Ein Sieg für die geschundene 96-Seele! Das Krisenduell geht an 96

Endlich mal wieder! Hannover 96 konnte das Krisenduell gegen Holstein Kiel mit 2:1 gewinnen, ein Sieg für die geschundene 96-Seele. Es war der erste Dreier seit über einem Monat. Sicherlich darf der Sieg gegen die auf dem Papier noch schwächere Kieler nicht überbewertet werden, doch für dieses Wochenende darf sich mal gefreut werden…

 

Die Freude ist auch berechtigt, denn der Sieg war dank starker 60 Minuten durchaus berechtigt. Fangen wir gleich einmal mit dem einzigen Kritikpunkt an – ja genau, es waren starke 60 Minuten. Nach einer Stunde ist das komplette Team eingebrochen und man ließ Kiel viele Räume. Gut und gerne hätten die Gastgeber hier auch den Ausgleich erzielen können. In der 63. Minute schepperte es dann auch im Gehäuse von Ron-Robert Zieler, danach konnte man den Sieg über die Zeit retten. Es ist unverständlich, wieso das Team immer wieder einbricht, es scheint ein physisches Problem vorzulegen. Immerhin: Gegen Bielefeld gab es diesen Einbruch bereits in der ersten Hälfte, es war also schon ein kleiner Fortschritt zu erkennen.

Jetzt zum positivem – beginnen wollen wir mit Coach Slomka. Unser Trainer stand nach der Bielefeld-Niederlage und manch dubioser Aussagen mächtig in der Kritik, manche sprachen schon von einem Endspiel gegen Kiel. Slomka ließ seinen Worten Taten folgen. Er kritisierte nach dem letzten Duell Stürmer Hendrik Weydandt – und dieser musste folgerichtig auf der Bank sitzen. Stattdessen schickte er den Ex-Kieler Ducksch als Stoßstürmer ins Rennen, eine absolut nachvollziehbare Entscheidung. Auf der rechten Außenbahn durfte Teuchert ran, er war einer der auffälligsten gegen Bielefeld und auch sein Startplatz war berechtigt. Die Personalie auf der linken Seite sorgte schon vor dem Anpfiff für großen Unmut. Die Fans rechneten mit Muslija oder Hansson, doch es lief der bisher unglücklich agierende Haraguchi auf!

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Genki Haraguchi zeigte sich unbeeindruckt von der Kritik und zeigte eine sehr starke Leistung!

Ein geschickter Schachzug vom Coach, denn entgegen der Kritik erwies sich Haraguchi als Dosenöffner und war zweifelsohne einer der besten Hannoveraner am gestrigen Abend. Er spulte eine gute Laufleistung ab, suchte immer den direkten Weg nach vorne und schlug einige gute Flanken. Auch ohne den Ball spielte unsere Nummer 10 eine wichtige Rolle, die auffälligste Szene hatte er vor dem 2:0. Wir schreiben die 52. Minute, Cedric Teuchert erhält ein Zuspiel von Marvin Ducksch an der Grenze des Kiel-Strafraums und weiß nicht so richtig, wohin mit dem Ball. Haraguchi sprintet an ihm vorbei in den Sechszehner und zieht so die Aufmerksamkeit eines Kiel-Verteidigers auf sich. Genau dieser Verteidiger hatte zuvor die Schussbahn zugestellt, in der Folge hält Teuchert einfach mal drauf und zimmert den Ball in den Winkel. Alles in allem kann man mit dem Auftritt von Haraguchi mehr als zufrieden sein.

Zu den anderen beiden (Ducksch und Teuchert) muss man eigentlich gar nicht viel sagen, die Zahlen sprechen Bände. Ducksch kommt auf einen Treffer und eine Vorlage, Teuchert erzielte ein absolutes Traumtor. Die Maßnahme, Hendrik Weydandt aus dem Spiel zu nehmen, hat sich gelohnt. Die Erfolge von Teuchert und Haraguchi hängen aber auch mit einer anderen Personalie zusammen, Marc Stendera. Der Neuzugang durfte erstmals für 96 auflaufen und machte gleich ein gutes Spiel. Er war die dauerhafte Anspielstation am gestrigen Abend und hatte stets das Auge für den freistehenden Mann. Darüber hinaus ging er in nahezu jeden Zweikampf, man hat Stendera angesehen, dass er richtig Bock auf Fußballspielen und auf Hannover 96 hat. Er hat eine Empfehlung für einen Startplatz abgegeben.

 

In der Defensive musste zwangsläufig umgestellt werden. Waldemar Anton, welcher gegen Bielefeld, wieso auch immer, im halb-offensiven Mittelfeld agierte, fehlte gesperrt. Für ihn durfte erneut Felipe auflaufen, obwohl er sich im letzten Heimspiel einen groben Fehler erlaubte. Der Brasilianer fing auch sicher an und verlieh der Hintermannschaft die nötige Ruhe, doch in der 18. Minute verletzte er sich und wurde durch Josip Elez ersetzt. Die Pechsträhne von Felipe scheint einfach nicht zu enden, wir wünschen ihm eine gute und schnelle Genesung! Der Kroate Elez machte eine souveräne Partie und leistete sich keine Fehler – ähnlich wie beim letzten Spiel gegen Hamburg. Unser Trainer sollte überlegen, ihm eine dauerhafte Chance zu geben.

Auf der Linksverteidigerposition gab es ebenfalls den absolut notwendigen Wechsel. Jannes Horn blieb auf der Bank und für ihn durfte Albornoz ran. Der Chilene belebte nicht nur das Abwehrspiel, sondern startete immer wieder nach vorne durch und brachte einige Flanken in den Strafraum. Er hinterlief Haraguchi in vielen Situationen und belebte das kreative Spiel ungemein.

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Albornoz durfte für Jannes Horn ran und nutzte seine Chance. Der Chilene absolvierte ein gutes Spiel

Diese Eigenschaft lässt Horn gänzlich vermissen, auch Albornoz sollte eine dauerhafte Option für die Startelf sein. Einzig an seiner Konstanz muss er etwas arbeiten, das Gegentor geht nämlich zu einem größeren Teil auf seine Kappe. Er leistete sich zuvor einen haarsträubenden Fehlpass, ansonsten kann man ihm aber nichts ankreiden!

Wir wissen, der Sieg gegen Kiel macht die 96-Welt nicht von jetzt auf gleich rosarot. Mit acht Punkten aus sieben Spielen kann man nach wie vor nicht zufrieden sein, doch man kann wenigstens kurz aufatmen. Jetzt haben Slomka und sein Team eine lange Pause, das nächste Spiel ist erst in neun Tagen, dann geht es gegen den Mitabsteiger aus Nürnberg. Bis dahin bekommt man sicherlich auch das Problem mit der Physis in den Griff. 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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3 Kommentare

  1. Guter Kommentar. Dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen. Allerdings glaube ich nicht, dass unsere Jungs ein Physisches Problem haben. Was leider immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass sie, sobald ein Gegentor fällt, die Mannschaft in Panik verfällt. Das ist ein Psychisches Problem. Da bleibe ich auch bei meiner Meinung, 96 braucht einen Psychologen, oder Psychologin.

    Das hat man gestern nach dem Anschlusstreffer von Kiel deutlich gesehen. Bei dem ein, oder anderen, sah man die Angst noch das Remis zu bekommen, oder sogar noch zu verlieren, förmlich an. Mit etwas mehr Ruhe, und Kaltschnäuzigkeit fährt man die Konter besser, und lässt Ball, und Gegner laufen. Ich bin aber guter Hoffnung, dass sich unsere Jungs dahin gehend, Recht schnell stabilisieren.

    Das beste an diesen 3 Punkten ist allerdings, man kann sich beruhigt die anderen Spiele anschauen. 

    In diesem Sinne, noch ein schönes Wochenende euch allen.

    Niemals allein. Euer Harry96

  2. Ich habe da Mal eine Frage, oder auch zwei, drei. Es geht mir um die Redakteure von der HAZ, und NP. Geht es nur mir so, oder ist das schon bei jemand anderem aufgefallen. Es ist eigentlich egal, alle durch die Bank weg müssen einen Mordsmäßigen Spass daran haben, nur negativ über 96 zu berichten. Jeder darf, und soll seine eigene Meinung haben, und sie auch kunt tun. Die Meinung ,die heute geschrieben wurde, ist so negativ, dass man, wenn das Ergebnis nicht bekannt ist, und nicht Zittersieg im Artikel stehen würde, man auf die Idee kommen könnte, dass 96 in Kiel 0:5 verloren hätte. Schon vergessen, dass 96 über 60 Minuten, das Spiel dominiert hat?? Das mit dem Anschluss Treffer Hannover nervös wurde, und es zum Schluß noch richtig eng würde, will ich garnicht abstreiten, und ja, dass gehört auch zur Berichterstattung. Trotzdem, davor haben es die Jungs ganz ordentlich gemacht. Das müsste ich einfach Mal los werden.

    Rote Grüße Euer Harry96

  3. In der Tat darf man sich über die drei Punkte freuen. Entsetzt war ich allerdings erneut darüber, daß man anscheinend am Ende der Meinung war, sich besser nur hinten rein zu stellen und den Gegner den eigenen Strafraum belagern zu lassen. Warum wurde nicht weiter gespielt und warum wurden die Angriffe von Kiel nicht bereits an der Mittellinie unterbunden? Ok – Wiesbaden und Kiel können noch weniger als 96. Deswegen und nur deswegen hat man gewonnen! Bessere Mannschaften hätten das Spiel noch gedreht.

    Daher sehe ich 96 weiter im Abstiegskampf. Und wenn sie schon kein Fußball spielen können, dann kann der Trainer sie wenigstens Kondition bolzen lassen, bis ihnen die Augen bluten. Zu Felipe und Albornoz fällt mir im Übrigen nur ein, daß man die schon längst hätte rauswerfen müssen.

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