Hannover 96 spielt ansehnlich, steht aber mit leeren Händen da – Franke, Maina, Jung überzeugen, Anton wackelt bedenklich

Gomez trifft - Stuttgart gewinnt zum Saisonauftakt (Photo by FIRO/FIRO/SID/)

Hannover – Der VfB Stuttgart hat dem  Rivalen aus Hannover einen Nackenschlag verpasst.

Durch Treffer der Routiniers Mario Gomez und Daniel Didavi bezwang der VfB am ersten Spieltag Bundesliga-Mitabsteiger Hannover 96 mit 2:1 (2:1). Der 78-malige Nationalspieler Gomez (29.) und Mittelfeld-Regisseur Didavi (36.) stimmten den zuletzt unzufriedenen VfB-Anhang mit ihren Toren versöhnlich und bescherten dem neuen Trainer Tim Walter einen idealen Einstand.

Mirko Slomka, der zwischen 2010 und 2013 die goldene Zeit der 96-er mitgestaltet hatte, ging dagegen bei seinem Comeback leer aus. Der eingewechselte und nervöse VfB-Zugang Maxime Awoudja (39.) brachte die Gäste mit einem höchst kuriosen Eigentor lediglich heran und flog in der 85. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Doch auch 96 spielte die Partie nach Gelb-Rot gegen Matthias Ostrzolek (64.) zu zehnt zu Ende.

„Wir sind gerne Favorit“, hatte der von Holstein Kiel gekommene Walter vor dem Schlagerspiel zum Auftakt gesagt. Dabei ist die zweite Liga mit weiteren Kontrahenten wie dem Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg nicht nur prominent besetzt, auch der VfB befindet sich in turbulenten Zeiten.

Nach der chaotischen Mitgliederversammlung trat vor nicht mal zwei Wochen Präsident Wolfgang Dietrich geräuschvoll zurück. Auch der Kader hat einen gewaltigen Umbruch hinter sich, unter anderen gingen der langjährige Kapitän Christian Gentner, Weltmeister Benjamin Pavard und Torwart Ron-Robert Zieler, Letzterer ausgerechnet nach Hannover. Neuer VfB-Kapitän ist Abwehrspieler Marc Oliver Kempf, insgesamt standen fünf Neuzugänge in der Startelf des fünfmaligen deutschen Meisters.

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Slomka schickte neben Rückkehrer Zieler bei seinem ersten Pflichtspiel als 96-Trainer nach 2043 Tagen in Sebastian Jung und Marcel Franke zwei weitere Neue auf den Rasen. Teuchert fehlte verletzt, Duksch saß zunächst auf der Bank. Im Sturm spielte Weydandt von Anfang an, flankiert von Maina und Muslija. Das Innenverteidigerduo komplettierte Anton, der gesunde Felipe saß etwas überraschend nur auf der Ersatzbank.

Die Gäste erwischten vor 52.021 Zuschauern den besseren Start. Edgar Prib prüfte den neuen VfB-Schlussmann Gregor Kobel in der zweiten Minute, wenig später landete ein Freistoß des Mittelfeldspielers am Außennetz (5.).

Stuttgart berappelte sich in der Folge. Zieler konnte den Schuss von VfB-Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui (27.) gerade noch parieren, zwei Minuten später war er gegen Gomez‘ Schuss aus wenigen Metern chancenlos.

Der VfB war nun deutlich überlegen und lag nach dem direkt verwandelten Freistoß von Didavi scheinbar vorentscheidend in Front. Zieler sah hierbei unglücklich aus, der Freistoß ging auf Antons Kappe. Dann aber patzte der 21-jährige Awoudja, der kurz zuvor für den verletzten Marcin Kaminski eingewechselt worden war, mit seinem ersten Ballkontakt folgenschwer.

In der Halbzeitpause öffneten sich die Schleusen über der Mercedes Benz-Arena mit Starkregen und zeitweise auch Hagel. Didavi (54.), Santiago Ascacibar (62.), Gomez (81.) und der eingewechselte Neuzugang Philipp Klement (90.+2) vergaben weitere Großchancen.

Insgesamt spielte Hannover 96 trotz der Niederlage ansehnlich und kämpferisch. Ausgerechnet der Ex-Kapitän Waldemar Anton wackelte jedoch bedenklich. Ein selbst erzielter Treffer war 96 noch nicht vergönnt. Angesichts der Spritzigkeit von Maina, der Wucht von Weydandt und den starken Standards von Prib dürfte sich das im Heimspiel gegen Jahn Regensburg aber ändern.

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4 Kommentare

  1. Ein ansehnliches Spiel war es in den ersten 20 Minuten. Generell wurde (versucht) mehr auf Angriff zu spielen. Ein Gegentor geht klar auf Zieler – das hätte er haben müssen. Mir auch ein Rätsel, wieso man in der zweiten Halbzeit nicht permanent (auch aus der zweiten Reihe) auf das Stuttgarter Tor geschossen hat. Bei dem Fliegenfänger hätte man Glück haben können. Passungenauigkeit und mangelnde Präzision wie in der Vorsaison. Da hat Slomka noch einige Arbeit vor sich.

  2. Ein ansehnliches Spiel von 96?? Eine sehr exklusive Meinung. 

    Ich habe mich eher gefragt was genau die Mannschaft in der Vorbereitung eingeübt hat. Ein klares System und Standartsituationenen jedenfalls nicht.

    Wie immer unter MS begann das Spiel gegen den Ball erst ab der Mittellinie. Plan B nach weRückstand? Vom Regen weggespült. 

    Das Einzige was ich gestern gesehen habe war der klare Weg dem BT…. in die 3.Liga zu folgen. Was tut man nicht alles für ein neues Derby! 

  3. Ansehnliches Spiel von 96? Ja, wie Susi sagt, in den ersten 20 Minuten. Mit einer kleinen Prise Glück steht es nach 5 Minuten 2:0 für die Roten. Doch dann kommen die alten Probleme wieder hoch. Vor dem 1:0 für Stuttgart leistet sich Maina einen richtigen Bock, und den Freistoß für Stuttgart, hätte Zieler halten können, und müssen. In der zweiten Halbzeit hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Jungs platt waren . Allerdings, und das gehört auch zur Wahrheit, hat man deutlich gesehen, dass Stuttgart eine top Qualität hat. Da brauchen wir noch etwas Zeit. Ja, Anton war gestern nicht gut, auch das wird schon noch werden. Nur lieber Ansgar, nach dem ersten Spiel, und das beim absoluten Top Favoriten, jetzt schon von der 3 Liga zu sprechen, echt jetzt??  Nächsten Samstag gegen Regensburg werden wir sehen, wo die Reise hin gehen kann. Eins ist allerdings sicher. Wir brauchen noch einen guten Zehner, und einen richtig guten Abwehrspieler, am besten für die Linke-Abwehrseite. Also, bis Samstag. Schönen Sonntag 

    Euer Harry96

  4. Jetzt schon vom weg des BT.. zu sprechen, halte ich für verfrüht. Allerdings halte ich einen sofortigen Wiederaufstieg für ziemlich unwahrscheinlich, wenn nicht noch viel positives passiert. So bleibt zunächst das Ziel Klassenerhalt.

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