Die Vereinsführung von Hannover 96 wirkt zersplittert

Martin Kind hat den Verbleib von Manager Heldt bestätigt (Photo by FIRO/FIRO/SID/)

Hannover 96 ist das Problemkind des deutschen Fußballs. Und die Probleme nehmen immer größere Dimensionen an. Präsident Martin Kind hat bereits zwei große Baustellen (sein Kampf gegen 50+1 und der Clinch mit Teilen der Fanszene), nun scheint es auch noch einen Konflikt mit Trainerstab und Manager zu geben – so wirkt es zumindest in der Außendarstellung.

Hannover 96 befindet sich derzeit im Trainingslager in Marbella, wirklich zur Ruhe kommt das Umfeld nicht. Trainer Breitenreiter und Manager Horst Heldt versuchen mühsam, Neuzugänge an die Leine zu holen, doch der Präsident macht dicht. Der 74-Jährige, der in der Vergangenheit immer versprochen hat, die Geldschatulle zu öffnen wenn es nötig ist, schiebt vorerst weiteren Transfers den Regel vor. Es wird das Bild vermittelt, dass Hannover 96 zu wenig Kapital hätte.

Es gebe einen „Planungsstopp“, sagte der 74 Jahre alte Klubboss laut der Hannoverschen Allgemeinen am Rande eines Sponsorentermins. Die Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen seien ausgesetzt. „Das macht keinen Sinn, solange wir nicht wissen, wo wir nächste Saison spielen“, sagte Kind.

Als Außenstehender ist die Situation sicherlich nicht einfach zu beurteilen, doch der Präsident – so wirkt es zumindest nach außen hin – widerspricht sich selber. Bereits vor zwei Jahren betonte er, dass ein Abstieg weitaus mehr kosten würde als Transfers. Derzeit kann man längst nicht erkennen, dass Kind alles tut, um einen erneuten Abstieg zu vermeiden. Sogar Trainer André Breitenreiter gab vor kurzem zu, dass die Qualität im Kader nicht ausreiche und neue Spieler für den Klassenerhalt notwendig seien. Mit dem vermeintlichen Transferstopp widerspricht Kind also nicht nur dem Trainer, sondern riskiert auch den Klassenerhalt.

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Martin Kind schiebt weiteren Transfers den Riegel vor – doch kann man so den Klassenerhalt schaffen?

Auch Manager Horst Heldt darf nicht aus den Vollen schöpfen. Die beiden Leihen von Kevin Akpoguma und Nicolai Müller waren zwei gute Entscheidungen, dennoch fordert auch der Manager weitere Transfers und würde sich gerne nach weiteren Spieler umgucken. Doch ohne die finanziellen Mittel ist sein Einsatz sinnlos. Heldt bestätigte bis vor kurzem, dass sein Verhältnis zu Martin Kind gut sei.

Die aktuellen Entwicklungen dürften der Beziehung jedoch nicht gut tun. Denn Kind macht Breitenreiter und Heldt einen schweren Vorwurf.

Anscheinend haben Heldt und Breitenreiter vor der Saison gegenüber Kind gesagt, der Kader sei stark genug um die Klasse zu halten. So zumindest lesen sich Kinds Äußerungen in der lokalen Presse. Angesichts dieser Auffassung ist Kind nun nicht bereit, weiteres Geld auszugeben.
Breitenreiter und Heldt hingegen beteuern das Gegenteil und sagen, sie hätten bereits vor Beginn der Spielzeit weitere Spieler gefordert, doch bereits damals habe der Präsident dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben. 

Fakt ist, eine von beiden Aussagen kann so nicht richtig sein. Fakt ist auch, dass 96 mit dem derzeitigen Kader einer der größten Abstiegskandidaten ist. Wenn Martin Kind Hannover 96 liebt, sollte er alles dafür geben, dass der Verein im Oberhaus bleibt. Denn Kinds Ansicht, dass der Abstieg teurer kommt als eine Investition in den Kader, ist ja zu 100% korrekt. Dieser Ansicht sollten nun Taten in Form von Transfers folgen – und kein Transferstopp.

Wir dürfen gespannt sein, ob Martin Kind noch Einsicht zeigt.

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