Die starke Bank ist zurück! Hannover 96 jetzt Joker-König

Als Mitte der Woche das grüne Licht vom Trainerstab kam, dass Hannover 96 am Freitag mit voller Kapelle gegen Karlsruhe auflaufen könne, zauberte das jedem Hannover-Fan sofort dieses irre, breite Grinsen ins Gesicht. Mit breiter Brust und breitem Kader bliesen die Roten zur Attacke!

Genau diese starke Bank bescherte uns schon zu Saisonbeginn so manchen Sieg, wenn die goldrichtigen Einwechslungen als Joker zündeten. Abgesehen davon fühlt es sich einfach richtig gut an, einen Maurice Neubauer, Benni Pichler und Husseyn Chakroun wieder an Bord zu wissen. Zusammen mit der SV Elversberg ist Hannover 96 nach dem Freitagabend nun Joker-Spitzenreiter der 2. Liga: Sieben Einwechslungen erzielten bereits sieben Tore – und ohne weitere Verletzungen könnte das durchaus so weitergehen.

Hannover 96 inzwischen Joker-König

Die erste Halbzeit hatte allerdings noch viel Luft nach oben. Der KSC rührte defensiv eine zähe Kaugummi-Masse an, die wenig durchließ. Die ersten zwölf Minuten standen im Zeichen der Fanproteste gegen die Pläne der Innenministerkonferenz, bevor unsere Nordkurve anschließend eine fulminante Choreo hochzog, die zu Recht in internationalen Fan-Foren viel Aufmerksamkeit bekam.

Im weiteren Verlauf führte Hannover 96 zwar die Statistiken an, fuhr aber gefühlt noch mit angezogener Handbremse. Das dürfte auch an der seit dem Paderborn-Spiel ausgegebenen Marschroute liegen, hinten zunächst stabil zu stehen. Auf unserer rechten Seite hatten Yokota und Matsuda viel Arbeit im Rückwärtsgang, um die starke Karlsruher Seite um Marvin Wanitzek zu neutralisieren. Links hingegen agierten Kolja Oudenne und Mustapha Bundu eher zahnlos.

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Direkt zu Beginn der zweiten Hälfte sorgte Christian Titz für seinen taktischen Signature-Move:
Er brachte zunächst Maurice Neubauer und Benni Pichler, kurz darauf folgte Husseyn Chakroun – zwei der drei späteren Matchwinner. Damit entstand auf unserer linken Seite ein regelrechter Overkill. Zusammen mit Ime Okon, der Maik Nawrocki ersetzte und deutlich mehr Drive brachte, drehte unsere ehemalige Krankenstation komplett auf und überrannte die rechte Karlsruher Abwehrseite. Das Pressing wurde höher, die Zahl der gewonnenen Zweikämpfe stieg spürbar. Hannovers Spiel wurde plötzlich deutlich intensiver.

Doch damit nicht genug: Auch Noel Aseko rückte häufiger nach links und sorgte dort für raumgewinnende Überzahlsituationen. Am Ende war er an zwei der drei Toren beteiligt und wurde völlig zurecht zum Man of the Match gewählt. Was für ein Baller, der Junge!

Rückkehr der Leistungsträger sorgt für Aufschwung

In dieser Form, mit der klaren defensiven Absicherung und den offensiven Varianten, war Hannover 96 dem KSC am Ende klar überlegen. Wo einige Spieler einen schwächeren Tag hatten, sprangen andere in die Bresche und sorgten für den Unterschied. Einen KSC in dieser Form mussten wir an diesem Abend einfach schlagen – alles andere wären verschenkte Punkte und ein Rückfall in alte Muster gewesen.

Mit der Rückkehr der spielfitten Leistungsträger Pichler, Chakroun und Neubauer konnte Hannover 96 einen weiteren Gang hochschalten und zuhause endlich wieder siegreich auftreten. Das war also nicht nur punktemäßig ein Erfolg, sondern auch ein enormer Push für den Spirit. Pichler und Bundu erzielten ihre viel umjubelten ersten Tore und werden nun mit noch mehr Selbstvertrauen auflaufen. Zwei Siege in Folge – Hannover 96 hat sich ein Momentum erarbeitet, klettert weiter in der Tabelle und darf weiterhin mit breiter Brust oben angreifen.

Nun wird es spannend zu sehen, was beim nächsten Flutlichtfreitag in Münster passiert, wo uns in Ballbesitz und Zweikampfführung äußerst intensive Preußen erwarten.