Hannover 96 hat einen guten Start aus der Corona-Pause hingelegt. Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak gewann mit 4:2 (1:1) beim VfL Osnabrück. Vor allem bei den „Roten“, an der Bremer Brücke in grünen Trikots angetreten, war mit Spannung erwartet worden, wie sie den Neustart hinbekommen. Denn von allen deutschen Profivereinen musste 96 am längsten ohne Pflichtspiel auskommen.
Beim letzten Spieltag vor der Saisonunterbrechung waren die Hannoveraner bereits an einem Freitagabend im Einsatz. Es folgte die Zwangspause, ehe es am vergangenen Wochenende wieder losging – jedoch ohne 96, die Partie gegen Dynamo Dresden musste wegen der Infektionen innerhalb des Sachsen-Teams verlegt werden.
Nun also nach dem letzten Auftritt am 6. März (3:0 in Nürnberg) gleich das Derby beim VfL Osnabrück, dem einzigen weiteren Zweitliga-Vertreter aus Niedersachsen. Und der Start verlief aus Sicht der Gäste auch holprig, denn der VfL ging früh in Front. Ob es an der fehlenden Spielpraxis lag oder daran, dass die Osnabrücker in der Vorwoche bereits ein Pflichtspiel bestreiten und dabei mit einem späten 1:1-Ausgleichstor in Bielefeld Selbstvertrauen sammeln konnten – man kann nur darüber spekulieren.
Fakt ist jedoch, dass 96 nach dem Rückstand, erzielt durch Assan Ceesay (6.) per Elfmeter nach einem zuvor ungestümen Foul von Dominik Kaiser, schnell egalisieren konnte. Auch wenn Joost van Aken (11.) mit einem Eigentor Kocaks Mannschaft unter die Arme griff. Timo Hübers hatte nach einem Kaiser-Freistoß den Osnabrücker angeköpft, von dessen Schläfe flog der Ball ins Netz und gilt wegen der erfolgten Richtungsänderung offiziell als Selbsttor.
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Was für ein Spiel unter Beteiligung von Hannover 96 neu war: Wegen der Geister-Atmosphäre auf den Rängen hört man vom Rasen praktisch jedes Wort. Und nicht nur von dort, auch die Kommandos der Trainer sind zu verstehen. „Ruhig! Ruhig!“, rief Kocak seiner Mannschaft kurz nach dem 1:1 zu. Selbst war der 96-Trainer aber nicht ruhig – sondern schnell auf Betriebstemperatur. Er hatte schon nach kurzer Zeit seine Steppjacke ausgezogen und coachte sein Team im weißen Polohemd von der Seitenlinie aus.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang dem VfL ein schnelles Tor. 80 Sekunden nach Wiederbeginn war Etienne Amenyido (47.) erfolgreich. Doch Kocak wechselte den Sieg ein. Marvin Ducksch, in der 58. Minute zusammen mit Hendrik Weydandt in die Partie gekommen, egalisierte nach Foul an Genki Haraguchi per Strafstoß zum 2:2 (75.). Auf Flanke von Weydandt ließ Ducksch sogar nur fünf Minuten später die erstmalige 96-Führung folgen. In dieser Saison stand Ducksch oft in der Kritik – vielleicht ist bei ihm nun der Knoten geplatzt. Einen Knoten, den er auf dem Kopf trug. In der Corona-Pause verzichtete der Stürmer offenbar auf einen Friseurbesuch. Seine Haare sind gewachsen. Auf dem Kopf trug er einen Zopf, der wie ein Knoten aussah.
In der ARD sagte der Joker später: „Wir haben uns alle tierisch geärgert, dass wir letzte Woche nicht spielen durften. Daher hatten wir heute umso Spaß und Gier. Und das haben wir nach hinten heraus gezeigt“, sagte Marvin Ducksch. Nach einer Einzelleistung hatte in dieser Endphase der Partie Haraguchi (85.) für den 4:2-Endstand aus 96-Sicht gesorgt.
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