Hannover – Der aufmüpfige Bundesliga-Rückkehrer Hannover 96 hat Schalke 04 mit Trainer-Aufsteiger Domenico Tedesco den ersten schweren Dämpfer verpasst.
Der aufmüpfige Bundesliga-Rückkehrer Hannover 96 hat Schalke 04 mit Trainer-Aufsteiger Domenico Tedesco den ersten schweren Dämpfer verpasst. Die Niedersachsen kämpften den Champions-League-Aspiranten am zweiten Spieltag mit 1:0 (0:0) nieder und schoben sich mit sechs Punkten selbst in die Spitzengruppe vor.
Fünf Minuten nach seiner Einwechslung erzielte 96-Rekordtransfer Jonathas in seinem ersten Spiel den Siegtreffer für die Roten (67.). Vorausgegangen war ein grober Schnitzer von Thilo Kehrer, den Marvin Bakalorz zur Vorlage für den Neun-Millionen-Mann aus Brasilien nutzte.
Während die 96er seit dem Amtsantritt des früheren Schalker Trainers André Breitenreiter im März weiter ungeschlagen sind, muss S04 eine Woche nach dem 2:0-Auftaktsieg gegen Vizemeister RB Leipzig die erste Pflichtspiel-Niederlage unter Tedesco verkraften. Vor der Länderspielpause offenbarten sich dem 31-Jährigen etliche Baustellen.
Vor dem Anpfiff richteten sich die Augen auf die Nordkurve der 96er. Der Streit zwischen 96-Präsident Martin Kind und den Anhängern der Niedersachsen hatte vor dem Duell für jede Menge Wirbel gesorgt. Im ersten Bundesliga-Heimspiel nach dem Wiederaufstieg setzten die Hannover-Fans ihren Protest gegen die anstehende Übernahme der Profiabteilung durch den Unternehmer fort – ein Teil der Kurve blieb weitgehend stumm.
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Dennoch sah Breitenreiter, der mit dem langjährigen Schalke-Manager Horst Heldt in der Saison 2015/16 die Geschicke bei Königsblau geführt hatte, einen guten Start seines Teams. Von der ersten Minute an bearbeiteten selbstbewusste 96er die Schalker mit aggressivem Pressing. Tedesco gestikulierte wild an der Seitenlinie.
Die erste Torchance entsprang einer Standardsituation: Hannovers Innenverteidiger Salif Sané prüfte den neuen S04-Kapitän Ralf Fährmann mit einem gefährlichen Kopfball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld (16.). Auch in der Folge blieben die Hausherren aktiver, Schalkes Mittelfeldzentrale mit Nationalspieler Leon Goretzka war zunächst abgemeldet.
Fährmanns Amtsvorgänger Benedikt Höwedes, der mit einem Wechsel zu Juventus Turin liebäugelt, konnte von der Bank aus vor dem Pausenpfiff keinen gefährlichen Schuss seines Teams auf das Tor von Hannovers Torhüter Philipp Tschauner sehen. Wie Tedesco vor dem Anpfiff bereits befürchtet hatte, verlangte Hannover dem Auswärtsteam einiges ab.
Der Schalke-Trainer reagierte und brachte zum Wiederanpfiff Guido Burgstaller für den blass gebliebenen Franco Di Santo. Die Gäste kamen etwas besser aus der Kabine und hofften bereits in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs auf einen Elfmeter. Doch Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) wertete ein Handspiel von Sané nach Rücksprache mit dem Videoassistenten als nicht strafstoßwürdig (50.).
Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff beobachteten von der Tribüne aus nach einer weiteren 96-Chance durch Felix Klaus (56.), wie Schalke sich um mehr Spielanteile bemühte. Doch Hannover schlug zu und stand auch bis in die Schlussphase in der Defensive stabil.
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