Das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf sollte die Gemüter etwas besänftigen, mit einem Sieg hätte Hannover 96 sogar die Abstiegsränge verlassen können. Kampf und Einsatz haben zumindest in der zweiten Hälfte gestimmt, doch am Ende steht man mal wieder mit leeren Händen da. Der Grund ist einer, der 96 schon etliche Punkte in dieser Saison gekostet hat – die individuellen Nachlässigkeiten. Diesmal heißt der Unglücksrabe Michael Esser.
Lange Zeit sah es nach einem kampfbetonten Unentschieden zwischen Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf aus – bis zur Nachspielzeit. Düsseldorfs Oliver Fink lief völlig unbedrängt durch die Hälfte der Gastgeber und zog aus knapp 18 Metern einfach mal ab. Sein eher schwacher Schuss landete dennoch im Netz, da Michael Esser sehr unglücklich am Ball vorbeifaustete.
Am Ende steht 96 also mal wieder ohne Punkte da, als Tabellen-17. und mit grade einmal 11 Zählern geht es in die Winterpause. Unserem Schlussmann die Schuld an der Niederlage zu geben, wäre jedoch viel zu einfach, denn in der regulären Spielzeit bewahrte er Hannover mehrmals vor dem Rückstand. Seine zehn Kollegen auf dem Platz hatten genug Chancen, das Spiel in eine andere Richtung zu drehen, doch in Sachen offensiver Harmlosigkeit ist 96 aktuell nicht zu schlagen. Zwar hatten die Hausherren mehr Ballbesitz (56 %) und mehr Torschüsse (17:14), die größere Gefahr strahlte jedoch die Fortuna aus. Allen voran Ex-Hannoveraner Kenan Karaman machte ein starkes Spiel und hätte sein Team zweimal in Front bringen müssen. Unter dem Strich darf man sich also nicht über die Niederlage beschweren.
Das Spiel lieferte jedoch noch eine andere Erkenntnis, die hoffentlich auch beim Präsidenten angekommen ist…
Die Defensive ist nicht Hannovers größte Baustelle
Noch verehrender als Hannovers instabile Defensive ist die Offensive, das Image der grauen Maus ist absolut gerechtfertigt! 17 Tore in 17 Spielen sind absolut zu wenig, in der Winterpause muss sich dringend etwas ändern. Eine besondere Enttäuschung ist Bobby Wood. Aufgrund des Ausfalls von Niclas Füllkrug hatte Trainer Breitenreiter zuletzt keine andere Wahl, der US-Amerikaner musste spielen. Doch was der 26-Jährige auf dem Platz gezeigt hat, war eigentlich eine Frechheit. Nahezu alle Zweikämpfe gingen verloren, im Laufduell war er ohne Chance und ihm unterliefen etliche Fehlpässe.
Wirklich Torgefahr konnte er in seinen Einsätzen kaum versprühen (Ausnahme war sein Doppelpack gegen Stuttgart), im Spiel wirkte er zu oft wie ein Fremdkörper. Es tut uns leid, lieber Bobby, doch nach dieser Hinrunde muss man hoffen, dass 96 die Kaufoption nicht zieht!
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Hendrik Weydandt sah nach einem starken Spiel gegen Freiburg leider gegen Düsseldorf nicht gut aus. Allerdings muss man „Henne“ Welpenschutz gewähren, da er bekanntlich für die zweite Mannschaft vorgesehen war. Für ihn persönlich war die Hinrunde sicherlich ein Highlight, beachtlich ist auch, dass er sich voll und ganz hinter sein Team stellt und mit drei Toren einer der besten Torschützen ist. Wir können nur hoffen, dass er in der Winterpause fit bleibt und fleißig an seiner Ballbehandlung arbeitet, denn dann könnte er in der Rückrunde immens wichtig werden.
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Wenn es einen Hoffnungsschimmer im Offensivspiel von 96 gibt, dann kann dies nur die Rückkehr von Ihlas Bebou sein.
Der Rechtsaußen bestritt gegen Wolfsburg (11. Spieltag) sein letztes Spiel, seitdem fehlt er aufgrund eines Sehnenrisses. Mit 6 Scorerpunkten ist er nach wie vor Hannovers wichtigster Spieler, wir können nur hoffen, dass der Togolese schnellstmöglich zurückkehrt und an seine alten Leistungen anknüpfen kann.
Ansonsten liegt es an Martin Kind, endlich Mal die so lange versprochene Geldschatulle zu öffnen. Es gibt genug Stürmer auf dem Markt, nun muss auch mal das Geld locker gemacht werden. Was bringt es, weiter zu sparen, wenn man am Ende der Saison absteigt?
Gleiches gilt im Übrigen für die Defensive. Hannover fing sich in dieser Hinrunde 35 Gegentreffer, für den Klassenerhalt viel zu viel. Zumindest Felipe zeigte in seinen 7 Spielen vollen Einsatz und übernahm die Initiative in der Abwehr. Wir drücken ihm die Daumen, dass er die Winterpause verletzungsfrei übersteht und endlich mal eine sorgenfreie Rückrunde absolvieren kann.
Neben den personellen Änderungen wird vor allem die Kapitänsfrage neu gestellt werden müssen. Waldemar Anton war wohl die größte Enttäuschung in der zweiten Jahreshälfte, das Amt des Spielführers überfordert ihn. Wir dürfen gespannt sein, was sich Coach Breitenreiter in diesem Fall einfallen lässt.
Neben Trainer Breitenreiter muss sich nun vor allem Horst Heldt beweisen.
Dass unser Manager ein gutes Händchen hat, hat er beispielsweise beim Transfer von Walace gezeigt, nun muss er wieder mächtig ackern. Denn eins steht fest: 3 Neue sollten mindestens her! Doch bis dato waren ihm die Hände gebunden, denn Martin Kind zeigte sich stur und stellte keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung. Der Präsident betont immer wieder, dass er nur das Beste für 96 will. Dann soll er auch dementsprechend handeln. 15 bis 20 Millionen für neue Spieler sollten realistisch sein – denn zumindest einen guten Stürmer und einen standfesten Innenverteidiger muss Hannover 96 verpflichten. Auch wenn dafür jeweils ein hoher einstelliger Millionenbetrag gezahlt werden muss.
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