96-Präsident Sebastian Kramer hat wie angekündigt den Ausnahmeantrag auf die 50+1 Regel ruhend gestellt. Das war ein angekündigtes Vorgehen der neuen 96-Führung und daher wenig überraschend. Fast sensationell ist aber, dass Hauptgesellschafter Martin Kind von sich aus seinen Antrag ruhend stellen lässt. Ein Kommentar.
Zugegeben: Für Martin Kind wäre der weitere Kampf vor dem DFL-Schiedsgericht ohne die Zustimmung des Stammvereins ohnehin aussichtslos. Kind-Anwalt Schickhardt, der bisher alle drei Kläger (Verein, Profigesellschaft und Kind selbst) im Verfahren gegen die DFL vertreten hatte, verfügte durch das Ergebnis der Neuwahlen im e.V. über keine Vertretungsgewalt mehr.
Kinds Vorgehen ist dennoch ein Zeichen, dass es zukünftig in eine neue, gemeinsame Richtung gehen könnte. Durch das gemeinsame Agieren beider Säulen des „Hannover-Modells“ wird eine Entscheidung des Schiedsgerichts voraussichtlich weiter verzögert. Zumindest solange, bis die Mitglieder auf der nächsten Versammlung über Zahlen und Anlagen aus dem Ausnahmeantrag zur umstrittenen 50+1-Regel informiert wurden, um anschließend über die zukünftige Ausrichtung von Hannover 96 abzustimmen. Gut möglich sogar, dass 50+1 durch die neuen Mehrheitsverhältnisse in einer neuen oder geänderten Satzung verankert wird.
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Eine Patt-Situation, die ein Aufeinander zugehen von Kind und Kramer zwingend erforderlich macht
Damit könnte Kind nach seinem Rückzug aus dem Vereinsvorstand mit seinen Ambitionen, die komplette Macht bei Hannover 96 zu übernehmen, endgültig zurückgerudert sein. Ein Klagen „bis zum europäischen Gerichtshof“ wäre damit ad acta. Martin Kind müsste die Mitglieder bis zum kommenden Jahr mit Fakten überzeugen. Genau davor hatte er sich bisher gesträubt. Stimmt die DFL als beklagte Partei dem gemeinsamen Vorhaben zu, bliebe ihm nur ein Weg der Transparenz und Kommunikation. Denn die Vereinsführung – und auch die DFL in ihrem Ablehnungsbescheid – bezweifelt, dass der Hörgeräteunternehmer den Hannoverschen Sportverein von 1896 tatsächlich „mindestens 20 Jahre ‚erheblich‘ gefördert“ hatte.
Kind bliebe zwar noch die letzte Satzungsänderung in der Profigesellschaft. Der Verein und seine Mitglieder haben sich die Bestellung der Geschäftsführung der in der 50+1 garantierenden Management GmbH jedoch erhalten können. Eine Patt-Situation, die ein Aufeinander zugehen zwingend erforderlich macht. Gut für Hannover 96, dass auch Kind dies einsieht.
Eine Chance für Martin Kind, zum Brückenbauer zu werden
Der Klageweg „bis zum europäischen Gerichtshof“ stünde mangels Entscheidung durch das Schiedsgericht zunächst nicht mehr im Raum. Überzeugt Kind die Mitglieder nicht, wird der Antrag von Vereinsseite spätestens im kommenden Jahr komplett zurückgezogen. Und genau dies geht nur über den Weg der Offenheit. Im Handstreich wäre es dem Team um Präsident Kramer dann gelungen, auch die Mitgliederrechte wie versprochen zu stärken. Denn die Mitgliederversammlung hätte damit das letzte Wort, was die zukünftige Ausrichtung des Vereins anbelangt.
Es liegt somit in Kinds Verantwortung, zum Brückenbauer zu werden, wenn er noch Teilerfolge seines Gesamtzieles erreichen will, ehe er sich in den kommenden Jahren komplett aus der Geschäftsführung zurückzieht. Zumindest ist nun der Weg frei, die tiefen Gräben im Verein zu überwinden. Oder aber auch der Weg für Martin Kind für einen gesichtswahrenden Rückzug. So oder so: Der Neubeginn bei Hannover 96 ist eingeleitet.
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Was wäre Hannover 96 ohne die Aktivitäten von Martin Kind und seinen Freunden? Regionalliga, 3. Liga? Beispiele gibt es genug.
Nicht alles ist Gold was glänzt. Dennoch überwiegt das Positive. Mit 75 (herzlichen Glückwunsch nachträglich) muß Martin Kind sich diese Aktivitäten mit 96 in der jetzigen Form sicherlich nicht antun.
Hoffentlich haben die Fans und auch die Ultras eine gewisse Dankbarkeit für die Leistung von Martin Kind!!
Hoffentlich ist nicht das gesamte finanzielle Engagement von Martin Kind, Maschmeyer, Rossmann, usw. für umsonst gewesen und auf Dauer verbrannt.
„Was wäre Hannover 96 ohne die Aktivitäten von Martin Kind und seinen Freunden? Regionalliga, 3. Liga? Beispiele gibt es genug.“
wäre wäre Fahrradkette.
Irgendwann ist auch mal gut.
Was wäre 96 ohne Kind?
Nicht mehr da. Vielleicht wäre Arminia, oder der HSC dann die Nr.1 in Hannover. Zumindest würde es 96 so nicht mehr geben. Für alle, die es vergessen haben, und für alle, die entweder kleine Kinder waren, bzw. noch nicht geboren, und jetzt die größte Welle machen, als Martin Kind, Hannover 96 übernommen hat, stand 96 vor der Insolvenz. Sicherlich hat Martin Kind nicht alles richtig gemacht, dennoch sollten alle Kritiker mal darüber nachdenken, ob die alles richtig gemacht haben. Wie auch immer, danke das es sie gibt, und ihnen 96 viel mehr im Herzen liegt, als so manchen anderem hier . Ohne sie, gäbe es 96 so nicht mehr.
Gruß Euer Harry96