„Miiko Albornoz in die Startelf, bitte“ – Ein Kommentar zur sportlichen Situation bei Hannover 96

Miiko Albornoz verkörpert einen offensiven Außenverteidiger. Foto: Joachim Sielski/Bongarts/Getty Images.

Hannover – Nach Verletzung zu Saisonbeginn bekommt Miiko Albornoz bei Hannover 96 derzeit kein Bein auf die Erde. Nur drei Einsätze stehen diese Saison zu Buche. Das muss sich ändern. 

Ein Kommentar von Tim Block

Starker Aufsteiger, trotz(t) mieser Stimmung

Vor Beginn der aktuellen Saison war laut Umfragen einiger Experten Hannover 96 der Abstiegskandidat Nummer 1. Wie sieht aber die Situation „auf dem Platz“ aus? Trainer und Mannschaft trotzten dem, was über sie geredet, geschmunzelt und gelacht wurde. Denn der Kader „mit der geringsten Qualität“ gewann in Mainz, siegte im Heimspiel gegen Schalke 04 und schlug ebenfalls Borussia Dortmund und die TSG Hoffenheim. Eine bemerkenswerte Leistung in Anbetracht der Stimmung und Situation im und um den Verein.

Doch noch Abstiegssorgen?

In der  Pressekonferenz vor dem Frankfurtspiel sagte Andre Breitenreiter etwas, was mir nicht mehr aus dem Kopf will: „Wir müssten letzter sein. Letzter und mit null Chance auf den Klassenerhalt!“ Und auch ich bin etwas besorgt, was die sportliche Situation anbelangt. Die letzten Spiele gegen Freiburg, Gladbach und Frankfurt waren gewiss nicht von katastrophalen Eindrücken geprägt. Und trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass die Mannschaft sich in einer kleinen Formkrise befindet. Das kann in dieser wichtigen Phase der Saison unter Umständen richtig teuer werden.

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Offensive Ladehemmung

Die Form von Ihlas Bebou ist beispielsweise in der Rückrunde nicht mehr auf dem Level, auf dem sie sich einst in der Hinrunde befand. Gründe dafür gibt es viele. Er kann allerdings immer noch für den „Wow-Moment“ sorgen. Immer dann wenn er seinen Gegner stehen lässt und in den Raum vor dem gegnerischen Sechzehner zieht. Doch diese Momente werden deutlich weniger. Neben dem gebürtigem Düsendorfer scheint auch der einstige Aufstiegsheld, Martin Harnik, seine Form zu suchen. Das ist aber schon ein Weilchen länger so und ist vermutlich dem generellem Torinstinkverlust des Österreichers zum Opfer gefallen. Denn wenn ein Stürmer nicht mehr trifft, fehlt es an Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein kann ein Torjäger nur wieder erlangen, wenn er wieder trifft. Ein Teufelskreis.

Wenig Einsatzzeit = absteigende Form

Dass sich das schwierig gestaltet, wenn der Spieler nicht zum Einsatz kommt, ist irgendwie auch selbesterklärend. Da sich Harnik im Formtief befand und der Trainer sich im Laufe der Saison für eine Spielweise mit nur einem Stürmer entschied, fällt der „17-Tore-Mann“ aus der vergangenen Saison der Rotation und der guten Leistung von Niclas Füllkrug zum Opfer. Was ich mich allerdings frage, ist, ob es in der aktuellen Phase nicht gut für unser Spiel wäre, wenn ein erfahrener Mann wie Harnik nun mehr zu Einsatzminuten kommen würde. Seine Klasse hat er bereits unter Beweis gestellt und wird das auch, da bin ich mir sicher, bis Saisonende wieder zeigen können. Neben Harnik und Bebou gehört auch Matthias Ostrzolek für mich zu einem Kreis von Spielern, die sich in einem echten Formtief befinden.

Block an Trainer: „Albornoz, bitte“

Auch hier kann es durchaus sinnvoll sein, über eine Startelfpause nachzudenken. So könnte man durch anfängliche Spielkontrolle einen Spieler wieder stärken, der beinahe in Vergessenheit geraten wäre. Gegen die Frankfurter Eintracht durfte er dann doch wieder für 45 Minuten ran: Die Rede ist von Miiko Albornoz. Der Chilene hat zweifelsohne spielerische Qualitäten, die er durch sein hochwertiges Spielverständnis und saubere Technik am Ball gezeigt hat und such in Zukunft gerne häufiger zeigen darf. Denn die Rolle des Außenverteidigers hat sich in dieser Spielzeit gewandelt. Sie ist wesentlich offensiver geworden und das spielt dem 27-Jährigen in die Karten. Also Herr Breitenreiter, wenn Sie das lesen: Miiko Albornoz in die Startelf, bitte. Denn: Die nächste Spiele werden hart für unsere Roten. 32 Punkte stehen bereits auf der Habenseite. Deshalb heißt es ab jetzt: Kräfte bündeln und alle Möglichkeiten ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen.

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