Hannover – Frantisek Rajtoral, ehemaliger Spieler von Hannover 96, hat offenbar Selbstmord begangen. Das berichten türkische Medien übereinstimmend am Sonntagabend. Von Tobias Krause und Dennis Draber
Der 14-malige tschechische Nationalspieler hat 2014 unter Trainer Tayfun Korkut für Hannover 96 gespielt. Rajtoral lief sieben Mal für Hannover 96 auf, unter anderem in Korkuts erstem Heimspiel (3:1 gegen Borussia Mönchengladbach) und beim letzten Saisonspiel gegen den SC Freiburg (3:2). Der Tscheche war damals für ein halbes Jahr von Viktoria Pilsen ausgeliehen worden. Hannover 96 zog jedoch die Kaufoption nicht.
Frantisek Rajtoral war auch international bekannt. Mit Viktoria Pilsen spielte Rajtoral unter anderem in der Europa League gegen Schalke 04, wo er im Rückspiel 2012 in der 88. Minute den 1:1-Ausgleich für Pilsen schoss. Erst dank zweier Huntelaar-Treffer in der Verlängerung gelang Schalke damals der Einzug ins Achtelfinale.
Nach der Ausleihe an Hannover 96 kehrte Rajtoral für zwei Jahre nach Pilsen zurück und wechselte im Sommer 2016 zum türkischen Verein Gaziantepspor in die Süper Lig. Der Rechtsverteidiger lief 12 Mal für Gaziantepspor auf.
Der Präsident von Gaziantepspor äußerte gegenüber dem türkischen Nachrichtensender NTV sein Entsetzen und sein Beileid. Medienberichten zufolge wurde Rajtoral am Sonntagabend erhängt in seiner Wohnung gefunden. „Unglücklicherweise fiel Frantisek Rajtoral einem tragischen Selbstmord zum Opfer“, bestätigte der Ibrahim Kizil, Präsident von Gaziantespor, den Tod seines Spielers.
In Hannover wurden bei der Nachricht Erinnerungen an Robert Enke wach. Der beliebte deutsche Nationaltorwart war an Depressionen erkrankt und nahm sich am 10. November 2009 das Leben. Die Robert-Enke-Stiftung (www.robert-enke-stiftung.de) unterstützt Projekte, Maßnahmen und Einrichtungen, die über Herzkrankheiten von Kindern sowie Depressionskrankheiten aufklären und deren Erforschung und Behandlung dienen.
Zum Artikel über Robert Enke: Robert Enke: „Ein warmherziger Mensch, der daran glaubte, dass Demut auch für einen Torwart kein schlechter Wesenszug ist“
Die deutsche Notfall-Seelsorge ist speziell für Suizid-Prävention geschult. Die Telefon-Hotline ist kostenfrei und 24 h erreichbar:
- 0800 – 111 0 111
- 0800 – 111 0 222
- 0800 – 111 0 333 (für Jugendliche)
- Email: unter www.telefonseelsorge.de
Anmerkung der Redaktion: Wir haben in diesem Artikel bewusst auf Werbung verzichtet.
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