Am Mittwoch hat Hannover 96 in der zweiten Runde des DFB-Pokals den SV Werder Bremen zu Gast. Das Spiel beginnt um 20.45 Uhr in der HDI Arena, wegen der Corona-Lage ohne Zuschauer, was mit Blick auf die Historie in diesem Wettbewerb zwischen beiden Mannschaften sehr schade ist. Denn vielleicht liefern sich 96 und Werder wieder ein spektakuläres Duell, wie so oft in der Vergangenheit. Fans der „Roten“ fällt dabei natürlich sofort das Halbfinale 1992 ein, als 96 den großen Favoriten im Elfmeterschießen aus dem Weg räumte und später sogar den Pott gewann. Heute wollen wir aber auf ein anderes Spiel zurückblicken, das als wahre „Pokalschlacht“ in die gemeinsame Geschichte einging.
Am 3. Oktober 1980 sind die Bremer in Hannover zu Gast – wie heute handelt es sich um eine Partie der 2. Runde. Zu diesem Zeitpunkt ist der 3. Oktober noch kein Feiertag – in sportlicher Hinsicht aber schon. Denn die 11.200 Zuschauer im Niedersachsenstadion erleben einen offenen Schlagabtausch, den sie lange nicht vergessen werden. Die von Kuno Klötzer trainierten Bremer, der in den fünfziger Jahren der Coach von 96 und Arminia Hannover war, sind in dieser Spielzeit Zweitligist wie die Hannoveraner. Denn wenige Monate zuvor, am 24. Mai 1980, stieg das Bundesliga-Gründungsmitglied zum ersten und bislang einzigen Mal aus der höchsten Spielklasse ab.
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Die Begegnung beginnt traumhaft für die Gastgeber. Dieter Schatzschneider sorgt per Elfmeter für das 1:0 (12.), Bernd Dierßen (18.) legt das 2:0 nach. Beim nächsten Angriff verkürzt Benno Möhlmann auf 2:1, Klaus Fichtel (62.) gelingt das 2:2. Mit diesem Zwischenresultat geht es in die Verlängerung – in der satte sechs Treffer binnen 30 Minuten fallen und die von ihrer Dramaturgie her nicht zu überbieten ist.
Erwin Kostedde (92.) bringt Werder erstmals in Front. Es folgt eine irre zweite Hälfte der Verlängerung. Charly Mrosko (107.) egalisiert zum 3:3. Nur 120 Sekunden später jubeln erneut die Hanseaten durch das 3:4 von Jonny Otten (109.). Durch weitere Tore von Schatzschneider (114.) und Dierßen (117.) dreht 96 die Partie und steht kurz vor dem Einzug in die nächste Runde. Uwe Reinders gleicht aber in der 120. Minute zum 5:5 aus, was zur damaligen Zeit ein Wiederholungsspiel bedeutet.
Dieses findet 25 Tage später im Weserstadion statt. Schnell wird klar, dass es kein erneutes Torfestival gibt. Dieses Mal stehen beide Mannschaften weitaus besser in der Defensive. Die Begegnung verläuft eher ereignisarm. Als sich jedoch eine erneute Verlängerung abzeichnet, schlägt Bremen zu. Der SVW gewinnt durch ein spätes Tor von Benno Möhlmann (84.) mit 1:0 und wirft 96 raus.
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