Sinatras These

Marcel Halstenberg würde Stefan Leitl die ruhige Souveränität garantieren.
Marcel Halstenberg würde Stefan Leitl die ruhige Souveränität garantieren.

„If I can make it there, I’ll make it… ANYWHERE!! It’s up to you, New York, New York…!“ Frank Sinatra besang es so schön, lokalisiert seine Theorie in “ New York, New York“, meinte aber eigentlich bestimmt Sandhausen, Sandhausen! Genau, das Sandhausen, das bis dato als Hannovers Angstgegner galt, wurde am Freitagabend in einem stimmungsvollen Spiel besiegt! Und laut Frankieboys These müsste man es mit solch einem Auftritt nun eigentlich überall schaffen erfolgreich zu sein, richtig?

Zum Glück haben wir einen Trainer wie Stefan Leitl geholt, der weiß, wie man mit frechen Fußballzwergen wie dem SV aus Sandhausen umgeht! Als Trainer konnte er mit seinem Ex-Club Fürth die letzten beiden Aufeinandertreffen für sich entscheiden, nachdem es davor 2 Niederlagen setzte. Hannover 96 ging fast immer leer gegen die Underdogs aus der Kurpfalz aus: nur 1 einziger Sieg gelang in 8 Spielen, wobei natürlich auch das 1:1 von 2017 im roten Gedächtnis bleibt, das an dem Tag den Aufstieg in die erste Liga bedeutete! Sandhausen versprüht pure Fußball-Romantik, gelebte 2. Liga, es weht ein Hauch von Bratwurstgrill aus dem Fernseher und das Bier scheint noch bezahlbar.

Hier Punkte zu lassen täte weit weniger weh als in Hamburg, Paderborn, oder in der Stadt östlich von Peine, redet man sich irgendwie ein.

Nach den hoch gejazzten Emotionen rund um das Derby gegen Braunschweig gönnte Stefan Leitl seiner Mannschaft ein wenig Rotation. Jungprofi Nicolo Tresoldi, der zuletzt etwas überspielt wirkte, machte für Cedric Teuchert Platz. Auch Enzo Leopold (Anfang der Woche etwas angeschlagen) tauschte mit Max Besuschkow. Louis Schaub übernahm auf der 10, womit Harvard Nielsen ins Sturmzentrum rückte und Maxi Beier erstmal auf der Bank Platz nahm. Das mögen auf dem Papier keine großen Wechsel sein, sie sorgten aber für wichtige Nuancen: Besuschkow und Schaub sind Passgeber mit Blick für die Tiefe, und diese Tiefe sollte der Schlüssel gegen die gut gestaffelte, hünenhafte Abwehr der Badener sein.

Wer anfangs dachte, 96 sei nach dem hochemotionalen Derby verkatert und ausgebrannt, der irrte gewaltig! Sandhausens Anfangsoffensive dauerte rund 10 Minuten, bevor sich Hannover schüttelte, begann sein Spiel aufzuziehen, und Cedi „Torchert“ Teuchert in der 14. Minute eiskalt einnetzte! Da hatte sich Leitls Plan bereits ausgezahlt!

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Teuchert bringt das Team ins Rollen

Man sah, dass die Spieler sich mittlerweile in ihren einstudierten Abläufen wohlfühlen, z. B. in Balleroberungen und anschließenden Attacken nach Vorne. Da macht es dann „Klick“ und ab geht die Post, vor allem bei sich bietenden Räumen.
Louis Schaub war hier anfangs eine gute Option, um Lösungen gegen die erwartet engmaschige und rustikale Defensive zu finden. Geschickt verlagerte er das Spiel auf die Außen, zog die Abwehr auseinander und öffnete so Räume insbesondere für „Lückenstürmer“ Cedric Teuchert. Nachrücker wie Max Besuschkow, ein weiterer Bankrückkehrer, aber auch die unbändigen Phil Neumann und Julian Börner lauerten auf zweite Bälle und Abpraller. Besuschkow wußte zwischen beiden Boxen das Spiel an zu treiben bzw im richtigen Moment den Gegner mit einem Foul zu bremsen. Mal wieder mit einem überragenden Passspiel, das die Gegner laufen ließ und ihre stabile Abwehr-Statik ins wanken brachte.

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Die vielen doofen Quer- und Rückpässe, aus der Not heraus, wie gegen den BTSV, wurden besser in Form von diagonalen Bällen gespielt. Hier zeigten sich unsere Spieler eher anspielbar und fanden bessere Lösungen im Kreativspiel.
Überhaupt wirkt alles viel agiler nach Vorne, und dreckiger gegen den Ball. Große Abstände zu den Gegenspielern, gegen Peine Ost noch unser großes Problem, waren hier nicht zu sehen. Alte Sandhausener schienen erschrocken, „Nanu, das ist aber nicht das Hannover, das wir die Jahre zuvor noch easy umschubsen, erschrecken und überrennen konnten!“ Nein nein, der HSV giftet an diesem Abend zurück, beißt, kratzt und hält amtlich dagegen. Börner, Kunze und Neumann immer am Rande einer gelb-roten Karte, die Schiri Haslberger im Fall von Phil Neumann nach Eingreifen des VAR in der 61. Minute aber Ehrenmann-mäßig wieder kassierte. Die Eier musst Du aber auch erstmal haben, Respekt!

Apropos dicke Eier:
Sei Muroya hatte an diesem Abend nicht nur diese, nachdem er das Spiel über immer wieder die rechte Außenbahn on fire setzte und in der 72. Minute das wichtige 1:3 erzielte (zuvor hatte Harvard Nielsen mit dem 1:2 auf eine kurze starke Phase des SVS geantwortet). Auch eine dicke Nase zog er sich zu, als ihm ein Gegenspieler mit einem Horrorfoul per hohem Fuß das Nasenbein brach. Nach langer Behandlung auf dem Spielfeld biss unser Japaner die Zähne zusammen, machte trotzdem bis zum Ende weiter und hatte sogar noch das 2:4 auf dem Fuß!! Nach Schlusspfiff ging es zur Kontrolle ins Krankenhaus, und noch vor Mitternacht grüßte der einzig wahre Nachfahre von Godzilla per Video schon wieder fernöstlich gut gelaunt von der Autobahn Richtung Hannover! DAS sind die dicken Eier, die in Hannovers Überflieger-Team scheinbar jedem gerade wachsen, wenn man sich den derzeitigen Lauf so anschaut! Muroya, Man of the match 💪

Wir schließen und kommen nochmal auf Frank Sinatra zurück:
Liebe Hamburger, Heidelberger, Nürnberger, Dortmunder, und Bielefelder! We can make it ANYWHERE, wir können jeden Gegner immer und überall schlagen, denn wir haben den Fluch von Sandhausen beendet!

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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1 Kommentar

  1. Hallo liebe 96er,

    puh, ja, jetzt hat es endlich geklappt. Der erste Sieg in Sandhausen, gegen die so schwer zu bespielendenn Sandhausen. Ich konnte mir das Spiel nur im Radio anhören. Und dann kamen 6 Minuten Nachspiel dazu, aus denen dann tatsächlich 10 Minuten wurden. Wenn man sich ein solches Spiel im Radio anhört, dann altert man um Jahre.

    Es macht wieder Spaß mit den Roten. Ich habe es immer gesagt, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Das Spiel wird mit Leitel immer besser. Auch mit Rückschlägen geht die Truppe super um. Das hat man schon gegen Führt, oder gegen Peine Ost gesehen.

    Was mir persönlich richtig gut gefällt, ist die Tatsache, dass nicht nur davon geredet wird junge, talentierte Spieler in die Mannschaft zu integrieren, sondern es auch endlich zu tun.

    Weiter so. Ich bin echt gespannt wo es in dieser Saison noch hin geht. 

    Jetzt haben die Jungs erst Mal zwei Wochen Pause. Die haben sie sich auch wirklich verdient. Dann kommt der Hamburger SV ins Niedersachsenstadion. Sollte dann auch gegen den Tabellenführer ein Dreier eingefahren werden, tja dann rede ich vorsichtig vom Aufstieg.

    Ich wünsche euch allen zwei tolle, und vor allem Gesunde Wochen.

    Euer Harry96.           Niemals allein 

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