Ohne Auswärtsstärke wird es schwer mit dem Aufstiegskampf: Hannover 96 verlor beim SC Padeborn mit 0:1 (0:1). Es war für die diesmal in grünen Trikots gekleideten „Roten“ die zwei Auswärtsniederlage der Saison, die ihre Ursache vor allem in schwachen ersten 55 Minuten hatte. Zugleich zeigte sich 96 als perfekter Aufbaugegner: Die Ostwestfalen waren zuvor saisonübergreifend seit 18 Ligaspielen ohne Sieg.
Schon zu Beginn besaßen die Gastgeber die besseren Chancen. Paderborns Stürmer Svante Ingelsson hatte in der Anfangsviertelstunde zwei gute Gelegenheiten. Diese Phase sorgte für immer mehr Unordnung bei den 96ern, bei den Simon Falette sein Debüt in der Startelf gab. Das 1:0 durch Johannes Dörfler war die logische Folge (26.).
Die Entstehung des Tores war bezeichnend für eine katastrophale erste Halbzeit der Hannoveraner. Vor dem eigenen Strafraum hatte 96 mehrfach die Chance, den Ball aus der Gefahrenzone zu klären – Hendrik Weydant und Mike Frantz verloren ihn aber. Schließlich kam Dörfler an den Ball und wackelte mit mehreren Körpertäuschungen im Strafraum seinen Gegenspieler Niklas Hult aus, der jedoch keine Hilfe von seinen Nebenleuten erhielt. Der Schuss des aushilfesweisen SCP-Abwehrmanns klatschte vom Innenpfosten ins Netz, Michael Esser im 96-Tor besaß keine Abwehrchance. Erst in der 28. Minute besaß die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak die erste Gelegenheit. Aus spitzem Winkel scheiterte Marvin Ducksch jedoch.
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Nach der Pause wurde es aus 96-Sicht nicht besser – ganz im Gegenteil. In den ersten zehn Minuten des Durchgangs agierte Hannover völlig außer Rand und Band. Bereits 20 Sekunden nach Wiederanpfiff tauchte Dennis Srbeny frei vor Esser auf, schlenzte den Ball aber vorbei. Auch Julian Justvan (49.) hätte erhöhen können.
Nach einem Dreifach-Wechsel, Valmir Sulejmani sowie Sei Muroya und Jaka Bijol kamen für Kingsley Schindler, Linton Maina und Mike Frantz in die Partie, ging es voran. Die Niedersachen konnten die Partie nun vor 2258 Zuschauern ausgeglichener gestalten und selbst Akzente setzen, auch weil Genki Haraguchi von der Außenposition ins Mittelfeldzentrum rückte. Der Japaner besaß nach Flanke seines Landsmanns Muroya per Kopf eine Großchance zum Ausgleich (79.). Auch Ducksch (62., 75.) verpasste Möglichkeiten zum 1:1. Auf der Gegenseite versäumten die Paderborner jedoch bei vielen Kontern die frühzeitige Entscheidung. So umspielte Ingelsson (81.) Esser, der Kapitän von Schwedens U21-Nationalelf traf aber nur das Außennetz. Wenige Minuten später rettete Falette artistisch auf der Linie. In der Nachspielzeit hämmerte Ducksch den Ball am Tor vorbei. Es blieb daher beim 1:0 – das erste Erfolgserlebnis für Paderborn seit dem 25. Januar (2:0 in Freiburg).
Auf der Gegenseite herrschte natürlich Enttäuschung. „Wir haben es anfangs verpasst, gut ins Spiel reinzukommen. Wir hatten davor gewarnt, dass es nicht von allein geht“, sagte Hendrik Weydandt und sprach davon „dass wir Gier und Galligkeit an den Tag legen wollten, das haben wir leider nicht gemacht“.
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Das war eine absolut katastrophale Leistung von 96. Glück im Unglück ist nur, dass man sich nicht noch mehr Tore gefangen hat. Das Spiel hätte auch 5:0 ausgehen können und das wäre chancenmässig gesehen sogar in Ordnung gewesen. Aber da hat glücklicherweise Not gegen Elend auf Kreisklassenniveau herumgebolzt. Die Fehlpassquoten und Annahmefehler auf beiden Seiten konnte man kaum noch mitzählen. Ich hoffe, dass man beim Thema Aufstieg wieder realistischer wird – so wird das nämlich nichts.