Dreierkette
  • Dreierkette, kann nicht die gesamte Spielfeldbreite abdecken.
  • Geringe Anzahl an Vorstößen , seitens der Außenverteidiger.

3-4-3 :

Alle Systeme mit einer Dreierkette sind offensiv ausgerichtet. Aufgrund des dritten Stürmers, gilt das besonders für das 3-4-3. Agiert eine Mannschaft in diesem System wird in den meisten Fällen eine Raute eingesetzt, um eine gute Tiefenstaffelung zu ermöglichen und Druck auf den Gegner auszuüben. Durch die ständige Ballnähe der Spieler in diesem System, kann ein gutes Angriffs- und Gegenpressing gespielt werden. Sollte sich eine Mannschaft daraus befreien können, sollte sich einer der beiden äußeren Mittelfeldspieler fallen lassen und in die Viererkette einrücken. Ein solches Spielsystem wird nur von Spitzenmannschaften mit hoher individueller Klasse praktiziert. Jene Teams besitzen hohes Maß an taktischem Gespür und agieren mit hoher Ballsicherheit im Spiel. Die Spieler innerhalb der Dreierkette müssen zweikampfstark sein und über eine große spielerische Qualität verfügen, um brenzlige Situationen zu lösen.

Vor und Nachteile des 3-4-3:

Vorteile:

  • Extrem gute Tiefenstaffelung
  • Hohe Variabilität im Spielaufbau
  • Gute Umsetzung der Fähigkeiten spielstarker Teams
  • Garantiert gute Umsetzung des Angriffs und Gegenpressings
  • Kompaktheit in den wichtigen Zonen

Nachteile:

  • Dreierkette kann nicht das ganze Spielfeld abdecken
  • Gegen Teams mit drei Spitzen, muss umgestellt werden
  • Anfälligkeit bei Kontern
  • Hohe Anforderungen an die individuelle Qualität
  • Starkes taktisches Geschick ist erforderlich
96-Coach André Breitenreiter versammelt seine Spieler im Training. Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images.

Warum überhaupt Dreierkette?

Mit einer funktionierenden Dreierkette, kann man gegen traditionelle Spielsysteme wie das 4-4-2 durch den zusätzlichen Mittelfeldspieler Überzahlsitationen schaffen. Dafür müssen die Spieler aber über grundlegende Qualitäten verfügen die ein solches System erst erfolgreich machen. Kluges Zweikampfverhalten, technische Fähigkeiten, und taktisches Gespür sind notwendig. Spielt die Mannschaft mit einer Viererkette, sichern die Spieler gegenseitig ab. In einer Dreierkette wird viel direkter gegen den Mann verteidigt, dazu bedarf es Schnelligkeit. Den Flügelverteidigern sind dabei sehr wichtig. Sie müssen eine hohe Laufstärke mitbringen. Schließlich decken sie ihre Seite alleine ab. Die Dreierkette ist auch gut geeignet gegen eine Doppelspitze des Gegners. Denn die Viererkette ist es gewohnt, nur gegen eine Spitze zu verteidigen.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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