Sieht so Hannovers offensive Zukunft aus? Trio bleibt (voraussichtlich) bis 2022

Sehr lange hat man als Hannover 96-Fan auf positive Schlagzeilen gewartet, hinsichtlich dieser Hoffnung könnte die Trendwende folgen. Durch eine starke Leistungssteigerung hat sich das Team von Kenan Kocak von den größten Abstiegssorgen vorerst befreit, den verlorenen Punkten gegen den Hamburger SV sollte man nicht länger nachtrauern. Man sollte den Fokus auf die Art und Weise des Auftretens legen – hier kann das Fazit nur positiv ausfallen. Unter dem Strich stehen vier Punkte, vier Treffer und nur zwei Gegentore…

Die Rückrunde läuft bis dato gut, aus fünf Spielen holte Hannover 96 sechs Punkte und kassierte nur eine Niederlage (0:1 gegen Regensburg). Verglichen mit der Hinrunde wirkt die Mannschaft wie ausgewechselt. Auch wenn es im ersten Spiel des neuen Jahres noch nicht so aussah, in der Winterpause scheint sich tatsächlich etwas entwickelt zu haben. Natürlich kann man von keiner guten Spielzeit sprechen und man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, doch die Momentaufnahme zaubert dem Fan ein kleines Lächeln ins Gesicht. Die Partie gegen den HSV brachte die gute Stimmung zurück nach Niedersachsen: Bestes Fußballwetter, volles Stadion, ausgelassene Stimmung und ein attraktives Spiel der Roten. Die Lust nach mehr ist wieder da. Indes gibt es eine weitere positive Nachricht zu vermelden.

 

Offensiv-Trio bleibt bis 2022

Die Unterzeichnung des Profivertrags von Simon Stehle war zuletzt das Thema Nummer eins in Hannover. Der 18-Jährige zeigte in seinen ersten elf Ligaminuten direkt was in ihm steckt, sein Debut-Tor aus dem Spiel gegen Fürth wird er wohl nie vergessen. Ebenso wenig wie den 18.02.2020, den Tag seines ersten Profiengagements. Bis 2022 ist er nun Teil vom A-Team seines Ausbildungsvereins. Trotz seines jungen Alters will er zu einer Führungsperson aufsteigen, das Selbstvertrauen aus seiner Zeit bei der U19 ist spürbar. Hier schoss er in 13 Ligaspielen 14 Tore und legte vier weitere Treffer auf – rekordverdächtig. Doch auch seine Gesamtstatistik im Dress der Roten lässt sich sehen. In 3.705 Spielminuten schoss er 27 Tore und bereitete neun weitere vor. Vor der Winterpause forderte Präsident Kind mehr Durchschlagskraft auf dem Flügel, solche hat man sich jetzt aus den eigenen Reihen geholt. Stehle fühlt sich auf der rechten Außenbahn am wohlsten, hier gelangen ihm in 30 Spielen 18 Buden. Mit seiner Schnelligkeit ist er eine absolute Waffe im Angriffsspiel, darüber hinaus weiß er seinen Körper geschickt einzusetzen. Gegen Fürth gewann er 67 Prozent seiner Zweikämpfe. Sein Zug zum Tor und seine Abschlussfreude beleben das Spiel der Niedersachsen. Auch Gerhard Zuber schwärmt vom Schützling.

Simon ist ein richtig guter Junge, der sich in der U19 mit überragenden Leistungen und vielen Scorerpunkten für einen Vertrag empfohlen hat. Perspektivisch kann er unserem Spiel mit seiner Schnelligkeit und Dynamik sehr guttun.

Wie aus Zubers Aussage zu entnehmen ist, will man das Talent langsam heranführen. Der Einsatz gegen Fürth hat gezeigt, wie wertvoll Stehle als Joker ist. Er kann gefährliche Nadelstiche setzen und Hannover 96 dazu verhelfen auch mal dreckige Siege einzufahren. Die Rufe nach einem Startelfeinsatz kommen höchstwahrscheinlich noch zu früh, spätestens in der kommenden Spielzeit wird er aber ein Mann für die erste Elf sein. Simon Stehle wird den Verein definitiv nach vorne bringen, er besitzt das Matchwinner-Gen.

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Linton Maina gehört mittlerweile zum absoluten Stammpersonal von 96. Simon Stehle will eine ähnliche Laufbahn einschlagen.

Auch sein Vorbild spielt eine wesentliche Rolle bei Hannover 96. Die Rede ist von Linton Maina, welcher dem Team schon jetzt enorm weiterhilft. Mit sechs Vorlagen ist er der beste Vorbereiter der Roten, uneigennützig verhalf er seinem Kumpel Stehle zum erfolgreichen Debut. Mit 20 Jahren eine Art Vorbild zu sein ist ungewöhnlich, diese Vorbildrolle ist jedoch auf seine Entwicklung bezogen. Linton Maina war vor Stehle der letzte Spieler aus der eigenen Jugend, welcher den großen Sprung schaffte. Seit Sommer 2018 steht er bei 96 unter Vertrag, knapp anderthalb Jahre später ist er absoluter Stammspieler und zählt zu den Fanlieblingen. Sein aktueller Kontrakt läuft bis zum 30.06.2022, man ist drauf und dran diesen vorzeitig zu verlängern. Kein Wunder, denn die Statistiken des Flügelspielers sind beeindruckend. Seine Passquote liegt bei guten 74,1 Prozent, hinzu kommt sein geschultes Auge für den freien Mann im Zentrum. Durchschnittlich schlägt er 2,73 Flanken pro Spiel und sucht 20,6 Zweikämpfe. Hiervon gewinnt er über 40 Prozent, ein beachtlicher Wert für einen Flügelflitzer. Apropos Flitzer, seine Schnelligkeit ist die Grundlage für sein gesamtes Spiel. Mit seinem Tempo hängt er viele Gegenspieler ab und lässt sie im Regen stehen – jüngstes Beispiel waren die absolut überforderten HSV-Außenverteidiger Leibold und Bever. Simon Stehle bringt das gleiche Tempospiel mit, beide Akteure gehen gerne ins Dribbling und haben eine gute Ballbeherrschung. Es wird sich eine neue Flügelzange bei Hannover 96 etablieren. Das Duo Maina/Stehle ist flexibel einsetzbar. Beide Akteure fühlen sich zwar auf der rechten Außenbahn am wohlsten, können aber auch links und als hängende Spitze auflaufen. Der Blick in die Zukunft lohnt sich daher allemal.

Dieser Blick wird noch etwas schöner, wenn man sich die aufsteigende Formkurve von Cedric Teuchert ansieht. Der Mittelstürmer ist zwar vorerst nur bis zum Saisonende ausgeliehen, Jan Schlaudraff konnte jedoch eine geschickte Kaufoption in seinen Vertrag einbauen. Diese liegt laut mehreren Medienberichten bei nur 1,5 Millionen Euro, angesichts der jüngsten Leistungen ein absolutes Schnäppchen. Der ehemalige U21-Nationalspieler konnte in den letzten drei Spielen jeweils treffen, insgesamt gelangen ihm bereits fünf Tore und zwei Vorlagen. Neben Stehle und Maina ist er zweifelsohne der Spieler der Stunde. Sein Spielstil passt perfekt zu 96. Teuchert ist die ersehnte Anspielstation in der Mitte und hat den nötigen Drang zum gegnerischen Tor. Pro Partie sucht er durchschnittlich dreimal den Abschluss, seine Aktionen wirken dennoch nicht überhastet. Teuchert weiß etwas mit dem Ball anzufangen. Seine Passquote liegt bei starken 71,9 Prozent, die Zahl der Ballverluste hält sich stark in Grenzen (9,25). Darüber hinaus steckt er nicht auf. Sofern Teuchert den Ball verliert, läuft er seinem Gegenspieler hinterher und geht auf den Ball. Er sucht viele Zweikämpfe (21,92 pro Spiel) und ist schlichtweg ein unangenehmer Akteur für die gegnerische Abwehr. Gepaart mit seiner jüngsten Erfolgsquote kann er zu einem unverzichtbaren Spieler aufsteigen.

Uns ist klar, dass man die Hoffnung nicht all zu hoch schrauben sollte. Den tiefen Fall musste man in der jüngeren Historie schon oft miterleben. Wir wollen die aktuelle Situation, welche nach wie vor prekär ist, definitiv nicht schönreden, dennoch ist dieser positiver Ausblick absolut berechtigt. Die drei Akteure haben zuletzt bewiesen, dass sie das Spiel von Hannover 96 maßgeblich bestimmen können. Sie verfügen über individuelle Qualität, im gebündelten Trio werden sie noch gefährlicher. Um die offensive Zukunft von Hannover 96 muss man sich keine Sorgen machen.

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1 Kommentar

  1. Hallo liebe 96er.

    Zwei Tage vor dem Spiel bei unseren Freunden aus Bielefeld, möchte ich noch Mal einen Blick zurück werfen. Das Spiel letzten Samstag gegen den HSV war ein absolutes Highlight. Es hat endlich Mal wieder alles gepasst. Tolles Wetter, tolle Stimmung, ausverkauftes Niedersachsenstadion, und laut einiger Freunde von mir, die aber keine 96 Fans sind, sonder BVB, FCB, S04, dass das bis hierhin beste Zweitligaspiel in dieser Saison war. Nach dem ich mir das Spiel bei Sky in der Wiederholung angeguckt habe, dieses Mal mit viel weniger Adrenalin, kann ich meinen Freunden , nur zustimmen. Gefühlt war es ein Buli Spiel. Und so langsam kommt das 96 Boot auch in Fahrt. Bleibt nur zu hoffen, dass es so weiter geht. Natürlich waren wir ein Stück weit traurig, dass noch der Ausgleich viel. Allerdings, und da sollten wir auch ehrlich sein, war das 1:1 sehr verdient. Das Beste war dennoch ; ich habe keinen Roten gesehen, der nicht zufrieden gegangen ist. Traurig ja, ärgerlich ein bisschen, aber eben auch mehr als zufrieden über die gezeigte Leistung. In diesem Sinne, genauso auch in Bielefeld auftreten, und ich bin überzeugt, dass wir da was holen. Achtung, bitte fangt jetzt nicht damit an vom Aufstieg zu reden. Der ist in der nächsten Saison das Ziel. 

    Ich wünsche allen Fans, die am Sonntag nach Bielefeld fahren, viel Spaß, und bringt Punkte mit nach Hause. Ich kann leider aus gesundheitlichen Gründen nicht Live vor Ort sein.

    Gruß euer Harry96   Niemals allein

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