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Nicht mal 15 Minuten zum Anfang reichten, um Hannover 96 einen ansonsten gut aufgezogenen Auftritt zu versauen. Immerhin kehrten die Roten (diesmal in ungewohnten weißen Hosen) trotz Rückstand zurück in die Spur, brachen nicht weiter ein, sondern zogen geduldig ihr über die letzten Monate einstudiertes Spiel auf. Ein Punkt wäre am Ende verdient gewesen…

In der Formtabelle der letzten 3 Gegner stellte der KSC den aktuell formstärksten Gegner dar. Spieler wie Marvin Wanitzek, Mikkel Kaufmann und Fabian Schleusener tummeln sich in den TopTen der ligaweit besten Scorer, und das trotz einer eher durchwachsenen Hinrunde. Ein Cedric Teuchert kommt dagegen erst auf Platz 12, Köhn und Nielsen sogar erst auf Platz 35. Und trotzdem wurde Karlsruhe in der 96-Community vorab fälschlicherweise wie Fallobst eingestuft…

Es war tatsächlich das beste Auswärtsspiel in der Rückrunde bisher, ganz wie Stefan Leitl hinterher auf der PK einordnete und dafür von vielen Fans mindestens Verwunderung erntete. Dazu bedenke man nur mal die Auftritte in Hamburg (Pauli und HSV), beim Derby, oder in Regensburg… Und man wird sofort zugeben, wieviel besser dieser Fußball am Samstag wirklich war. Ein paar Werte, um diese Aussage zu stützen, findet Ihr etwas später im Text.
Ich möchte zudem so weit gehen und die anschließende Pressekonferenz als die beste PK der bisherigen Saison bezeichnen! Denn was beide Trainer dort an besonnener Selbstreflexion in die Mikros diktierten, war Spitzenklasse!

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So verblendet, wie es ihm viele beleidigte Fans also vorwerfen, kann Stefan Leitl mit seiner Analyse gar nicht gewesen sein, denn KSC-Coach Christian Eichner fand ebenfalls lobende Worte auf der PK:
„Ich sehe das Spiel so, wie es Stefan angesprochen hat… Wir haben 3, 4 Minuten Glück… So eng liegen die Dinge im Fußball zusammen, in der 2. Liga vielleicht nochmal ein Stück enger… Ich hatte nie das Gefühl, dass der Gegner außerhalb des Spiels war, ganz im Gegenteil.“
Und „dass das ne richtig gute Fußballmannschaft ist, die den Ball am Boden hat, die offensiv spielen will… „
Eichner outet sich offen als Fan des Leitl’schen Balls: „Es macht Spaß, Hannover Fußball spielen zu sehen… Die Leichtigkeit ist zurück…“
So viel Lob gibt es selten vom Gegner!

Stefan Leitl zum Spiel:
„Jetzt kommen wieder die Schlaumeier, die sagen, Ballbesitz sei nicht alles,“ redet er sich in Rage. „Für mich dient eine Ballzirkulation aber zur Vorbereitung von Torschüssen...
„Wir hatten 17 Torabschlüsse – ob qualitativ gut oder schlecht, sei mal dahingestellt. Aber wir waren gegen einen sehr guten Gegner da. Deshalb war es für mich ein Schritt in die richtige Richtung.“
Nach einer kurzen Phase zum Beginn der Rückrunde, als man sein Heil in in langen Bällen aus der Abwehr heraus suchte, hat Hannover wieder das SPIEL intensiviert, auch wenn man immer wieder „die Leistung vom Ergebnis trennen muß.“
Fazit: „Wir haben nicht gewonnen. Aber vom fußballerischen Ansatz war es, wie wir es uns vorgestellt haben… Kompliment an meine Mannschaft, wie wir versucht haben Fußball zu spielen und die Spielkontrolle her zu stellen…“

Hierzu nur mal ein paar Beispiele:
Max Besuschkow mit fast 87% angekommener Pässe, 3 davon lange Bälle. 1 erfolgreiches Dribbling und 3 von 4 gewonnene Zweikämpfe am Boden.
Fabian Kunze spielt den Ball in die Spitze, bevor Louis Schaub sein kurioses Tor macht. 89% angekommene Pässe, inklusive 4 von 5 lange Bälle, die beim Mitspieler landen! Ausrufezeichen! 7 von 9 Zweikämpfe gewinnt er in der Luft und am Boden.
Auch Derrick Köhn, Phil Neumann und Bright Arrey-Mbi mit ähnlich guten Werten.
„Viel kann ich meiner Mannschaft nicht vorwerfen,“ betonte Stefan Leitl. Allerhöchstens dass unsere Offensive an diesem sonnigen Nachmittag ihre Chancen nicht nutzte und insgesamt leider blass blieb…