Zukunftsmarkt eSport: Hannover 96 steigt nun auch ein

Der analoge Sport hat einen starken Mitbewerber bekommen – oder handelt es sich vielmehr um eine perfekte Ergänzung? Der eSport findet zwar normalerweise sitzend vor dem Bildschirm statt, doch ohne ganz viel Übung, Disziplin, Koordination und schnellen Reaktionen ist auch hier kein Pokal zu holen. Längst beteiligen sich nicht mehr nur eingefleischte Nerds an entsprechenden Events, sondern der Boom hat bereits die breite Masse erwischt. Auch im Fußball. 

Die Entwicklungen stehen uns direkt vor Augen, sowohl im Internet als auch im realen Raum: Erfolgreiche Gamer genießen auf ihren Kanälen immer mehr Anerkennung, sammeln Follower wie andere Leute Briefmarken, und treten gern auch in direktem Wettbewerb zueinander, um ihre Kräfte zu messen. Die Turniere finden teilweise komplett im Internet statt, manchmal jedoch treffen die Kontrahenten sich an einem analogen Ort und nehmen vor Live-Publikum an der Konsole oder dem PC Platz.

Nicht nur Szenekenner sind sich sicher: Der eSport hat das Potenzial, eine ernstzunehmende Konkurrenz für den echten Sport zu werden. Virtuelle Spiele-Events füllen bereits seit einigen Jahren große Hallen und ziehen Millionen von Zuschauern an ihren digitalen Displays in den Bann. Von einem Nischensport ist schon lange nicht mehr die Rede, es werden inzwischen sogar Stimmen laut, die den eSport auf Olympia sehen möchten.

Entwicklung in Deutschland

Deutschland hinkt den großen eSport-Nationen wie China, Südkorea und den USA zwar noch ein Stück weit hinterher, doch das Feuer ist entzündet. Zu den Favoriten der digitalen Sportler gehören die typischen Strategiespiele wie Dota 2 oder League of Legedns, aber auch verschiedene Ego-Shooter und natürlich auch die berühmte Sportsimulation Fifa. Hier treten digitale Fußballteams gegeneinander an, von geschickter menschlicher Hand gesteuert, erfüllt vom Eifer, den Pokal ins eigene Haus zu holen.

Sogar Geld gibt es in diesem Bereich zu verdienen, genau wie im echten Fußball: Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) geht davon aus, dass eine dreistellige Zahl deutscher eSportler ihren Lebensunterhalt zum größten Teil aus ihrer Gamer-Tätigkeit bestreiten. Die Zukunftsprognose ist eindeutig: Die Gruppe der Profi-eSportler wird in den nächsten Jahren rasant wachsen, im selben Maße, wie das Interesse der Bevölkerung wächst.

Auch im professionellen Fifa-Spiel sind andere Länder uns noch eine Nasenlänge oder mehr voraus. Doch auch in Deutschland gibt es bereits erste Fußballstars, die ihren Lieblingssport hauptsächlich digital ausüben! Dazu gehört zum Beispiel Cihan Yasarlar, den der RB Leipzig sogar ganz offiziell unter Vertrag genommen hat. Der junge Deutsch-Türke gehört zu den besten Fifa-Spielern überhaupt, er hat bereits einige internationale Titel errungen.

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Die Bundesliga ist mittendrin

Auch der VfL Wolfsburg ist frühzeitig in den neuen Sportsektor eingestiegen, bereits seit Mai 2015 toben sich die Wölfe auf dem virtuellen Spielfeld aus. Natürlich verbergen sich hinter den digitalen Figuren auch hier nicht die echten Teammitglieder, sondern engagierte Gamer wie Timo Siep (TimoX), David Bytheway (DaveBtw) und Benedikt Saltzer (SaLz0r). In ihrer Fangemeinde werden diese Spieler durchaus wie Stars gehandelt und ihr Einkommen lässt dementsprechend sicher nicht zu wünschen übrig.

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Bayer 04 Leverkusen gelang der Einstieg etwas später, seit Ende 2017 hat der Verein Marvin Hintz (M4rv) unter Vertrag genommen. Der FC Schalke 04 hingegen sponsert nicht nur die Fifa-Gamer Tim Schwartmann (Tim Latka) und Lukas Schmandt (Idealz) als virtuelle Aushängeschilder, sondern auch ein ganzes League-of-Legends-Team. Modernes Marketing geht manchmal eben auch über den engen eigenen Bereich hinaus und greift auf andere prominente Themenfelder über. Schalke fühlt sich jedenfalls wohl damit und hat so vielleicht schon den einen oder anderen Strategiespieler für sich eingenommen.

Der VfB Stuttgart stützt sich auf seine eSport-Profis Marcel Lutz (Marlut) und Erhan Kayman (Dr. Erhano), die seit Sommer 2017 mit an Bord sind, während Hertha BSC Berlin im Jahr 2017 sogar eine eigenen eSport-Akademie gründete, um frische Talente einzufangen. „Wenn schon, denn schon“ scheint hier das Motto zu sein, denn die hauseigene Kaderschmiede hat schließlich noch nie geschadet.

Und was macht Hannover?

Hannover 96 ging die Sache zunächst viel vorsichtiger an, der Verein hatte lange Zeit keine eigenen eSportler unter Vertrag genommen. Dennoch kleiden sich eingefleischte Fans in digitale Hannover-Trikots und versuchen, ihren Verein an die Spitze zu bringen. Schließlich können die Hannover-Fans zur Ermunterung einige Gänsehaut-Momente gebrauchen, wenn sie auch „nur“ auf dem Display stattfinden. Anfang 2018 entschied sich der Verein, zwei Fifa-18-Spieler zur Virtuellen Bundesliga (VBL) zu senden, gab aber zugleich bekannt, damit noch nicht offiziell im eSport-Sektor einzusteigen. Es ging zunächst darum, entspannt die Fühler auszustrecken und erste Morgenluft zu schnuppern.

Mittlerweile hat sich Hannover 96 dazu entschlossen, intensiver in den eSports einzusteigen. Das gab Hannover 96 am 11. Dezember bekannt. Hannover 96 kooperiert mit der Agentur eSportsReputation, um beim populären Fußballspiel FIFA an weiteren Turnieren und Wettkämpfen teilzunehmen. Der Verein teilte mit, dass die Verpflichtung mehrerer Spieler, die die Farben von Hannover 96 bei diesen Wettkämpfen vertreten werden, zeitnah bevorsteht. Marketing-Bereichsleiter Josip Grbavac freut sich über die Zusammenarbeit mit eSportsReputation. „Dieser Sport entwickelt sich rasant und genießt einen immens hohen Stellenwert bei jungen und junggebliebenen Menschen. Wir wollen hier vor allem weitere Identifikation mit Hannover 96 schaffen und diesen Bereich nachhaltig ausbauen.“ Paul Wetenkamp, Leiter Brand Management bei Hannover 96, ergänzt: „Mit eSports kombinieren wir die Faszination aus der realen und digitalen Fußballwelt und bieten eine zusätzlichen Plattform für unsere Fans, ihre Begeisterung für Hannover 96 und den Fußball auszuleben.“

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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