Der ewige Muslija

Trotz deutlicher Überlegenheit kam das Team von Dabrowski nicht über ein Unentschieden gegen Regensburg hinaus

Es gibt so Gegner, gegen die sieht 96 in der 2. Bundesliga schon immer schlecht aus. Regensburg, Darmstadt, Sandhausen, und auch gegen Aue gab es noch nie ein schönes Spiel. Paderborn gehört ebenfalls in diese Kategorie, wie wir mal wieder schmerzhaft realisieren mussten…

Auf dem Papier sind es diese typischen Teams, die gefühlt schon 100 Jahre ohne Auf- und Abstieg in Liga 2 weilen. Genau dort zeigt Hannover meist grottige Leistungen. Nimmt man die Gegner zu leicht? Ist man gar arrogant? Oder einfach mental nicht konkurrenzfähig gegen die gegnerische Geilheit? Die Statistik gegen Paderborn bildet da keine Ausnahme, in fünf Aufeinandertreffen gab es bisher keinen einzigen Sieg für die Roten und das sollte am Sonntagnachmittag auch dabei bleiben. Es hagelte die sechste Niederlage, mit Ansage, ohne Esprit oder Gegenwehr. Paderborn trat sogar ersatzgeschwächt und ohne Heimsieg seit November an.

Auch die 6000 Heimfans blieben über 90 Minuten blass gegen unsere mehr als 2000 mitgereisten, lautstarken und gut sichtbaren Schlachtenbummler. Und dennoch blieb 96 erschreckend blutleer, ideen- und chancenlos… Mal wieder rannten die Roten sehenden Auges in das bundesweit bekannte Umschaltspiel der Ostwestfalen. Auch Ex-96er Flo Muslija machte genau das, was Muslija nunmal so macht: kurzer Wackler, nach rechts parallel zum 16er einschlagen und den Ball in die rechte Ecke schlenzen. DAS hätte man nun wirklich kommen sehen können!!

Erst vor Kurzem vom Hof gejagt, nun Torschütze auf der Gegenseite

Dass man schlecht vorbereitet schien, zeigten nicht nur die schnellen ersten beiden Tore, sondern auch ein miserables Passspiel, welches es nur selten ins letzte Drittel schaffte. Das Auftreten insgesamt wirkte sehr unausgeschlafen, an der 90minütigen Anfahrt kann dies ja wohl nicht gelegen haben. Fehler reihten sich an Fehler, Missverständnisse führten zu hitzigem Redebedarf von Kerk und Börner mit unserer Bank. Warum klappen Laufwege und Matchplan nicht?? „Was ist hier denn los“ , fragten sich nicht nur die überfahrenen Fans. Und das zu Recht!!

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Warum stehen wir nicht erstmal stabil in der Abwehr, so wie wir es unter Dabrowski erfolgreich bis zum Leipzig-Spiel zelebriert haben? Erstmal Selbstvertrauen tanken mit einer 4er-Kette, zumal mit Hult und Franke ja auch 2 Säulen in der Defensive fehlten. Nein, da rennen drei Verteidiger lieber beseelt von der tollen Frühlingssonne in der gegnerischen Hälfte rum und lassen sich, surprise surprise, schulbuchmäßig den Ball klauen und auskontern.

Ausgekontert wie aus dem Lehrbuch. Gegen Paderborn schlug sich 96 selbst

Warum plötzlich dieser Größenwahn, man müsse alle Teams mit risikoreichem Offensivspiel überrumpeln, wo wir doch momentan gar nicht diese Kompaktheit und Sicherheit in der Mannschaft haben? Hat das etwas mit Martin Kinds Auslobung von 40 Millionen Euro für neue Spieler und Gehälter zu tun, die es nun im Stile von „Super Mario Cart“ zu erzocken gilt…?!

Warum beginnen wir immer wieder ohne 8er, der Offensive mit Defensive verbindet? In den letzten Spielen zeigte sich wieder das klaffende Loch im Mittelfeld, das dann Weydandt und Beier im Sprint nach Hinten stopfen müssen. Wir sind in der Vorwärtsbewegung zu harmlos, und im Rückwärtsgang zu anfällig. Das Problem besteht schon länger.

Warum wird ein Walbrecht auf rechts verheizt, wo wir gelernte Außenverteidiger für sowas auf der Bank haben und wissen müssten, dass das Paderborn-Pressing über außen läuft…? Walbrecht hätte man später gerne noch für Kaiser oder Ondua bringen können und ihm damit einen weitaus größeren Gefallen getan. Erst in der zweiten Halbzeit kam mit Muroya und der Rückkehr zur Viererkette so etwas wie Stabilität und Spielaufbau zustande. Trotzdem wurde es nicht mehr gefährlich für Paderborns Hintermannschaft, da weiterhin einfach die kreativen Momente beziehungsweise alternativ der Kampf bis auf die Knochen fehlten.

Ich verstehe, was sich Dabrowski in Stolze und Weydandt erhofft, halte Teuchert, Doombouya und sogar Maina gerade für eine bessere Option, um mal den Strafraum zu erreichen. Hannover 96 denkt noch immer, man sei eine große, geile Nummer im Unterhaus, die sich die weißen Stutzen nicht dreckig machen muss…

Am Freitag kommt mit dem Karlsruher SC übrigens der nächste traditionell unangenehme Gegner ins Niedersachsenstadion . Vier der letzten acht Aufeinandertreffen gewann der KSC. Es wird höchste Zeit für Kampf und Sieg!

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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1 Kommentar

  1. 96 macht seit Jahren dieselben Fehler. Angefangen bei Kind, der den Verein glücklicherweise wirtschaftlich beisammenhält, aber ständig falsche Entscheidungen beim Manager und Trainer macht. Bis hin zu den Trainern und Spielern. 
    96 Mittelfeld und Sturm sind grauenvoll. Keiner der richtig Fußballspielen kann, daher gibt es bspw keinen richtigen „8er“. Kerk ist der einzige der mal gefährlich wird, aber er wird wir per Gesetz ständig ausgewechselt. Weydant kann leider gar kein Fußballspielen, er gehört einfach nicht in das Team, er ist über 1,9m aber liegt meist am Boden und hält sich den Hinterkopf, als wäre er ein Boxer. Zudem scheinen alle Trainer bei 96 nicht zu verstehen, dass man nicht losen sollte wer auf welcher Position spielt (so kommt es mir vor). Und jetzt lese ich, dass 96 vorallem Verteidiger auf der Einkaufsuhat, obwohl die größten Sorgen im Mittelfeld und Sturm liegen.

    96 hat es geschafft nun eine mittelmäßige Zweitligamannschaft zu werden. Ich habe keinen Glauben, dass es besser wird 😢

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