Wollen die Roten durch starke Auftritte nochmal oben mitmischen, wie von Stefan Leitl gefordert, müssen bestimmte Dinge passen. In Magdeburg passte vor allem der Matchplan und es wurde nach vier sieglosen Spielen endlich wieder eine Visitenkarte für den Saisonendspurt abgegeben.
Am Sonntag gab es endlich mal wieder einen Sieg an einem Osterwochenende, der erste seit 2017. Deshalb haben wir hier ein paar dicke Eier für die letzten sieben Spiele zusammengesammelt…
Stark durch Support:
Am Ostersonntag donnerten knapp 3000 Schlachtenbummler die A2 rüber ins Bördeland, um ihr Team zu supporten. Die lautstarke Unterstützung war ein weiteres Mal der berühmte 12. Mann, der uns schon die gesamte Saison hindurch ordentlich pusht. Die nächsten Heimspiele gegen Schalke und St. Pauli sind bereits ausverkauft, auch da werden unsere Fans ordentlich Bambule machen.
Variabel in den Systemen:
Stefan Leitl überraschte mit der spontanen Umstellung auf eine 3er bzw. 5er Kette, obwohl der Großteil der erfolgreichen Spiele diese Saison mit 4er Kette bestritten wurde. Mit Hilfe der hochschiebenden Außenverteidiger wurde die wackelige Hintermannschaft der Magdeburger mächtig unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. Mittlerweile ist das Team so weit, dass auch innerhalb eines Spiels mühelos zwischen den Spielsystemen geswitcht werden kann, was uns einen großen taktischen Vorteil verschafft.
Fleiß und Wille:
Hannover störte früh, eroberte fleißig Bälle und erspielte sich mehrere gute Torchancen: Voglsammer, 2x Tresoldi, 2x Nielsen, Dehm, und Neumann hatten einen Kantersieg auf den Schlappen.
Das aggressive Stören zeigte seine Wirkung auch in den Zahlen: 96 verzeichnete mehr gewonnene Zweikämpfe (28 Ballgewinne im letzten Drittel mit 13 daraus resultierenden Schüssen), weniger Ballverluste, drei Kilometer mehr Laufleistung und eine größere Präsenz auf des Gegners Platz. Die Passquote war gegen die Ballbesitz-verliebten Magdeburger natürlich geringer, jedoch kamen unsere langen Bälle, sowie Flanken besser an. Unermüdlich wurden 40 progressive Pässe nach vorne geschickt. Vierzehn progressive Läufe mit Ball verdeutlichen den roten Vorwärtsdrang.
Hannover führte 13 offensive Zweikämpfe und gewann davon neun (Magdeburg nur 8/5).
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Die Rückkehr der Flügelzange:
Sei Muroya und Jannik Dehm waren DIE Aktivposten in unserem Spiel und verzeichneten zusammen mit Phil Neumann und Enzo Leopold die meisten Ballkontakte. Die beiden AV wurden im Aufbau gerne gesucht, und gefunden.
– mit 10,5 und 10,2 gelaufenen Kilometern unter den Top6 des Spiels
– zusammen elf progressive Pässe gespielt
– zusammen elf schusserzeugende Aktionen kreiert (Enzo Leopold und Max Christiansen durch die Mitte zusammen ebenfalls elf Aktionen)
– Sei Muroya führte fünf offensive Zweikämpfe, so viele wie kein anderer Spieler auf dem Platz
– Flanken 33%
– Dribblings 69%
Sei Muroya krönte seine Leistung mit einem atemberaubenden Dribbling und anschließenden Tor zum 2:0. Jannik Dehm holte in der 81. Minute zwar seine fünfte gelbe Karte ab und ist damit für ein Spiel gesperrt, dank der Rückkehr von Brooklyn Ezeh auf der linken Seite können wir aber entspannt auf das Spiel gegen Schalke schauen.
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Starke Außenbahnen entlasten kreative Mitte:
Durch den Alarm über unsere Außen kamen auch unsere zentralen Spieler endlich wieder besser zu Aktionen. Zwar wurde Max Christiansen sehr früh und unnötig gelb verwarnt, zog danach aber unauffällig und effektiv die Strippen auf der 8. Sein Ballgewinn und Pass auf Dehm führte zum 1:0.
Auch Enzo Leopold machte wieder starke Leopold-Sachen. Aufbauen, Abräumen, Verlagern, Zulaufen, Standardschießen. Er präsentierte sich deutlich besser als in den unentschiedenen Spielen zuvor.
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Das Momentum als Freund:
Es gibt Tage, da klappen die verrücktesten Dinge. Jannik Dehm avancierte zusammen mit seinem Pendant Sei Muroya nach dem fulminanten Hamburg-Sieg wieder zum „Man of the Match“ – und das als Rechtsfuß auf der linken Seite. Inklusive eines Flick Flacks und Salto rückwärts. Beide verpassten der roten Dynamik einen solchen Drive, dass das Spiel gar nicht anders konnte, als auf unsere Seite zu kippen. Aber auch die vielen geklauten, eroberten Bälle durch 96iger, die ihren Gegnern in die Parade rauschten und damit große Unruhe in das Magdeburger Ballbesitzspiel brachten, beschwerten unser Zünglein in der Waagschale.
Eine starke Bank im Rücken:
Nicht nur Cedric Teuchert stach erneut als Joker, es war sein drittes Tor nach Einwechslung in der Rückrunde. Mit Fabi Kunze, Sebastian Ernst, Lars Gindorf (seine Kopfballverlängerung leitete das 0:3 durch Teuchert ein) und dem genesenen Brooklyn Ezeh haben wir aktuell eine Qualität auf der Bank, die in anderen Teams dieser Liga sicher Stamm spielen könnte.
Nächster Stop: ausverkauftes Heimspiel! :
Nächstes Wochenende kommt es zur unerträglichen Situation, dass wir dem Erzfeind aus Braunschweig die Daumen gegen gehypte Düsseldorfer drücken müssen. So weit ist es schon gekommen. Kaiserslautern fährt derweil nach Hamburg, um den Sportverein bitterböse zu überraschen. Beide Underdogs werden Gift und Galle auf den Plätzen lassen, um sich Luft im Abstiegsstrudel zu verschaffen, also alles andere als sichere Punkte für unsere beiden direkten Konkurrenten. Hauen wir im ausverkauften Heimspiel gegen taumelnde Schalker alles rein und holen drei Punkte, sind wir voll drin in der Verlosung!
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