Diese Lehren gilt es aus dem Spiel in Augsburg für die Pokalpartie in Wolfsburg zu ziehen

Muss vor allem aus den ersten 45 Minuten die richtigen Schlüsse ziehen: 96-Coach André Breitenreiter. Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images.

Hannover – Hannover 96 gewinnt nach einer kurzen Durststrecke mal wieder ein Bundesligaspiel und sammelt drei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten. Die erste Halbzeit in Augsburg wirft allerdings Fragen auf.

Muss vor allem aus den ersten 45 Minuten die richtigen Schlüsse ziehen: 96-Coach André Breitenreiter. Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images.

Fehlen 96 Mechanismen?

Der FC Augsburg muss sich durchaus die Frage gefallen lassen, wie man nach einer sehr guten und ebenso intensiven ersten Halbzeit den positiven Schwung nicht mit in die zweite Halbzeit übertragen konnte. Aber auch Hannover 96 darf sich von dem Ergebnis nicht blenden lassen. Coach André Breitenreiter muss die 90 Minuten in allen Belangen analysieren. Ganz bestimmt wird es Phasen in der  Saison geben, in denen die Roten nicht so regelmäßig punkten und in denen Mechanismen guttun würden, die es leichter machen aus einer „Krise“ rauszukommen. Alles in allem kann man aber mit 15 Punkten vollumfänglich zufrieden sein. Jetzt geht es zum VfL Wolfsburg im DFB-Pokal. Was können die Roten aus dem Spiel am Samstag lernen?

Augsburg wie die Feuerwehr

Beide Mannschaften gingen als Abstiegskandidaten in die Saison und überraschten bis hierher mit den gesammelten Punkten. Zu Beginn der Partie war nur die Mannschaft von FCA-Trainer Baum zu spektakulären Dingen im Stande. Insbesondere in der ersten Halbzeit traten die Süddeutschen extrem mutig auf. Hohes und starkes Pressing sorgte für eine sehr intensive Anfangsviertelstunde und wurde so mit einigen wenigen Ausnahmen bis zur 45. Minute fortgeführt. Die Augsburger waren in allen Belangen wacher, schneller und abgeklärter am Ball. So zogen sie das Spiel beinahe nach Belieben auf. In nur ganz wenigen Situationen gelang es Hannover 96 durch einen unsauber positionierten Augsburger mal etwas zu zeigen, was ansatzweise wie Fußball aussah. Das 4-2-3-1 der Augsburger generierte im Zentrum generell eine nominelle Überzahl und zeigte sich durch Spieler wie Michael Gregoritsch und Caiuby durchaus variabel.

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96 ohne Gegenmittel

Wenn 96 versuchte das Spiel über den Torwart aufzubauen, bildeten die beiden Innenverteidiger, Waldemar Anton und Salif Sané, zusammen mit Philipp Tschauner eine sehr tiefe Torwartkette. Dabei schoben die Außenverteidiger hoch und einer der Sechser stand tiefer als gewöhnlich. Darauf reagierte die Elf von FCA-Trainer Baum, indem sie ins 4-1-3-2 schob. Die beiden Spitzen, Alfred Finnbogason und Gregoritsch liefen die Innenverteidiger Hannovers direkt an und Rani Khedira orientierte sich an dem tieferen Pirmin Schwegler. Dadurch blieb den Gästen ausschließlich der lange Ball auf die Flügel, wo Julian Korb und Matthias Ostrzolek bereits sehr hoch angelaufen und attackiert wurden. In der Regel war der Ball in diesem Szenario generell verloren. Der Plan des Gästetrainers, mit schnellen Außenbahnspieler wie Ihlas Bebou und Kenan Karaman das Heimteam mit überfallartigen Angriffe zu überraschen, schlug fehl. Augsburgs Pressing war viel zu konsequent und stark vorgetragen.

Breitenreiters Umstellungen bringen Kompaktheit zurück

Die Hausherren schlugen mit dem 1:0 zur Pause nur wenig Kapital aus ihrer Überlegenheit. Wenn eine Mannschaft in der ersten Halbzeit unheimlich viel investiert und daraus verhältnismäßig wenig herausholt, kommt es in den meiste Fällen dazu, dass diese Mannschaft in der zweiten Hälfte des Spiels an Intensität verliert und dadurch dem Gegner mehr Raum ermöglicht. Das Pressing ist plötzlich nicht mehr so hoch ist und es schleichen sich unnötige Ballverluste ein. Durch die Umstellung auf ein 4-2-3-1 wurde dem Spiel mehr Kompaktheit verliehen und mit Marvin Bakalorz kam auch mehr Durchschlagskraft im Mittelfeld hinzu. Martin Harnik übernahm die Rolle von Kenan Karaman und füllte sie deutlich besser aus. Er rückte zentral ein und schob offensiv nach. Dadurch fand man ein Mittel gegen den Versuch der Augsburger Mannorientierung und brachte auch den zweiten Sechser mehr ins Spiel.

Lehren für Wolfsburg

Seit Augsburg ist klar: 96 darf auch nicht im Ansatz an Kompaktheit verlieren. Die Idee mit Iver Fossum als weiteres spielbelebendes Element funktioniert nicht. Für das Pokalspiel beim niedersächsischen Nachbarn muss Breitenreiter wieder auf Marvin Bakalorz bauen. Außerdem ist das Spiel mit zwei Stürmern geeigneter für das Team. Das darf aber nicht auf Kosten der defensiven Grundordnung gehen.

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