Was die Körpersprache über den Zustand der Mannschaft verrät

Michael Frontzeck mag einer der schlechtesten 96-Trainer gewesen sein. Ein taktisch schlechterer Trainer als Schaaf, Hecking oder Slomka war er auf jeden Fall.

Wer jedoch die Körpersprache der Spieler beobachtet hat, stellt interessantes fest: Die Spieler waren unter Frontzeck trotz spielerischer Mängel ein verschworener Haufen.

Jedes Tor wurde bejubelt wie der Klassenerhalt – selbst als in der Hinrunde die Resultate alles andere als erbaulich waren.

Schlüsselspieler wie Kiyotake und Sané liefen nach ihren Toren zur Trainerbank und herzten Frontzeck. Der Klassenerhalt vorherige Saison sowie das blinde, fast schon naive Vertrauen von Frontzeck in seine Spieler hatten Team und Trainer offenbar zusammengeschweißt.

Unter Schaaf ist das interessanterweise nie zu sehen gewesen. Stattdessen sprechen Lethargie, Mutlosigkeit, Selbstaufgabe, Leidenschaftslosigkeit aus den Gesichtern der Spieler.

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Dass gestandene Spieler wie Zieler und Prib nun unter Schaaf zweideutige Aussagen machten, war vorher nicht der Fall. Selbst nach den grausamen Leistungen in der Hinrunde nicht.

Der Vorwurf, dass Schaaf mit seiner grimmigen, kühlen, zurückgezogenen Art schnell schlechte Stimmung im Team entstehen lässt, ist nicht neu. Auch in den letzten Monaten seines kurzen Frankfurt-Engagement waren solche Vorwürfe zu hören.

„Viele Spieler klagten über ihn, opponierten (…) gegen ihn, beklagten ein freudloses Arbeitsklima“, schreibt der Sportjournalist Jörg Grußendorf.

Abgesehen vom tapferen Kapitän Christian Schulz, Mittelfeldspieler Uffe Bech und mit Abstrichen Hiroki Sakai hat sich kein Spieler die Mühe gemacht, seinen Frust und seine Lustlosigkeit nach außen hin zu verstecken.

Da wirkte selbst Jan Schlaudraff, dem immer eine etwas schluffig aussehende Körpersprache vorgeworfen wurde, wie ein verbissen kämpfender, hochmotivierter Marathonläufer kurz vor dem Zieleinlauf.