
Das neue Sondertrikot von Hannover 96 kam quasi aus dem Nichts: Am Dienstag platzierte Hannover 96 die aktuelle Edition medienwirksam inmitten der Länderspielpause und verkündete, dass unsere Jungs am 29. März im Heimspiel gegen Magdeburg damit auflaufen werden. Ein Detail brachte dabei großen Diskussionsbedarf…
Schlicht sieht es aus, in einem eher Weinrot. Was im Grunde auch egal ist, denn Sondertrikots werden von der roten Fangemeinde traditionell gerne gekauft und getragen. Einen Aufreger gab es dann aber doch, und der lag nicht am Style des Jerseys. Es dauerte nicht lange, bis in den sozialen Medien die ersten kritischen Stimmen aufgrund des Schriftzugs auf der Brust durchsickerten: „Love Hannover – hate racism“ steht da und triggert einige Leute scheinbar dermaßen, dass aus einzelnen Kommentaren bald hitzige Diskussionen und Empörung wurden.
Hier hat Hannover 96 bewusst einen Hingucker gewählt, der ein klares Zeichen setzt, auch wenn sich einige Zeitgenossen davon scheinbar provoziert fühlen. Politik habe nichts im Sport oder Stadion zu suchen, heißt es da aufjaulend. Getroffene Hunde bellen am lautesten, wie man weiß. Rassismus ist leider auch 2025 immer noch Thema in diesem weltoffenen, von anderen Menschen und Kulturen profitierenden Land. Aus diesem Grund zogen Anfang Februar circa 24.000 Menschen gegen den aktuellen Rechtsruck durch Hannover, bundesweit waren es zusammen mehrere hunderttausend Menschen. Schon im letzten Jahr waren bei einer Demo in der Leinestadt mehr als 35.000 Menschen aller Couleur und demokratischer Ausrichtung unterwegs.
Hannover 96 setzt wichtiges Signal
Auch das Fanprojekt von Hannover 96 veranstaltet jedes Jahr diverse Events zur Aufklärung und Vernetzung zu dem Thema, wie z.B. den AntiRa-Cup, gemeinsame Filmabende, Workshops und Diskussionsrunden. Ebenso gibt es unregelmäßig Shirts, Schals und Aufkleber am Zwinger hinter der Nordkurve zu erwerben. Hannover 96 wie die ganze Stadt stellen sich ihrer Verantwortung, und das ist gut so! Das Thema mag einigen Sportsfreunden auf die Nerven gehen, bleibt aber auch 2025 enorm wichtig und präsent in unserer Selbstdefinition als weltoffener, diverser und inklusiver Verein.
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Schaut man sich den dazugehörigen Videoclip von Hannover 96 an, erkennt man schnell, dass hier nicht nur die reine Definition von Rassismus gemeint ist: „Was ist Rassismus? Rassismus ist, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion anders behandelt, abgewertet oder ausgegrenzt werden. Dabei findet Rassismus auf mehreren Ebenen statt. Das können rassistische Witze, Bemerkungen und Worte, Ablehnung und Übergriffe sein… “
Vielmehr wird Hannover 96 seiner gesellschaftlichen Aufgabe gerecht und wirbt für die Überwindung von zwischenmenschlichen Grenzen, von Vorurteilen und Ausgrenzung. Dieser Konsens sollte eigentlich zwischen allen Sportvereinen selbstverständlich sein, vom kleinen Dorf-Verein bis hoch zu den Proficlubs. Deshalb wird hier ein starkes Zeichen gesetzt, für Zusammenhalt und Fairness, gegen Gewalt und Aggression.
Sondertrikot trifft den Zahn der Zeit – Signal auch 2025 vonnöten
Erst am letzten Wochenende sorgte eine kleine, unbedeutende Szene bei unserem Spiel auf Schalke für viele verwirrte, unnötige Kommentare: In der 8. Minute unterbrach der Schiedsrichter nach vorheriger Absprache das Spiel, ähnlich einer Trinkpause im Sommer, um zwei muslimischen Spielern von Schalke die Möglichkeit eines kurzen Fasten-Brechens zu geben. Etwas Wasser und eine Banane später ging die Partie bereits weiter. Aber der Aufschrei der empörten Minderheit war groß.
96-Supporter Ole, der ebenfalls im Stadion war, nahm den Abend wie folgt wahr:
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