„Große Zweifel“: Deshalb sagt 96-Vorstand Podiumsdiskussion ab

Vorstand lehnt Gespräch mit drei der fünf Fanvertreter ab.

Photo by PIXATHLON/PIXATHLON/SID/

„Gegen einen der geplanten Teilnehmer besteht ein deutschlandweites Stadionverbot“, teilt der Vorstand von Hannover 96 mit und benennt damit einen von mehreren Gründen, warum die Podiumsdiskussion am 26. Februar abgesagt wurde. Stattdessen möchte der 96-Vorstand der Fragenkatalog am 12. März diskutieren – unter Einbeziehung von 116 offiziellen Fanklubs. Die Fanhilfe Hannover kritisiert die Absage der Podiumsdiskussion scharf.  

Das Statement vom Vorstand von Hannover 96 lautet in Gänze wie folgt:

Intensiver Austausch mit Pfarrer Heiner Plochg
Der Moderator der ursprünglich geplanten Veranstaltung, der hannoversche Pfarrer Heiner Plochg, hatte sich in den vergangenen Tagen zur Vorbereitung sowohl mit dem aktuellen Fanbeirat, den nominierten Podiumsteilnehmern der Fanszene als auch mit 96-Verantwortlichen getroffen und intensiv ausgetauscht. Danach entstanden große Zweifel an der Umsetzbarkeit des Termins mit der auf dem Podium angedachten Personenkonstellation.

Der Vorstand von Hannover 96 e.V. lehnt ein Gespräch mit drei der fünf Fanvertreter ab, denn: Gegen einen der geplanten Teilnehmer besteht ein vom Deutschen Fußball-Bund verhängtes deutschlandweites Stadionverbot, außerdem ist er wegen grob vereinsschädigenden Verhaltens aus dem Hannover 96 e.V. ausgeschlossen worden. Ein anderer ist Kläger in einem laufenden Rechtsverfahren gegen den Hannover 96 e.V.. Die dritte Person hat Anzeigen gegen Vertreter von Hannover 96 erstattet.

Eine gute Grundlage für einen zielgerichteten Austausch schaffen
Wir haben den Fanbeirat frühzeitig darüber unterrichtet und gebeten, drei neue Podiumsteilnehmer aufzustellen, um die Veranstaltung wie geplant durchzuführen. Auf diesen Wunsch gab es keine Reaktion, sodass wir nun handeln müssen.

Uns geht es keinesfalls darum, kritische Meinungen zu verbannen – im Gegenteil, auch die beiden anderen Nominierten begleiten Hannover 96 seit Jahren intensiv und kritisch, aber eine derart belastete Vorgeschichte wäre keine Grundlage für einen sachlichen und zielgerichteten Austausch.

Das Angebot zum Dialog besteht weiterhin

Lust auf noch mehr Hannover 96? Unsere 96-App für Android im neuen Gewand! Jetzt gratis holen & immer auf dem neuesten Stand bleiben: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!

Wir sind uns im Klaren darüber, dass die Beantwortung des uns im Oktober vergangenen Jahres übersandten Fragenkatalogs einem Teil der Fans ein Bedürfnis ist. Daher legen wir Wert darauf, dass unser Angebot zum Dialog weiterhin besteht. Wir werden nun umgehend alle 116 offiziellen Fanclubs anschreiben und sie für den 12. März zu einem Informations- und Dialogabend in der HDI Arena einladen. Dabei soll es eine moderierte Beantwortung des Fragenkatalogs und eine Diskussion auch über andere Themen geben, die die Fanclubs bewegen.

Wir hoffen, dass viele Fanclub-Vertreter dieses Gesprächsangebot annehmen und sich aktiv daran beteiligen werden.

Die Fanhilfe Hannover kritisiert die Absage der Diskussion und wirft dem Vorstand vor, nicht die Wahrheit zu sagen. Das volle Statement der Fanhilfe Hannover lautet: 

Die Fanhilfe Hannover kritisiert die Absage der Podiumsdiskussion seitens Hannover 96 auf das Schärfste.

Hannover 96 möchte nicht mit Personen diskutieren, die Anzeigen gegen Vertreter von Hannover 96 gestellt haben. Hierzu bleibt festzuhalten: Keiner der Fanvertreter auf dem Podium hat eine Anzeige gegen Vertreter von Hannover 96 gestellt. Hannover 96 sagt hier schlicht die Unwahrheit.

Hannover 96 möchte nicht mit Personen diskutieren, die Kläger in einem laufenden Rechtsverfahren sind. Hierzu bleibt festzustellen: Die gemeinte Person klagt gegen die Art und Weise des Abstimmungsverfahrens zu dem von ihm gestellten Satzungsänderungsantrag auf der vergangenen Mitgliederversammlung. Die Person nimmt also lediglich sein gutes Recht wahr, eine Entscheidung überprüfen zu lassen. Wenn Hannover 96 der Meinung ist, dass dies ein Grund sei, nicht mehr mit dieser Person zu kommunizieren, dann sagt dies viel über das Rechtsverständnis seitens Hannover 96 aus. Zu bedenken sei auch, ob die DFL nicht mehr mit Martin Kind reden würde, wenn dieser die DFL verklagt.

Hannover 96 möchte nicht mit einer Person diskutieren, welche mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt ist. Hierzu bleibt festzuhalten: Diese Person hat keinerlei Straftat begangen. Gegen diese Person wurde von Seiten der Polizei bzw. Staatsanwaltschaft keinerlei Anklage erhoben. Ihm wurde und wird somit keine Straftat oder Ordnungswidrigkeit vorgeworfen. Gegen sein Stadionverbot und den Vereinsausschluss wehrt sich die Person aktuell gerichtlich. Solange eine Person von keinem Gericht verurteilt wurde, hat diese Person nach geltendem Recht als unschuldig zu gelten. Auch hier wird wieder deutlich, welch krudes Rechtsverständnis bei Hannover 96 vorliegt. In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal auf unsere Pressemitteilung zum Thema Unschuldsvermutung bei Hannover 96 vom 11.12.2017 hinweisen.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

Lust auf noch mehr Hannover 96? Die kostenlose 96-App für Android holen: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!

4 Kommentare

  1. Genau….. der ist vollkommen ohne Grund mit Stadionververbot belegt! Und im Knast sitzen auch alles Justizirrtümer…

    Aus mimimi-Ultas werden Verschwörungstheoretikern….. zum Lachen

     

     

  2. Och Leute. Schickt doch einfach 3 bisher Unbescholtene (auch wenn die 3 Anderen natürlich liebste Lämmer sind) und alles wir gut. Kann ja nicht so schwierig sein. Nennt man in gewissen Kreisen auch Diplomatie.

  3. Also, diese Geschichte nervt mittlerweile richtig!

    Grundsätzlich widersprechen sich die Aussagen nicht. Es handelt sich dabei nur um unterschiedliche Auslegungen und juristische Floskeln, was am Ende keine große Rolle spielt:

    96: "…Gegen einen der geplanten Teilnehmer besteht ein vom Deutschen Fußball-Bund verhängtes deutschlandweites Stadionverbot, außerdem ist er wegen grob vereinsschädigenden Verhaltens aus dem Hannover 96 e.V. ausgeschlossen worden…"

    Fans: "…Gegen diese Person wurde von Seiten der Polizei bzw. Staatsanwaltschaft keinerlei Anklage erhoben. Ihm wurde und wird somit keine Straftat oder Ordnungswidrigkeit vorgeworfen. Gegen sein Stadionverbot und den Vereinsausschluss wehrt sich die Person aktuell gerichtlich…"

    96: "…Ein anderer ist Kläger in einem laufenden Rechtsverfahren gegen den Hannover 96 e.V…."

    Fans: "…Die gemeinte Person klagt gegen die Art und Weise des Abstimmungsverfahrens zu dem von ihm gestellten Satzungsänderungsantrag auf der vergangenen Mitgliederversammlung. Die Person nimmt also lediglich sein gutes Recht wahr, eine Entscheidung überprüfen zu lassen…."

    96: "….. Die dritte Person hat Anzeigen gegen Vertreter von Hannover 96 erstattet…"

    Fans: "…Gegen sein Stadionverbot und den Vereinsausschluss wehrt sich die Person aktuell gerichtlich…"(Auch, wenn es sich hier um die gleiche Person handelt.) Übrigens, falls auch  der bekannte Hr. Anwalt gemeint ist, er vertritt einen Kläger gegen 96.

    Es ist inzwischen für die Meisten nicht mehr so wichtig, wer wo recht hat, denn es ist einfach ermüdend, wenn erwachsene intelligente Leute, die sich entschlossen haben, ein Gespräch zu führen, um eine Einigung zu erzielen, auf der Zielgeraden einen Rückzieher machen(wollen), da sie vielleicht plötzlich Angst haben; sie könnten dabei ihr Gesicht verlieren.

    Die Sache ist: Es wurde in den letzten Monaten von beiden Seiten sehr viel böses gesagt und viel kaputt gemacht. Alle sind gereizt und reagieren dementsprechend empfindlich. Obwohl man inzwischen versucht, sich zu nähern, reicht es aber alleine nicht. Hier und da sollten die Protagonisten etwas zurückhaltender/diplomatischer/großzügiger/verständnisvoller/…  sein. Hierbei spielen auch die Führungspersonen und bekannte Gesichter und Namen der Stadt ganz besonders in Medien und sozialen Netzwerken  eine sehr wichtige Rolle. Man sollte nicht bei jedem Gegenwind wieder anfangen, sich gegenseitig anzupöbeln. Es wäre stattdessen hilfreicher, die handelnden Personen auf beiden Seiten dazu zu bringen, sich etwas mehr zu bewegen. Es wird immer Emotionen geben, die man durch konstruktive Diskussionen in Schach halten soll.

    Wir müssen uns gegenseitig helfen, ruhiger und umsichtiger zu werden, denn es geht schließlich um unsere gemeinsame Liebe!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.