Hannover – Martin Kind geht aufs Ganze. Die Ablehnung seines Antrags auf Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel nimmt der Hörgeräteunternehmer nicht hin. Im Gegenteil. Durch die Hintertür hebelt der Klubchef faktisch 50+1 in Hannover aus.
Änderung im KGaA-Gesellschaftsvertrag
Der Gesellschaftsvertrag der KGaA wurde im September dahingehend verändert, dass die Rechte der Management GmbH und damit des Vereins massiv beschnitten werden. Sämtliche Entscheidungen bedürfen von nun an der Zustimmung des Aufsichtsrats der KGaA, deren Vorsitz Gerhard Schröder innehat. Darunter fallen auch Entscheidungen hinsichtlich von Spielertransfers. Außerdem wurde schon 2016 den zwei vom Verein entsandten Vertretern im achtköpfigen Aufsichtsrat der KGaA das Stimmrecht entzogen. Der Vertrag vom 07. September 2018 wurde am 28. September 2018 im Handelsregister am Amtsgericht Hannover bekannt gemacht. Somit treffen jetzt nur noch die Geldgeber sämtliche Entscheidungen.
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Verstoß gegen 50+1?
Damit verstößt man in Hannover formell gegen die 50+1 Regel. Der Verein muss die Geschäfte der Profispielbetriebsgesellschaft uneingeschränkt bestimmen können. So geht es aus der Satzung der DFL hervor. Das war in Hannover bisher über die Management GmbH, die als Komplementär der KGaA zu 100 Prozent in Vereinsbesitz ist, der Fall. Durch das Kaltstellen im September hat die Gesellschaft aber nicht mehr die komplette Kontrolle über die Geschäftsführung.
DFL prüft Sachverhalt
Wie ernst die Lage ist, wird dadurch deutlich, dass die DFL sich am Dienstag zu den Ereignisse geäußert hat. „Die DFL hat sich am 04. Oktober unmittelbar mit dem Club in Verbindung gesetzt und um entsprechende Informationen gebeten“, hieß es dazu in einer entsprechenden Erklärung.
#DFL steht mit @Hannover96 wegen Satzungsänderung im Austausch ➡️ https://t.co/6dkTaXQGon pic.twitter.com/AnfLHDXBtW
— DFL Deutsche Fußball Liga (@DFL_Official) October 9, 2018
Droht ein Lizenzentzug?
Nach 96Freunde.de-Informationen aus gut informierten Kreisen nimmt die DFL den Sachverhalt äußerst ernst. Es drohen scheinbar drastische Konsequenzen. Sollte Hannover 96 diese Änderungen nicht zurücknehmen, stehen der DFL von Geldstrafe, über Punktabzug, bis Lizenzentzug eine ganze Reihe von Sanktionen zur Verfügung.
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