Dieses Tor ist jetzt ziemlich genau 15 Jahre her – doch noch immer wird Vinicius Bergantin darauf angesprochen, wenn er in Hannover ist. Und dies passiert nicht selten, dann sein Schwager und seine Nichte wohnen noch immer in seiner alten Heimat, in der er von 2003 bis 2010 für Hannover 96 in der Bundesliga aktiv war. Was bis heute nicht in Vergessenheit geraten ist: Der freche Freistoß des Brasilianers gegen Bayern München, mit dem er den damaligen Nationalkeeper Oliver Kahn aus 35 Metern überlistete.
Am 5. April 2003 traf 96 auf den FC Bayern. Weil die AWD-Arena zu diesem Zeitpunkt eine Baustelle war, Maßnahme zur WM 2006, sahen nur 31 878 Zuschauer die Partie – und diese wurden Augenzeuge eines legendären Treffers. Beim Stand von 1:0 erhielten die Gastgeber einen Freistoß, 35 Meter vor dem Tor. Vinicius erinnert sich noch heute genau. „Als die Bayern überhaupt keine Mauer stellten und Oliver Kahn in der Tormitte stand, sah ich meine Chance. Ich bin etwa zehn Meter angelaufen und habe den Ball so hart wie möglich mit dem rechten Fuß in die kurze Ecke geknallt.“ Drin war der Ball zur 2:0-Halbzeitführung.
„Ein Freistoßtor gegen Kahn ist natürlich besonders – aus 35 Metern war das aber noch spezieller für mich, zumal gegen den besten Torwart der Welt. Ich habe mich unglaublich gefühlt.“ Am Ende reicht es aber nur zu einem 2:2-Unentschieden, dennoch war das Tor des 96-Abwehrspielers das große Geprächsthema nach dem Spiel. Auch bei Oliver Kahn, der natürlich von den Journalisten umringt wurde. „Bei solch einer Entfernung verzichte ich normalerweise immer auf eine Mauer. Von 100 Schüssen geht nur einer rein“, sagte Kahn zerknirscht.
Vinicius Bergantin war in der Winterpause der Saison 2002/2003 als damals 22-Jähriger für eine Leihgebühr von 150.000 Euro aus der 2. Liga Brasiliens (FC Ituano) nach Hannover gekommen. Er nahm aufgrund italienischer Vorfahren die italienische Staatsbürgerschaft an, um das Ausländerkonto von Nicht-EU-Ausländern bei Hannover 96 nicht weiter zu belasten. Am 25. Januar 2003 gab er gegen den Hamburger SV sein Debüt. Vinni, wie ihn seine Mitspieler riefen, bestritt 144 Bundesligaspiele für Hannover 96 und erzielte dabei neun Tore. Aufgrund von Rücken- und Bandscheibenproblemen beendete er seine Karriere im Sommer 2010. Heute ist er als Trainer beim FC Ituano in seiner brasilianischen Heimat tätig.
Und verfolgt er das Spiel von 96 gegen Bayern? Natürlich. „ Ich hoffe auf eine Sensation, wir haben gegen Bayern immer gut gespielt. Es wäre eine tolle Belohnung für eine super Saison.“ Und für den Fall, dass es wieder einen Freistoß aus weiter Entfernung gibt, hat Vinicius einen Tipp: „Einfach knallhart aufs Bayern-Tor schießen. Nur wer es versucht, kann auch treffen.“ Zwar fehlt heute mit Felix Klaus der ausgewiesene 96-Freistoßexperte wegen einer Gelbsperre. Aber Salif Sané hat ja auch einen knallharten Schuss, vielleicht tritt er 15 Jahre später, im wahrsten Sinne, in die Fußstapfen des damaligen 96-Brasilianers.
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