Fünf ehemalige Hannoveraner im Fokus: Was machen sie heute?

Eine Legende bei Hannover 96: Rechtsverteidiger Steve Cherundolo. Der US-Amerikaner spielte nie für einen anderen Bundesligaverein als Hannover 96. Foto: Getty Images

Hannover – Die aktive Fußballzeit hält nicht ewig an, der Traditionsverein 96 musste bereits auf viele altverdiente Spieler verzichten. Keiner von ihnen fiel danach in ein schwarzes Loch, ganz im Gegenteil: Die meisten blieben ihrem Sport treu und widmeten sich daneben anderen Vorlieben.

Dieter Schatzschneider

Ebenfalls unvergessen ist Hannovers Tor-König Dieter Schatzschneider, der im Laufe seiner Karriere für den Verein ganze 138 Bälle im Netz versenkte. Zwischen 1978 und 1989 gab er sich immer wieder mal ein Stelldichein bei den 96ern, spielte aber auch dann und wann in anderen Mannschaften. Bereits in den 90er Jahren begann der 1958 geborene Sportler damit, Amateurmannschaften zu trainieren und nach oben zu bringen.

Heute dient er Hannover 96 als Markenbotschafter und Scout, sein Gesicht ist landauf, landab bestens bekannt. Außerdem gastiert Schatzschneider regelmäßig in der 96er-Talksendung „Anstoß“, wo er sich gewohnt offenherzig zeigt und seinem losen Mundwerk keine Tabu-Grenzen setzt. Zum 60. Geburtstag gab er bekannt, nun endlich gesünder leben zu wollen, um noch die 100er-Marke zu erreichen. Von nun an soll nur noch Bio-Essen auf den Tisch! Ob er das durchhält, steht zwar in den Sternen… aber gute Vorsätze hat schließlich fast jeder.

Mit seinen direkten Gedankengängen, die er auch laut und ungefiltert äußert, fühlt man sich fast zwangsläufig an das Beste von Uli Hoeneß erinnert. Schatzschneider, der bei Hannover 96 als Scout und Chauffeur engagiert ist, polarisiert. Manchmal schießt er dabei auch weit über das Ziel hinaus. Geschäftsführer Björn Bremer entschied sich sogar dafür, Schatzschneider wegen umstrittener Äußerungen über den 96-Spieler Walace abzumahnen, was Schatzschneider jedoch nicht daran hinderte, kurze Zeit darauf die Fans der Nordkurve pauschal mit pyroverliebten Gewalttätern gleichzusetzen.

Steven Cherundolo

Auch Steven Cherundolo darf in dieser Liste nicht fehlen. Der US-Amerikaner war Publikumsliebling, Kapitän und Identifikationsfigur. 15 Jahre lang diente er Hannover 96 als treuer Außenverteidiger und nahm zwischenzeitlich an den Weltmeisterschaften 2002, 2006 und 2010 teil. 2014 schied der Amerikaner aus Altersgründen aus der Mannschaft aus, konnte sich aber nicht von Hannover trennen. Er kümmert sich als Trainer um den niedersächsischen Fußballnachwuchs und beweist so seine Liebe zu seiner hannoverschen Heimat und seinem langjährigen Verein. Schließlich bot sich ihm die Chance, unter Tayfun Korkut Co-Trainer beim VfB Stuttgart zu werden. Dies allerdings nur für ein kurzes halbes Jahr, nachdem Korkut bei Stuttgart entlassen wurde. Zurzeit widmet sich Cherundolo seinem geliebten Hobby, dem Golfen. Möglicherweise wartet bald die nächste Aufgabe bei Hannover 96, wenn der Umbruch in der zweiten Bundesliga ansteht.

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Zwei Ex-Kapitäne unter sich: Steve Cherundolo (2010-2014) und Altin Lala (2004-2007) waren langjährige Kapitäne von Hannover 96. Foto: Getty Images

Carsten Linke

Im Jahr 1996 stieß Carsten Linke zu Hannover 96 und avancierte schnell zum Helden der Mannschaft. Als der Verteidiger 2003 das Feld räumte, hatte er sich in 233 Spielen bestens bewährt und sogar 22 Tore geschossen – eine beachtliche Quote für eine Innenverteidiger. Geboren wurde Linke im Jahr 1965, er beendete also mit 38 Jahren seine aktive Karriere. Bei Hannover 96 begann er im Sportmanagement zu arbeiten, jedoch kam es mit dem damaligen Sportdirektor Christian Hochstätter zu einem Zerwürfnis. 2008 wurde Linke zum Sportdirektor des FC Carl Zeiss Jena, einem ostdeutschen Drittligisten. Mittlerweile ist allerdings auch das bereits Vergangenheit, aktuell arbeitet der Ex-Hannoveraner im Klinikum Wahrendorff als Sporttherapeut.

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Nicht nur die enge Verbindung zum Sport ist geblieben, auch das Band zu 96 riss nie ganz. Linke ist noch immer Mitglied der Traditionsmannschaft, an der Seite von wichtigen Charakterköpfen wie Bastian Hellberg, Karsten Surmann und Daniel Stendel. Er schaut sich weiterhin jedes Spiel seiner Ex-Mannschaft an. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurde Carsten Linke in den Aufsichtsrat von Hannover 96 gewählt – mit 1.444 Stimmen erhielt er mehr Zustimmung als alle anderen Aufsichtsratskandidaten.

Thomas Brdaric: Nationalspieler, bester 96-Torschütze der Saison – und abseits des Platzes Pokerspieler und Sänger. Foto: Getty Images

Thomas Brdarić

Thomas Brdarić spielte in der Saison 03/04 leihweise für die 96er und wechselte dann ein Jahr später ganz hinüber zu seinem erklärten Lieblingsteam. Gleichzeitig war er auch Spieler in der deutschen Nationalmannschaft, für die er acht Länderspiele absolvierte und 2004 ein sehenswertes Kopfballtor gegen den Iran erzielte. 2008 verließ er Hannover 96 und ging danach nicht etwa in Rente, sondern wurde Fußballtrainer – zuerst in Solingen, dann ab 2010 bei Bayer Leverkusen.

Später avancierte er zum Sportdirektor in Minsk und Taschkent. Der ehemalige Hannoveraner hat in der Zwischenzeit auch seine Liebe zum Kartenspiel Poker entdeckt und sorgte dort für einige Furore. Insbesondere in der Spielform Texas Holdem No Limit, der bekanntesten Variante der Sportart, fühlt er sich zu Hause. Das hält ihn aber nicht davon ab, sich in der aktuellen Saison als Trainer bei FC Rot-Weiß Erfurt einzusetzen und seine langjährigen Erfahrungen dort mit einzubringen.

Jörg Sievers

Jörg Sievers, genannt „Colt“, ist eine Legende bei Hannover 96. Von 1989 bis 2003 absolvierte er unfassbare 492 Spiele allein für sein Herzensteam. Mit ihm gewann die Mannschaft 1992 als bisher einziger Zweitligist den DFB-Pokal: Welch ruhmreicher Tag in der Vereinsgeschichte! Die meisten Fans wissen ganz sicher, dass Sievers nun bereits seit vielen Jahren als Torwarttrainer der 96er dient. Auch er gehört zu denjenigen treuen Seelen, die ihr Stammteam niemals verlassen. Doch auch die 1. Kreisklasse hat es dem Star-Torwart angetan: Er bringt sich dort als Offensivspieler im 7er-Team der Ü-40er ein, und zwar beim SG Bredenbreck. Ob es an der prominenten Unterstützung liegt, dass es dem kleinen Verein aktuell recht gut geht, darüber lässt sich trefflich spekulieren.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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