Nach dem heftigen Pyro-Vorfall am Sonntag gegen Union Berlin ist eine Diskussion entbrannt, wie man mit den Pyromanen am besten umgeht.
Die 96-Anhängerschaft ist gespalten.
Während viele Fans sich deutlich gegen Pyrotechnik positionieren, gibt es in Fanforen auch verherrlichende Stimmen. Dazu mischen sich viele tolerierende Meinungen („gefährlich, aber auch schön anzuschauen“).
Was war passiert? Bei der Niederlage gegen Union Berlin (1:2) musste Schiri Robert Hartmann die Partie für vier Minuten beim Stand von 0:0 unterbrechen. 96-Anhänger hatten reichlich Pyro-Technik in ihrem Block gezündet.
Zwar waren keine Feuerfackeln auf das Spielfeld geraten – unmittelbare Gefahr bestand höchstens für die zündelnden Personen und die umstehenden Fans.
Der beißende Rauch der massenhaft abgebrannten Pyrotechnik machte ein Weiterspielen jedoch unmöglich.
Es ist keine Frage, dass der Pyro-Eklat so kurz vor dem Braunschweig-Spiel für die Fanszene ungelegen kommt. Martin Kind hatte der Fanszene zuvor viele Freiheiten eingeräumt und sie für ihr vorbildliches Verhalten gelobt (zum Artikel hier).
Zwar wird es trotzdem keine personalisierte Zwangs-Busanreise geben. Das Vertrauen ist jedoch erstmal wieder verspielt. Ob im Rückspiel gegen Braunschweig in der Hannover-Arena jede Choreografie von den Verantwortlichen genehmigt wird, erscheint fraglich.
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Doch wie umgehen mit den Besuchern, die das Spiel mit der Feuer nicht lassen können?
Der Fanforscher Gunter A. Pilz (renommiert, aber nicht unumstritten) forderte im Handelsblatt mehr Prävention: „Wenn uns junge Menschen Probleme bereiten, dann darf ich nicht bei den Problemen ansetzen, die sie machen, sondern bei den Problemen, die sie haben.“
Ein Verbot von Stehplätzen findet Pilz hingegen einen viel zu krassen Eingriff in die Fankultur.
Eine andere Idee wird auch wieder diskutiert: Eine geregelte „Pyro-Ausbildung“ für ausgewählte Fans, die dem Verein persönlich bekannt sind und dann die Pyrotechnik in käfigartigen geschützten Zonen im Fanblock abbrennen dürfen.
Pyro-Scheine gibt es auch schon in anderen Bereichen, beispielsweise für Profi-Segler oder Kapitäne.
Mit einer ähnlichen Ausbildung und einem Mindestmaß an Verantwortungsgefühl bei den Beteiligten scheint das auch eine interessante Lösung zu sein, die zumindest diskutiert werden sollte.
Die Vereinsverantwortlichen von Hannnover 96 setzen seit längerem auf klare Kante. Geldstrafen werden, wenn möglich, auf die Verantwortlichen umverteilt, falls sie identifiziert werden.
Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass der Verein mit einer Kollektivstrafe die ganze Fankurve in Regress nimmt. Ein offener Konflikt mit der Fanszene könnte die Aufstiegsmission ernsthaft gefährden.
Was denkt ihr? Wie sollte mit den Pyro-Verantwortlichen umgegangen werden?
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