von Steven Gläser
Liebe Freunde und Leser,
Ich muss heute mal etwas Unmut ablassen zu einem Thema, das in dieser Saison immer wieder aufflammt. An Spieltagen liest man in unseren bekannten Fan-Foren mittlerweile mehr Beifall und Liebesbekundungen für unsere abgewanderten Goalgetter Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug, als für Spieler von Hannover 96. Und das nervt!!
Man kann Duckschkrug und Füllducksch ja toll finden, aber dann sollte man auch bitte konsequent Fan von Werder Fischkopp werden!
Nicht das wir uns falsch verstehen: grundsätzlich wünsche ich jedem Abgänger ganz sportlich nur das Beste. Danke für den Einsatz in Schwarz/Weiß/Grün. Aber das war es dann auch. Wege trennen sich, manchmal fließen Tränen, und gerne folge ich dem weiteren Weg via Social Media. So ist das nun mal im modernen Fußball. Ciao Kakao. Aber niemals, never ever, würde ich ein ständiges Wehklagen anstimmen und den alten Starkicker über den Verein Hannover 96 erheben oder anhand seiner neuen geilen Karriere unser aktuelles Team diffamieren! Sowas macht man nicht als Fan, denn Hannover 96 wird immer das Größte und Geilste sein, egal in welcher Liga wir kicken. Punkt.
Am Beispiel Marvin Ducksch kann man bestens sehen, wie geschichtsvergessen doch viele Anhänger sind. Als Duckschi 2019 von Fortuna Düsseldorf an die Leine wechselte wurde er nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Gerade erst war man wieder von der 1. in die 2. Liga abgestiegen und hatte Publikumslieblinge wie Ihlas Bebou und Niclas Füllkrug gehen lassen müssen. Auch die sparsamen Leistungen seiner anderen Vorgänger, Bobby Wood und Jonathas, ließen jeden seiner Schritte skeptisch beobachten. Als es dann auch erstmal gar nicht so gut für den gebürtigen Dortmunder laufen wollte, schossen sich die „Fans“ im Internet sofort aufs Respektloseste und Übelste auf Ducksch ein. Mit dem Ergebnis, dass der im Winter 19/20 gekommene neue Coach (Kenan Kocak, als Nachfolger von Mirko Slomka) Ducksch zum Schutz erstmal einige Spiele auf der Bank ließ beziehungsweise gar nicht für den Kader nominierte. Ich fand das damals schon extrem krass, zu was die eigenen „Fans“ hier negativ in der Lage waren!
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Als Duckschi im Laufe der Rückrunde dann aufdrehte und uns immer weiter nach oben in der Tabelle ballerte, war er ganz plötzlich everybody’s darling! Seinen Ruf als „Chancentod“ wurde er aber bis zuletzt nicht los, je nachdem wie die Spiele für uns liefen… Anfeindungen und Respektlosigkeiten blieben sein ständiger Begleiter, bis zum Abflug nach Bremen im Spätsommer 2021. Und sie waren wahrscheinlich auch der Grund, warum Ducksch in Hannover kein Zuhause und keine weitere Zukunft sah…
Jetzt trifft Ducksch an der Weser und ist dort mindestens genauso erfolgreich als Vorlagengeber. Wie heuchlerisch, daß viele 96er ihn nun so abfeiern, nachdem er bei uns doch die meiste Zeit in der Luft zerrissen wurde!
In Niclas Füllkrug hat er einen perfekten Sidekick gefunden, oder besser:
Da haben sich 2 gefunden die sich eigentlich nicht gesucht hatten. Der Ricklinger Jung, der es nicht abwarten konnte, sich noch während seines laufenden Vertrages schon leidenschaftlich für seinen neuen Arbeitgeber von der Weser aus zu sprechen. Ein selten dummer Abgang von „Lücke“…
Und „Duckschi“, der ja unbedingt zu seinem Ausbilder und Förderer Marcus Anfang wechseln wollte. Blöd nur, daß Anfang mit einem gefälschten Impfpass aufflog. Aber es bleibt ja noch Borussia Dortmund, die spätestens jetzt auf den kleinen Marvin mit der tollen Scorer-Quote aufmerksam werden. Die Bettwäsche von damals hat er ja sicher auch noch im Schrank…
Wie gesagt, man muss auch einfach loslassen können, zumal 96 für viele Spieler nur ein kurzer Zwischenhalt war.
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Das Zerreißen von Stürmern und anderen Talenten hat in Hannover scheinbar eine lange Tradition, und ich frage mich, wo all der Groll gegen die eigenen Spieler her kommt. Haraguchi, Anton, Jonathas, Zieler (im Wechsel mit Bruno Esser), Bobby Wood, Kevin Schindler, Sulejmani, Henne Weydandt, und aktuell Sebastian Stolze und Lukas Hinterseer. Die Liste ist lang und voller Namen, an denen sich die „Fans“ lieber lautstark abarbeiteten, um hinterher zu heulen, daß die Spieler ihre Verträge dann doch lieber nicht in Hannover verlängern wollten. Verständlich, bei all der Häme und den Shitstorms der Vergangenheit. Valmir Sulejmani etwa traf letztes Wochenende bei seinem Debüt für Ingolstadt sofort und wurde hier postwendend in den Himmel gejubelt. Da fragt man sich doch „Rafft Ihr’s noch, Leute? Lest Ihr eigentlich mal selber, was Ihr da ins Internet schreibt?!“ Zur Erinnerung: „Vale“ war monatelang die Ligatauglichkeit abgesprochen worden und es bestanden Angebote, ihn persönlich mit dem Fahrrad zu einem neuen Verein fahren zu wollen.
Es bringt nix, jetzt noch alten 96ern wie Allan Saint-Maximin (mega erfolgreich in Newcastle), Jonathas (trifft regelmäßig in Indien), Hübers, Haraguchi oder Anton (alle Stammspieler bei ihren neuen Vereinen in Liga 1) nach zu heulen. Feuern wir lieber unsere derzeitigen Jungs an, denn wenn sie weg sind, kommen sie auch nicht mehr wieder…
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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Alles richtig.
Aber klar ist auch, das Fülle -für mich – ein sehr undankbarer
Spieler war, weil er nach längerem Ausfall einen unrühmlichen Abgang hatte.
Das sehe ich auch bei Bittencourt so. der aus seinem Urlaub heraus nicht wieder
zur Mannschaft kam, sondern gleich gewechselt hat.
Zu Duksch muss ich sagen, dass er manchmal Unlust ausstrahlte und oft daneben ballerte.
Trotzdem war er unser bester Torschütze. Allen 3 Spielern weine ich keine Träne nach!
Von Hübers Wechsel war ich auch enttäuscht. er hätte noch ein Jahr bei uns bleiben können,
kam doch aus unserer Jugend.
Traurig war ich nur bei Haraguchi, Bebou und Anton. Saubere Abgänge, ohne Groll!
Ihnen wünsche ich weiterhin alles Gute!
Man muss sich nur umschauen, wieviel ehemalige 96er in den anderen Mannschaften spielen.
Egal was passiert, als Fan bleibe ich immer 96er.